Lehre
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HCCH Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2019/20
Vorlesung "Das Kulturelle Erbe der Menschheit. Chancen und Problematik eines populären Konzepts"
Interdisziplinäre Ringvorlesung; Diverse Dozierende
Mo. 16.15 - 17.45 Uhr, Beginn: 14.10.2019
Marstallhof 2/4, HS 513
Kommentar: In der Ringvorlesung werden zahlreiche Aspekte des Kulturellen Erbes – sowohl des materiellen wie auch des immateriellen – aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen vorgestellt und diskutiert. Hierbei werden sowohl theoretische Reflexionen (nicht zuletzt in kritischer Auseinandersetzung mit dem Konzept des Cultural Heritage) als auch praktische Anwendungsbeispiele präsentiert.
Hauptsemeinar "Chinesische Mauern, Römischer Limes und Danewerk - Befestigte Grenzen als kulturelles Erbe?
Prof. Dr. Enno Giele, Prof. Dr. Christian Witschel, Dr. Roland Prien
Di. 11.15 - 12.45 Uhr, Beginn: 15.10.2019
Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS), Voßstr. 2, Raum 010.00.01
Anmeldung per Mail an einen der Dozierenden.
Kommentar: Verschiedene vormoderne Großreiche und Herrschaftsgebilde haben im Laufe ihrer Geschichte Konzepte von (Außen-)Grenzen entwickelt, welche nicht nur mentale Konstrukte waren, sondern sich auch in Form von linearen Grenzmarkierungen und Befestigungsanlagen manifestierten. Hierzu zählten die chinesischen Mauern, der römische Limes sowie das frühmittelalterliche Danewerk – heute allesamt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In dem interdisziplinären Seminar soll auf komparatistischer Grundlage der Frage nachgegangen werden, ob bzw. wie solche Anlagen zur Grenzverteidigung genutzt wurden, welche weiteren Funktionen sie erfüllten und wie sie von den Zeitgenossen wahrgenommen wurden. Außerdem wird diskutiert werden, welche Rolle die Überreste dieser Monumente für die moderne Identitätsbildung gespielt haben und eventuell noch spielen. Schließlich gilt es zu erörtern, wie solche sich über lange Strecken hinziehenden Denkmäler einem breiteren Publikum als historisch-kulturelles Erbe vermittelt werden und welche didaktischen Mittel bzw. Visualisierungsstrategien hierfür eingesetzt werden können (hierzu wird auch eine Kurzexkursion zum obergermanischen Limes durchgeführt).
Hauptseminar „Provenance and Repatriation: Conflicts and Challenges“
Eine Veranstaltung des Clusters Asia and Europe in a Global Context
Dr. Carsten Wergin
Do. 12.00 - 14.00 Uhr, Beginn: 17.10.2019
Anmeldung per Mail an wergin@uni-heidelberg.de bis 10.10.2019
Kommentar: Ethnological Museums in Europe have large stocks of objects whose origin is problematic because they were inappropriately or illegally trafficked and inherited, mainly in the context of imperial and colonial politics. In the past years, there is increasing articulation of the need to address the asymmetries of power and the challenges museums face today if questions of reconciliation arise. This seminar introduces students to some of these challenges in regards to the provenance and possible repatriation of artifacts, human remains, plants and other items held in museums and by research institutions across the globe. We will draw on approaches from anthropology and heritage studies to critically engage with the diverse ways in which nation states and relevant stakeholders currently reassess their collections and colonial pasts. How do former colonial powers like France, England, the Netherlands or Germany confront questions of ownership, and how do they differ in their approaches? How do museums and other institutions partake in discussions and/or react to queries about the items they hold? Apart from theoretical engagements, participants will employ anthropological methods to practically engage with work currently conducted on collections in Heidelberg, and they will have the opportunity for roundtable discussions with invited experts in the field.
Webinar “Everyday Latin Texts from North Africa”
Dr. Rodney Ast
Mo. 16.00 - 18.15 Uhr, Beginn: 14.10.2019
Anmeldung per Mail an Dr. Ast (ast@uni-heidelberg.de) bis zum 01. Oktober
Kommentar: As part of the the University of Heidelberg’s “Webinars in Specialized Disciplines” initiative and in cooperation with the PLATINUM project (ERC-StG 2014 n°636983) in Naples, a webinar will be offered this fall on “Everyday Latin Texts from North Africa.”
Non-inscriptional Latin texts, such as the Albertini Tablets from near Theveste in Algeria and the ostraca from Bu Njem in Libya, are well-known to scholars. Less well known are texts, primarily ostraca dating to the II - VI CE, that have been published mainly in journal articles, many of which first appeared decades ago. This webinar offers a general introduction to these texts. It will include exercises in the decipherment of the script as well as discussion of the historical and cultural context of the ostraca.
The language of instruction is English, and good knowledge of Latin is required. No special equipment besides a computer is necessary but a headset with integrated microphone is strongly recommended. Certificates will be issued upon successful completion of the class.
Übung "3D-Computerrekonstruktion"
Dr. Jürgen Süß
Mi. 16.15 - 17.45 Uhr, Beginn: 16.10.2019
Neue Universität, HS 04a
Anmeldung per Mail an juergen.suess@urz.uni-heidelberg.de.
Kommentar: 3D-Programme bieten faszinierende und zugleich nützliche Möglichkeiten für die Visualisierung einzelner Objekte, kompletter Gebäude oder ganzer Stadtlandschaften. Die Veranstaltung, die keine Vorkenntnisse voraussetzt, zeigt, wie ein 3D-Programm funktioniert und wie ein Bauwerk digital rekonstruiert werden kann. Es wird auf Open-Source-Software zurückgegriffen, so dass alle Teilnehmer/Innen die Möglichkeit haben, diese auf ihrem Rechner zu installieren.
Während im ersten Teil der Veranstaltung in die Funktionsweise eines 3D-Programms mit den wichtigsten Techniken und Werkzeugen eingeführt wird, werden im zweiten Teil die erlernten Fähigkeiten eingesetzt, um ein historisches Gebäude nachzubilden. Ziel dabei ist es, Zeichnungen, Fotos und sonstige Informationen auszuwerten und die Ergebnisse zu einem stimmigen 3D-Modell zu verarbeiten.
Im Zentrum der Veranstaltung steht das Modellieren, doch werden auch Themen wie Oberflächengestaltung (Simulation von Materialien wie Holz oder Stein), Darstellung von Licht und Schatten, Rendern und Animation behandelt.
Zum Ausprobieren ist das Mitbringen eines eigenen Laptops erforderlich.
Übung "Adamklissi digital - ein museales Vermittlungskonzept für die Heuscheuer"
Dr. Polly Lohmann und Dr. Jürgen Süß
Fr. 13.00 - 16.00 Uhr, Beginn: 18.10.2019
Neue Universität, HS UGX 60
Kommentar: Ab August 2019 wird das Universitätsgebäude der Heuscheuer saniert und in diesem Zuge werden auch die dort ausgestellten Gipsabgüsse der Antikensammlung umgehängt. Es handelt sich dabei um Kopien von dem sog. Tropaeum Traiani, einem wohl unter Trajan errichteten römischen Siegesmonument in Adamklissi (heutiges Rumänien).
Die Geschichte der Abgussformen und Abgüsse reicht zurück in den Ersten Weltkrieg, als Rumänien teilweise unter deutscher Besatzung war: 1918 angefertigt, wurden die Gipse über Umwege aus Rumänien nach Heidelberg gebracht; erst 1966 sind sie allerdings in der Heuscheuer zu sehen.
Für die Neupräsentation der bisher weitestgehend unbeachteten Abgüsse sollen in der Heuscheuer sowohl neue Tafeln und Objektschilder als auch ein Bildschirm für digitale Medien installiert werden. In der Übung werden wir gemeinsam die Inhalte für diese analoge und digitale Vermittlung erarbeiten. Dazu werden wir uns zunächst mit dem originalen Monument selbst und der Geschichte der Heidelberger Abgüsse befassen und anschließend ein Konzept für die mediale Umsetzung entwerfen. Hier geht es darum, Ideen zu sammeln (z.B. für eine 3D-Rekonstruktion, für eine Zeitleiste oder für ein Video) und die „Architektur“ der digitalen Präsentation zu entwerfen. Einen Teil des Konzepts werden wir in der Übung selbst verwirklichen, so dass die TeilnehmerInnen auch direkt an der technischen Umsetzung mitwirken können. Für die Wiedereröffnung der Heuscheuer (voraussichtl. zweite Jahreshälfte 2020) ist zusätzlich eine kleine Vitrinenausstellung geplant, die wir dabei bereits berücksichtigen bzw. bei ausreichender Teilnehmerzahl mitplanen können.
Übung "Vom Umgang mit Mumien, Moulagen und anderen Kostbarkeiten: Basiskurs Objekthandling"
Dr. Polly Lohmann und Kristina Sieckmeyer, M.A.
Do. 11.00 - 13.00 Uhr, Beginn: 17.10.2019
Marstallhof 2/4, Antikensammlung 4. OG
Anmeldung per Email bei polly.lohmann@uni-heidelberg.de
Kommentar: In dem Kurs erwerben die Studierenden im Rahmen der objektorientierten Lehre Basiskompetenzen für die Arbeit mit wissenschaftlichen Sammlungen und den Umgang mit deren Objekten. Ziel ist es, Studierenden in kompakter Form eine Basis für spätere Tätigkeiten in Museen und Sammlungen zu vermitteln. Die Studierenden besuchen im Rahmen der Veranstaltung unterschiedliche Sammlungen der Universität und werden so mit einer breiten Materialvielfalt mit jeweils spezifischen Anforderungen konfrontiert. Sie lernen die einzelnen Sammlungen, ihre Geschichte sowie ihre Objektgattungen kennen. Sie lernen, die unterschiedlichen Materialien zu erkennen und praktizieren den korrekten Umgang mit den Objekten im Kontext der Lagerung und der Präsentation.
Weitere Informationen finden Sie im LSF.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2019
Mittelseminar „World Heritage Education in Trier: Eine antike Metropole und
die Präsentation ihres kulturellen Erbes“
Prof. Dr. Christian Witschel, Dr. Roland Prien, Dr. Georg Breitner
Anmeldung in der ersten Sitzung
Blocktermine: 03.05.2019, 14.00–18.00 Uhr;12.07.2019, 14.00–18.00 Uhr; jeweils Marstallstraße 6, R 413
Exkursion nach Trier vom 15.—16.06.2019
Übung „Uruk en minature: Eine Metropolis in zwei Vitrinen“
Kristina Sieckmeyer M.A.
Blockseminar, Verbindliche Vorbesprechung am 15. April, 9.00 Uhr in der Uruk-Warka-Sammlung ,
Marstallstraße 6, 1.OG
Praktische Übung „3D-Scanning von musealen Objekten“
Dr. Polly Lohmann und Dr. Hubert Mara
Anmeldung per E-Mail bei Polly.Lohmann@uni-heidelberg.de
Fr, 13.00–16.00 Uhr, Beginn: 26.04.2019
Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR), INF 205 (Mathematikon), 5. OG
Die gemeinsamen Einführungstermine finden an mehreren Freitagnachmittagen statt; für das Scannen der Objekte können sich die Zweiergruppen ihre Zeit selbst einteilen.
Archiv-Übung
„Der Urkundenbestand des Universitätsarchivs Heidelberg -
Überlieferung, Erschließung und Digitalisierung“
Do 14.15-15.45 Uhr, Beginn: 25.04. im Universitätsarchiv
Dr. Ingo Runde und Florian Schreiber M.A.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Universitätsarchivs und des Historischen Seminars
Career Service „Bewerbungs- und Präsentationstraining für angehende Archäologen“
Dr. Polly Lohmann
Zielgruppe/Voraussetzungen: Fortgeschrittene Masterstudierende und DoktorandInnen
Bewerbung per Lebenslauf und Motivationsschreiben (max. 1 Seite) an Polly.Lohmann@uni-heidelberg.de
Zweiwöchentlich, Do. 16.00–18.00 Uhr, Beginn: 18.04.
Marstallhof 4, 4. OG, Raum 512
Weitere Informationen finden Sie im LSF.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2018/19
Hauptseminar/Oberseminar „Ein Rum-Baron und seine Mumie – Neukonzeption der Ägyptenausstellung im Bacardi-Museum/Santiago de Cuba“
Informationen und Anmeldung unter: dina.faltings@zaw.uni-heidelberg.de
Dr. Anna-Maria Begerock, Dr. Dina Faltings, Dr. Hubert Mara,
In Kooperation mit dem Ägyptologischen Institut, dem IWR und dem Madrider Mumienforschungszentrum IECIM.
Hauptseminar „Aktuelle Ansätze der Heritage Studies“
Veranstaltungsort: Neue Uni, HS 04a
Veranstaltungszeit: Mi., 11.00-14.00 Uhr, Beginn: 24.10.2018
Prof. Dr. Antonia Davidovich
Eine Veranstaltung des Instituts für Ur– und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie.
Museumspraktische Übung „Zeichnen, fotografieren, texten“
Veranstaltungsort: Neue Uni, V-Orgel
Veranstaltungszeit: Mo., 13.00-16.00 Uhr (15.10.2018 bis 04.02.2019)
Dr. Polly Lohmann
Übung „Von der Fernerkundung zum Bodendenkmal. Erfassung von archäologischen Denkmälern im Odenwald“
Veranstaltungsort: Triplex-Gebäude, SGU1016
Veranstaltungszeit: Do., 14.00-16.00 Uhr (ab 25.10.2018)
Dr. Roland Prien, Thomas Becker
In Kooperation mit der Abteilung HessenArchäologie des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen
Museumspädagogische Übung „KinderUni 2019: Restaurierung & Nachbildung“
Veranstaltungsort: Voßstr. 2, 4410 / R 210
Veranstaltungszeit: Fr., 19.10.2018: 14.00-15.00 Uhr (Anmeldung) / Fr., 16.11.2018, 14.00-18.00 Uhr / Fr., 23.11.2018, 14.00-18.00 Uhr / Sa., 08.12.2018, 11.00-16.00 Uhr / Sa., 19.01.2019, 11.00-16.00 Uhr / Fr., 22.3.2019, 15.00-18.00 Uhr / Sa., 23.3.2019, 09.00-17.00 Uhr (KinderUni)
Ildikó Maaßen, M. A.
In Kooperation mit der Jungen Universität Heidelberg.
Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie im LSF.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2018
Übung: Museumsdidaktische Übung, Teil II
Weitere Informationen finden Sie hier im LSF der Universität Heidelberg.
Mittelseminar: Schlaglicht "Numismatik" - Präsentationsformen von antiken Münzen in Ausstellungen
Weitere Informationen finden Sie hier im LSF der Universität Heidelberg.
Übung: Jüdische Gemeinden im Rhein-Neckar-Raum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Weitere Informationen finden Sie hier im LSF der Universität Heidelberg.
Übung: Fallstudie Ladenburg: Dokumentation zur jüdischen Ortsgeschichte 1933-48
Weitere Informationen finden Sie hier im LSF der Universität Heidelberg.
Übung: (interdisziplinär): Der archäologische Survey in Theorie und Praxis
Weitere Informationen finden Sie hier im LSF der Universität Heidelberg.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2017/18
Mittelseminar/Übung (Übergreifende Kompetenzen): Kaiser Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike III – vom Konzept zur Ausstellungsgestaltung
HCCH-Lehrveranstaltung (interdisziplinär) in Kooperation mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte, der GDKE Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie Außenstelle Speyer sowie dem Historischen Museum der Pfalz Speyer
Dozenten: Prof. Dr. Christian Witschel, Melanie Herget (M.A.), Dr. Ulrich Himmelmann, Dr. Roland Prien
Veranstaltungstermine: Das Seminar findet als Blockveranstaltung an folgenden Terminen statt:
Do. 19.10.2017, 13.00-14.00 Uhr: Vorbesprechung (Marstallhof 4, Inschriftenzimmer des SAGE);
Fr. 03.11.2017, 14.00-18.00 Uhr: Blocksitzung (Marstallstr. 6,R 413);
Sa 02.12.2017, 10.00-17.00 Uhr: 1. Exkursion nach Speyer;
Sa 20.01.2018, 10.00-17.00Uhr: 2. Exkursion nach Speyer;
Fr 02.02.2018, 14.00-18.00 Uhr: Blocksitzung (Marstallstraße 6, R 413)
Kommentar:
Die Regierungszeit des römischen Kaisers Valentinian I. war für die Region am nördli-chen Oberrhein von großer Bedeutung, denn der Kaiser hielt sich über einen länge-ren Zeitraum selbst in dem Gebiet auf. Das soll in dem Seminar zum Ausgangspunkt genommen werden, um sich intensiv mit der Entwicklung der Pfalz als einer spätan-tiken Siedlungslandschaft zu beschäftigen.
Die Lehrveranstaltung dient als Vorbereitung für eine Ausstellung zum Thema im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Sie folgt auf zwei Seminare, in denen vor-bereitende Arbeiten erstellt wurden. Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung steht die konkrete Umsetzung dieser Konzepte. Auf zwei Exkursionen nach Speyer werden die Exponate für die Ausstellung direkt in Augenschein genommen. Es kann ein Exkursionsschein erworben werden.
Die Veranstaltung steht grundsätzlich interessierten Studierenden aller Fächer offen.
Literatur:
H. Cüppers (Hrsg.), Die Römer in Rheinland-Pfalz, Stuttgart 1990; H. Bernhard, Die Merowingerzeit in der Pfalz. Bemerkungen zum Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter und zum Stand der Forschung, MHVP 95, 1997, 7-106; ders., Das Oberrheingebiet zwischen Straßburg und Bingen im 5. Jh., in: Attila und die Hunnen; Ausstellungskatalog HMP Speyer, Stuttgart 2007, 117-124; Imperium Romanum. Römer, Christen, Alamannen – Die Spätantike am Oberrhein; Ausstellungskatalog BLM Karlsruhe, Karlsruhe 2005.
Von der Uni in die Schule - Museumspädagogische Übung zur KinderUni (Übergreifende Kompetenzen)
Dozenten: Dr. Maria Anastasiadou, Johanna Baumgärtel M. A., Michaela Böttner M.A., Dr. Dina Faltings, Ildiko Maaßen M.A., Kristina Sieckmeyer M.A.
Veranstaltungstermine:
Fr. 20.10.2017, 13.00 - 14.00 Uhr: Vorbesprechung im Foyer der Sammlungen in der Marstallstr. 6 (1. OG)
Fr. 27.10.2017, 14.00 - 18.00 Uhr: 1. Blocksitzung
Sa. 16.12.2017, 10.00 - 17-00 Uhr: 2. Blocksitzung
Sa. 20.01.2017, 10.00 - 17.00 Uhr: 3. Blocksitzung
Fr. 02.03.2017, 16.00 - 18.00 Uhr: Aufbau
Sa. 03.03.2017, KinderUni, 09.00 - 17.00 Uhr
Kommentar:
Die KinderUni der Universität Heidelberg ist ein jährliches Veranstal-tungsformat, welches Schüler*innen zwischen 9 und 12 Jahren erste Einblicke in Wissenschaft und Universität ermöglicht. Im Rahmen von Vorlesungen, Ausstellungen und Workshops aus ganz unterschiedlichen Disziplinen werden wissenschaftliche Inhalte kindgerecht aufbereitet und spielerisch vermittelt. Im Jahr 2017 haben mehr als 1600 Kinder daran teilgenommen.
Ziel dieser Übung ist es, selbstständig Workshop-Module für die KinderUni im Jahr 2018 zu entwickeln. Unterstützt von Fachwissenschaftler*innen und Pädagog*innen sollen die Studierenden eigenstän-dig ein bis zwei Workshop-Module erarbeiten und zur Anwendung bringen. Diese Workshops sind interdisziplinär ausgerichtet und sollen Kindern erste Einblicke in die entsprechenden Wissenschaftsfelder ermöglichen. Die Studierenden werden dementsprechend Konzepte entwickeln, die didaktisch und pädagogisch geeignet sind, übergreifende Themenkomplexe aus den archäologisch-historischen Disziplinen für Schüler*innen fassbar zu machen. Dabei sollen fachwissenschaftliche Inhalte anhand pädagogischer Konzepte vermittelt werden, welche die ganze Sinneswelt der Kinder ansprechen. Einen Eindruck des Formats können Sie sich hier verschaffen.
Die Lehrveranstaltung steht in erster Linie interessierten Studierenden der Assyriolo-gie, Ägyptologie, Vorderasiatischen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte sowie der Klassischen Archäologie offen. Engagierte Studierende anderer Disziplinen heißen wir, soweit noch Plätze frei sind, willkommen
Literatur:
Alfred Czech, Josef Kirmeier, Brigitte Sgoff (Hrsg.), Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, M.L. Schmeer-Sturm, J. Thinesse-Demel, K. Ulbrich, H. Vieregg (Hrsg.), Museumspädagogik. Grundlagen und Praxisberichte, Göppingen 1990; D. Harrasser (u. a.), Wissen Spielen. Untersuchungen zur Wissensaneignung von Kindern im Museum. Bielefeld 2011.
Webinar: Persian Historical Travelogues (11th-19th c.)
While European travelogues about Iran are considered valuable primary sources, especially in terms of social history, religious minorities and popular belief, the travelogues of their Persian writing counterparts have hitherto led more of a niche existence. However, Iranians (and Persian speakers from other countries, such as India) have traveled the world ever since, in all possible directions, and some of them recorded their experiences. The aim of the webinar will be to critically assess the value of these travelogues as historical primary sources, but also to investigate in which way and to what extent an Iranian or Persianate identity (and the "other") was constructed through the travelogue medium. What was the travelers´ purpose of writing their experiences down? Whom do they address? What do they wish to impart to their (usually learned) audience? Do Persian travelogue writers have a common social background or are they as diverse as their European counterparts? Were Persian travelogues translated into other languages and circulated within the Islamicate world (and even beyond)?
The webinar is free of charge and will take place Mondays, 16:15 - 17:45, Central European Time. The first meeting will be October 23 and the last February 5. The language of instruction is English, and good knowledge of Persian is required. Because it is an online class, participants will need a personal computer, headset with microphone, and stable internet connection. Certificates will be issued upon successful completion of the class.
Those wishing to participate should send a statement of interest and CV to Dr. Sarah Kiyanrad, kiyanrad@gmx.de, by September 30, 2017. Questions about the course can also be directed to her. The number of participants will be kept to a maximum of 10.
The course is sponsored by the Baden-Württemberg Ministry of Science, Forschung, and Art (MWK) as part of the “Webinars in Specialized Disciplines” initiative.
Webinar: Writing Greek with an Egyptian brush: Ptolemaic Papyri and Ostraca.
The webinar focuses on a peculiar phenomenon in writing practices in Ptolemaic Egypt that manifests itself in documents inscribed on papyri and ostraca in Greek language but by means of Egyptian technique. While writers of Greek background, widely understood, tended to use a pen made out of reed (kalamos), those trained in Egyptian schools wrote with a brush made from a frayed rush until around the middle of the 1st century BCE. The latter could write Greek with this writing tool, which means that he was able to write also Egyptian Demotic. During the class we will concentrate on deciphering Greek documents (with sometimes a Demotic subscription) traced with an Egyptian brush and analyze their material, paleographical, and linguistic properties, while also considering their historical context. Most of the texts to be analyzed are dated to the 3rd and 2nd centuries BCE. We will also work on translation and explication of the texts, with an aim of possibly contributing new translations to papyri.info.
The webinar is free of charge and will take place Webnesdays 16:15 - 17:45, Central European Time. The first meeting will be the 18th October and the last the 7th February. The primary language of instruction is English, and good knowledge of Greek is required; the ability to read Demotic is welcome but by no means necessary.
Because this is an online class, participants will need a personal computer, headset with microphone, and stable internet connection. Certificates will be issued upon successful completion of the class.
Those wishing to participate should send a statement of interest and CV to Pierre-Luc Angles, Angles@stud.uni-heidelberg.de, by September 30, 2017. Questions about the course can also be directed to him. The number of participants will be kept to a maximum of 10.
The course is sponsored by the Baden-Württemberg Ministry of Science, Forschung, and Art (MWK) as part of the “Webinars in Specialized Disciplines” initiative.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2017
Mittelseminar (zu den Hilfswissenschaften/Historische Geographie)/Übung (auch zu Übergreifenden Kompetenzen): „Kaiser Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike – vom Exposé zur Ausstellung“
HCCH-Lehrveranstaltung (interdisziplinär) in Kooperation mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte, der GDKE Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie Außenstelle Speyer sowie dem Historischen Museum der Pfalz Speyer
Dozenten: Prof. Dr. Christian Witschel, Melanie Herget (M.A.), Dr. Ulrich Himmelmann, Dr. Roland Prien
Veranstaltungstermine: Das Seminar findet als Blockveranstaltung an folgenden Terminen statt:
Do. 20.04.2017, 13.00 – 14.00 Uhr: Vorbesprechung (im Inschriftenzimmer des SAGE)
Fr. 28.04.2017, 14.00 – 18.00 Uhr: 1. Blocksitzung in Heidelberg (Marstallhof 4, HS 512]
Sa. 13.05.2017, 09.00 – 17.00 Uhr: 1. Exkursion nach Speyer
Sa. 24.06.2017, 09.00 – 17.00 Uhr: 2. Exkursion nach Speyer
Fr. 21.07.2017, 14.00 – 18.00 Uhr: 2. Blocksitzung in Heidelberg (Marstallhof 4, HS 512)
Beginn: 20.04.2017
Kommentar:
Die Regierungszeit des römischen Kaisers Valentinian I. (reg. 364–375 n. Chr.) war für die Region am nördlichen Oberrhein und insbesondere für die Pfalz (als Teil der spätantiken Provinz Germania I) von großer Bedeutung, denn in dieser Periode wurde – nach schweren Alamanneneinfällen in den Jahren zuvor – ein umfangreiches Befestigungsprogramm an der Rheingrenze und in deren Hinterland realisiert. Valentinian I. hielt sich in diesem Kontext über einen längeren Zeitraum selbst in dem Gebiet auf und soll sogar einige der Festungsbaumaßnahmen in eigener Person überwacht haben. Entsprechend dicht ist die Überlieferung an Quellen – sowohl schriftlichen wie archäologischen – zu diesen Vorgängen. Das soll in dem Seminar zum Ausgangspunkt genommen werden, um sich intensiv mit der Entwicklung der Pfalz als einer zentralen spätantiken Siedlungslandschaft zwischen dem mittleren 3. und dem 5. Jh. n. Chr. zu beschäftigen.
Die Lehrveranstaltung dient zugleich als Vorbereitung für eine Ausstellung zu diesem Thema im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Sie folgt auf ein erstes Seminar dieser Art im SoSe 2016, in der ein Exposé für das Ausstellungsprojekt erstellt wurde. Dieses Exposé soll nun im Laufe der Lehrveranstaltung – nach einer allgemeinen Einführung in das Thema – zu einem detaillierten Ausstellungskonzept ausgearbeitet werden. Hierzu werden in dem Seminar auch Grundlagen der Ausstellungsorganisation und -planung vermittelt. Auf zwei Exkursionen nach Speyer werden zudem wichtige Original-Objekte (und mögliche Exponate für die Ausstellung) sowie der Museumskontext direkt in Augenschein genommen (der Erwerb eines Exkursionsscheines ist im Rahmen der Veranstaltung möglich).
Die Lehrveranstaltung steht grundsätzlich interessierten Studierenden aller Fächer offen. Zum Verständnis der schriftlichen Quellen sind grundlegende Lateinkenntnisse nützlich, aber nicht zwingend (für den Erwerb eines Mittelseminarscheines in Alter Geschichte sind allerdings Lateinkenntnisse erforderlich).
Literatur:
H. Bernhard, Die spätrömischen burgi von Bad Dürkheim-Ungestein und Eisenberg. Eine Untersuchung zum spätantiken Siedlungswesen in ausgewählten Teilgebieten der Pfalz, SJ 37, 1981, 23-85; ders., Die Merowingerzeit in der Pfalz. Bemerkungen zum Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter und zum Stand der Forschung, MHVP 95, 1997, 7-106; ders., Das Oberrheingebiet zwischen Straßburg und Bingen im 5. Jh., in: Attila und die Hunnen; Ausstellungskatalog HMP Speyer (Stuttgart 2007) 117-124; H. Cüppers (Hrsg.), Die Römer in Rheinland-Pfalz (Stuttgart 1990); Imperium Romanum. Römer, Christen, Alamannen – Die Spätantike am Oberrhein; Ausstellungskatalog BLM Karlsruhe, Stuttgart 2005.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2016/17
Hauptseminar/Übung (Übergreifende Kompetenzen): „Frühes Christentum und monastisches Leben am Oberrhein: Das Kloster Schuttern im Früh- und Hochmittelalter“
Dozenten: Prof. Dr. Nikolas Jaspert, PD Dr. Tino Licht, Prof. Dr. Matthias Untermann, Prof. Dr. Christian Witschel
Veranstaltungstermine:
Dienstag, 11.00 (s.t.) – 12.30 Uhr s. t. eine zweitägige Exkursion als Teil des Seminars findet am 4. und 5. November 2016 statt (die Kosten für die Exkursion werden übernommen).
Ort: Institut für Europäische Kunstgeschichte (Seminarstr. 4), Raum 002
Beginn: 25.10.2016
Kommentar:
Das Seminar hat eine zweifache Zielsetzung: Im ersten Teil sollen die Grundlagen der Christianisierung im Gebiet des Hoch- und Oberrheines zwischen der römischen Epoche und dem Hochmittelalter erarbeitet werden. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei den Anfängen und der Entfaltung des monastischen Lebens während der Spätantike sowie des Früh- und Hochmittelalter in dieser Region, und zwar sowohl aus historischer, philologischer wie auch aus archäologisch-kunsthistorischer Perspektive. Im zweiten Teil der Veranstaltung soll dann eine Fokussierung auf ein spezifisches Fallbeispiel erfolgen, nämlich das bedeutende Kloster Schuttern in der Ortenau. Aus der Frühzeit dieses Klosters haben sich recht umfangreiche bauliche Reste sowie ein eindrucksvolles Mosaik erhalten; hinzu kommen die Erzeugnisse des Schuttener Skriptoriums. Diese Zeugnisse werden im Rahmen des Seminars auf einer zweitägigen Exkursion erschlossen, bei der auch weitere bedeutende mittelalterliche Klosteranlagen der Region (einschließlich derjenigen auf der Insel Reichenau) besucht werden. Das Seminar dient in diesem zweiten Teil ferner dazu, inhaltliche Vorschläge für die Neugestaltung der Präsentation des Klosters Schuttern für eine breitere Öffentlichkeit, insbesondere mit Blick auf die Einrichtung eines kleinen Museumszentrums vor Ort, zu erarbeiten. Am Ende soll ein realisierbares Konzept stehen, das dann in Kooperation mit der Gemeinde Friesenheim-Schuttern rasch umgesetzt werden kann.
Webinar: Greek Documentary Practice in Egypt from Byzantium to Islam (6th-8th c.)
Lajos Berkes (Institute for Papryology, University of Heidelberg) is offering in Winter Semester 2016/17, in cooperation with the Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) , an online seminar on Greek Documentary Practice in Egypt from Byzantium to Islam (6th-8th c.).
The course is free of charge and will take place Thursdays, 16:15 - 17:45, Central European Time. The first meeting will be October 20, 2016 and the course will run until February 9, 2017. The language of instruction is English, and good knowledge of Greek is required. Certificates will be issued upon successful completion of the class.
Those wishing to take part should send a statement of interest and CV to lajos.berkes@zaw.uni-heidelberg.de by September 30. Questions about the course can also be directed to him. Please be advised that the number of people who will be permitted to participate is limited to ten.
Course Description
Papyri from Egypt are extraordinary sources of information about documentary practice of the early Byzantine empire. Tens of thousands of letters, contracts, receipts and other documents shed light on aspects of everyday life that can barely be seen elsewhere around the Mediterranean. After the Islamic conquest in 642, Greek continued to be employed both in the private sphere and administration, where it was used probably up to the early 9th century. In this webinar we will decipher, translate and interpret documents both on papyrus and other writing materials (ostraca, parchment, etc.) written in Greek from a variety of genres and contexts from Byzantine and early Islamic Egypt. Discussion of the documents will include paleographic, historical and linguistic aspects. Through comparison with parallel material from other provinces we will look at the problem of the uniqueness of the Egyptian papyri: to what extent do they represent realities of the Byzantine empire? Special emphasis will also be placed on the status of the Greek language and Hellenic culture under Islamic rule.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2016
Mittelseminar/Übung (Übergreifende Kompetenzen): Kaiser Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike – zur Vorbereitung eines Ausstellungsprojekts
(HCCH-Lehrveranstaltung; in Kooperation mit dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer (HMP) und der GDKE Rheinland-Pfalz, Landesdirektion Archäologie, Außenstelle Speyer)
Dozenten: Prof. Dr. Christian Witschel, Dr. Roland Prien, Prof. Dr. Reinhard Stupperich, Dr. Ulrich Himmelmann (GDKE), Melanie Herget M.A. (HMP)
Veranstaltungstermine: Blockveranstaltung: Vorbesprechung und verbindliche Anmeldung: Donnerstag, den 21. April, 13.15 bis 14.00 Uhr im Inschriftenzimmer des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik, Marstallhof 4
Kommentar:
Die Regierungszeit des römischen Kaisers Valentinian I. (reg. 364–375 n. Chr.) war für die Region am nördlichen Oberrhein und insbesondere für die Pfalz (als Teil der spätantiken Provinz Germania I) von großer Bedeutung, denn in dieser Periode wurde – nach schweren Alamanneneinfällen in den Jahren zuvor – ein umfangreiches Befestigungsprogramm an der Rheingrenze und in deren Hinterland realisiert. Valentinian I. hielt sich in diesem Kontext über einen längeren Zeitraum selbst in dem Gebiet auf und soll sogar einige der Festungsbaumaßnahmen in eigener Person überwacht haben. Entsprechend dicht ist die Überlieferung an Quellen – sowohl schriftlichen wie archäologischen – zu diesen Vorgängen. Dies soll in dem Seminar zum Ausgangspunkt genommen werden, um sich intensiv mit der Entwicklung der Pfalz als einer zentralen spätantiken Siedlungslandschaft zwischen dem mittleren 3. und dem späten 5. Jh. n. Chr. zu beschäftigen. Dabei werden neben den Militäranlagen auch die administrativen Strukturen, die städtischen Zentren Worms und Speyer, die ländlichen Siedlungsstellen sowie die Gräber, die religiöse Entwicklung (insbesondere mit Blick auf die Christianisierung) sowie das Verhältnis von Römern und Germanen und der Zusammenbruch der römischen Herrschaft im 5. Jh. und dessen Folgen zur Sprache kommen. Einbezogen werden können neueste Ausgrabungsergebnisse und Funde wie etwa der spektakuläre ‚Schatzfund‘ von Rülzheim.
Die Lehrveranstaltung dient als Vorbereitung für ein mögliches Ausstellungsprojekt zu dem Thema im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Hierzu werden im Rahmen der Veranstaltung auch Grundlagen der Ausstellungsorganisation und -planung vermittelt. Auf einer Exkursion durch die Pfalz werden zudem wichtige Fundorte in Augenschein genommen.
Die Lehrveranstaltung steht interessierten Studierenden aller Fächer offen. Zum Verständnis der schriftlichen Quellen sind grundlegende Lateinkenntnisse nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich [für den Erwerb eines Mittelseminarscheines in Alter Geschichte sind allerdings Lateinkenntnisse erforderlich].
Verstörende Orte ‚hautnah‘ erleben: (Un-)bequemes Kulturelles Erbe erfahren und vermitteln
Dozenten: Dr. Nausikaä El-Mecky, Dr. Stefanie Samida
Anmeldung: per E-mail bis 25.04.2016 an samida@heiedu.uni-heidelberg.de
Veranstaltungstermine: Vorbesprechung am 29. April (10–13 Uhr), Block I: 20. Mai (9–16 Uhr), Exkursion: 11. Juni (ganztägig), Block II: 24. Juni (9–16 Uhr). Die Vorbesprechung, Block I und II finden auf dem Campus Bergheim statt, und zwar im Seminarraum des Gebäudes Voßstraße 2 (Gebäude 4330 = Nr. 33) der Heidelberg School of Education (HSE).
Kommentar:
Häufig befindet man sich an einem historisch bedeutenden Ort, aber man erkennt ihn nicht. Es stehen ein paar alte Mauern herum, von denen man nicht weiß, was sie früher einmal für ein Gebäude bildeten; manchmal weist auch nur ein Hinweisschild auf eine historische Stätte hin. Wie kann man so einen Schauplatz lebhaft machen? Und wie geht man mit einem Ort um, der eine umstrittene oder sogar ‚dunkle‘ Geschichte hat?
In diesem Kurs werden die verschiedenen Ebenen von Kulturellem Erbe erforscht: Wir besuchen sowohl Stätten mit einer ‚positiven‘ Geschichte als auch kontroverse Denkmäler und setzen uns mit verschiedene Arten auseinander, wie man Geschichte ‚zum Leben‘ erwecken kann. Neben der Exkursion werden Diskussionen und Gespräche mit verschiedenen beteiligten Akteuren (HCCH-Experten, Museumspädagogen) Teil des Kurses sein. Die Kursteilnehmer sollen am Ende der Veranstaltung, die mit dem HCCH zusammen konzipiert wurde, über verschiedene didaktische und wissenschaftliche Tools verfügen, mit denen sie Kulturelles Erbe für Andere erschließen können.
Online Seminar "Online Approaches to Editing Greek Literature. The Philosophical Papyri"
Dozenten: Dr. Rodney Ast, Dr. Holger Essler
Veranstaltungstermin: Thursdays, 04.15 - 05.45 p.m.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2015/16
Museumspädagogische Übung in der Uruk-Warka-Sammlung (Blockveranstaltung)
Kristina Sauer, M. A. (SSKVO), Heba Abd El Salam , M. A. (HCCH)
Übung der Assyirologie und des HCCH
Anmeldung: Per E-Mail an kristinasauer@gmail.com
Veranstaltungstermine: Blockveranstaltung: Vorbesprechung, verbindliche Anmeldung und Terminbekanntgabe: 14. Oktober, 15.00 Uhr im Keller der Assyriologie, Haupstr. 126.
Museen und Sammlungen dienen der Erinnerungskultur, der kulturellen Bildung und dem Schärfen des historischen Bewusstseins. Als solche kommunizieren sie mit dem Besucher. Eine zentrale Frage musealer Arbeit ist daher die nach der Vermittlung von Wissen. Die Universität Heidelberg beherbergt mit der Uruk-Warka-Sammlung eine bedeutende Sammlung altorientalischer Altertümer aus dem südmesopotamischen Uruk, dem modernen Warka, ca. ca. 300 km südlich von Baghdad gelegen.
Im Zuge der Neukonzeption der Dauerstellung sollen auch die begleitenden Ausstellungstexte und Objekttexte überarbeitet werden. Texte im Museum haben eine besondere Vermittlerrolle inne: Sie geben dem Besucher Orientierung, navigieren ihn durch die Ausstellung und stellen Informationen bereit. Ausstellungstexte müssen präzise und kurz formuliert sein, gleichzeitig sollten sie die Objekte zum Sprechen bringen und dabei dem Besucher und seinem Erwartungshorizont entgegenkommen. Ziel der Übung, die sich an alle fortgeschrittenen Studierenden historischer Disziplinen richtet, ist es, das Thema „Museale Vermittlung durch Texte“ näherzubringen. Dabei sollen in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und dem Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) Textkonzepte im Rahmen der Möglichkeiten und Grenzen musealer Konzeption erarbeitet werden. Neben der regelmäßigen und aktiven Mitwirkung wird von den Teilnehmern daher das eigenständige Anfertigen von Ausstellungstexten und Objektbeschreibungen erwartet, welche in das neue Konzept der Uruk-Warka-Sammlung eingebunden werden, deren Wiedereröffnung für das Frühjahr 2016 geplant ist. Vorkenntnisse in der Geschichte Mesopotamiens werden vorausgesetzt.
Veranstaltungsprachen: Deutsch und Englisch.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2015
Archaeology, Cultural Heritage and Politics
Dr. Maja Gori
HCCH-Lehrveranstaltung (interdisziplinär), organisiert von: Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie
Veranstaltungstermin: Freitag, 11.00 bis 13.00 Uhr (Seminarraum 513, 4. OG, Marstallhof 4) Beginn: Freitag, 24. April 2015
Zuordnung:
HCCH: Übergreifende Kompetenzen
SAGE: Übergreifende Kompetenzen
UFG: Mittelseminar (5LP)
Seit dem 19. Jahrhundert war die Suche nach greifbaren Überresten aus der Vergangenheit in fast allen westeuropäischen Ländern ein patriotisches Unternehmen. Bemerkenswerterweise wurde die wissenschaftliche Archäologie an europäischen Universitäten zu Anfang des 19. Jahrhunderts begründet, also zeitgleich mit dem Aufstieg des Nationalismus, der Nationalstaaten und der positivistischen Wissenschaften. Selbst heutzutage werden archäologische Funde zu offiziellen Symbolen erklärt und Ruinen zu nationalen Heiligenschreinen und touristischen Attraktionen umgestaltet. Die Erhaltung und die Förderung der nationalen Geschichte und ihr Einfluss auf das öffentliche Bewusstsein gründen sich auf der erfolgreichen Übermittlung an zukünftige Generationen. Dies wird hauptsächlich durch die Medien erreicht, welche in erheblichem Maße die öffentliche Meinung über die Vergangenheit formen.
Der Inhalt der Lehrveranstaltung liegt in der Idee begründet, dass Archäologie ein ‚Werkzeug‘ der Moderne ist. Das Seminar wird die Beziehungen zwischen Archäologie und der Innen- und Außenpolitik von Staaten und internationalen Organisationen ergründen. Insbesondere werden die Beziehungen zwischen der wissenschaftlichen Disziplin Archäologie und der Erschaffung nationaler Identitäten analysiert. Anhand von ausgesuchten Beispielen aus Osteuropa und den Mittelmeerländern werden die unterschiedlichen Verflechtungen zwischen Archäologie, Politik, Medien und Gesellschaft untersucht und den Studierenden ein kritisch-analytisches Herangehen an die Thematik ermöglicht. Besonders die fortschreitende Europäisierung und damit einhergehend die Idee einer europäischen Identität soll am Beispiel der Balkanländer untersucht werden. Wenn davon auszugehen ist, dass kulturelles Erbe Identität begründen kann, wie verläuft dann dieser Prozess in der Phase der Europäisierung? Wird kulturelles Erbe instrumentalisiert, um Nationalität zu begründen? Was passiert, wenn in multiethnischen und -identitären Staaten verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Deutungsweisen der Vergangenheit und damit auch des kulturellen Erbe vornehmen?
Die Veranstaltungssprache ist Englisch.
World Heritage Education – Weltkulturerbe-Stätten als Lehr- und Lernorte
Prof. Dr. Cord Arendes, Dr. Herman Schefers, Prof. Dr. Christian Witschel, Carolin Schreiber, M.A.
HCCH-Lehrveranstaltung (interdisziplinär), organisiert von: Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik / Weltkulturerbestätte Kloster Lorsch / Historisches Seminar, Professur für Public History / Lehrstuhl für Vergleichende Landesgeschichte in europäischer Perspektive - Schwerpunkt Spätmittelalter
Anmeldung: Voranmeldung bitte per E-Mail an Boettner@uni-heidelberg.de bis zum 10.04.2015, verbindliche Anmeldung in der Vorbesprechung.
Veranstaltungstermine:
Freitag, 17.04.2015, 14.15 – 15.00 Uhr: Vorbesprechung (Seminarraum R 413 , 4. OG, Marstallstr. 6)
Blockseminar:
Freitag, 24.04.2015, 10.00 – 15.00 Uhr (Seminarraum R 413, 4. OG, Marstallstr.6)
Samstag, 09.05.2015, 10.00 – 17.00 Uhr (Exkursion zum Limes)
Samstag, 20.06.2015, 10.00 – 17.00 Uhr (Exkursion zum Kloster Lorsch)
Freitag, 10.07.2015, 10.00 – 15.00 Uhr (Seminarraum R 413, 4. OG, Marstallstr.6)
Zuordnung:
HCCH: Übergreifende Kompetenzen (im Rahmen der Veranstaltung ist auch der Erwerb eines Exkursion-Scheines möglich)
SAGE: Übergreifende Kompetenzen
Historisches Seminar / Public History: Übung
Kommentar:
Im Bewusstsein der Menschen ist die Idee des Weltkulturerbe mittlerweile fest verankert. Die Hintergründe sind jedoch weit weniger bekannt: Seit wann gibt es die UNESCO-Weltkulturerbestätten? Welche Voraussetzungen müssen für eine Bewerbung erfüllt sein und wie verläuft dieser Prozess? Wie lassen sich Weltkulturerbestätten sinnvoll in den akademischen und schulischen Unterricht integrieren?
Nach einer Einführung in das Thema wird zunächst der obergermanisch-rätische Limes (seit 2005 Weltkulturerbe) im Rahmen einer eintägigen Exkursion zur Saalburg besucht. Der Limes erstreckt sich über 550 Kilometer Länge und ist damit das längste Bodendenkmal Europas. Eine zweite eintägige Exkursion führt zum Kloster Lorsch. 1991 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, erinnert heute ‚nur‘ noch die berühmte Torhalle an die vergangene Größe der einst mächtigen Klosteranlage.
Die abschließende Blockveranstaltung wird sich mit praktischen Aspekten befassen: Wie können Weltkulturerbestätten als (außerschulische) Lernorte konzipiert, gestärkt und in das Unterrichtsgeschehen integriert werden? Welche museumsdidaktischen Ansätze sowie Vermittlungskonzepte eignen sich gleichermaßen für den Transfer in die breite Öffentlichkeit und die Vermittlungsarbeit vor Ort? Ziel des Seminars soll es darüber hinaus sein, Weltkulturerbestätten einerseits in die Lehrerausbildung zu integrieren und andererseits Studierenden aller historischen Fächer Tätigkeitsfelder neben der Wissenschaft aufzuzeigen.
Vom Messen zum Verstehen: Forschungsseminar digitales Kulturerbe
Franziska Schaaf (ZAK, KIT); Prof. Dr. Christian Witschel (HCCH, Univ. Heidelberg)
HCCH-Lehrveranstaltung (interdisziplinär) gemeinsam mit dem Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (ZAK) am Karlsruhe Institute for Technology
Veranstaltungstermin: Freitags, 11.30 – 13.30 Uhr
Anmeldung: In der Vorbesprechung am 17. April 2015, 11.15 Uhr im Inschriftenzimmer des SAGE, Marstallhof 4. Dort werden auch die weiteren Termine und Veranstaltungsorte der Veranstaltung bekannt gegeben.
HCCH: Übergreifende Kompetenzen
SAGE: Übergreifende Kompetenzen
Kommentar:
In dem Projektseminar lernen Studierende die Vielfalt der Kulturerbe-Forschung kennen und bewerten diese Forschung dabei selbst. Dazu wird das Experteninterview als Methode der empirischen Sozialforschung vorgestellt und sofort angewandt. Lehrende aus fünf ganz unterschiedlichen Disziplinen (Archäologie/Alte Geschichte, Angewandte Kulturwissenschaft, Photogrammetrie, Geoinformatik, Forensische Geometrie) arbeiten an einem gemeinsamen Thema: Der Erforschung, Vermessung, Dokumentation, Rekonstruktion (als 3D-Modell) und (virtuellen) Präsentation eines kulturgeschichtlich herausragenden Objekts aus der römischen Vergangenheit der Stadt Ladenburg, nämlich der Iuppitergigantensäule. Die Säule wurde um 200 n. Chr. angefertigt und einige Jahrzehnte später in einem Brunnen entsorgt, wo sie 1973 entdeckt wurde. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, dass der Umgang mit Kulturerbe von dem gesellschaftlichen Wissen über eben dieses Phänomen abhängt. Alle fünf an dem Projekt beteiligten Institute geben der Lehrveranstaltung einen Input aus ihrer jeweiligen Disziplin und werden anschließend von den Studierenden als Expert_innen befragt. Ziel ist, die unterschiedliche Perspektiven, aber auch die Schnittstellen und Probleme zu erfassen, die mit einem solchen Projekt einhergehen.
Das interdisziplinäre Seminar ist für Studierende des KIT und der Universität Heidelberg geöffnet und als Schlüsselqualifikation bzw. Übergreifende Kompetenzen anrechenbar. Die einzelnen Veranstaltungen finden – je nach Teilnehmerkonstellation – sowohl in Karlsruhe als auch Heidelberg statt. Eine Exkursion nach Ladenburg ist ebenfalls vorgesehen. Die anfallenden Fahrtkosten für die Studierenden werden erstattet.
Weitere Informationen und den vollständigen Seminarplan finden Sie hier.
"Translating Ancient Letters - Übersetzungen antiker Briefe"
Im Sommer Semester 2015 bieten Rodney Ast (Universität Heidelberg) und Holger Essler (Universität Würzburg) in Kooperation mit dem HCCH zum ersten Mal ein online-Seminar zu antiken griechischen Briefen an, das sich an Studenten kurz vor oder kurz nach dem ersten Abschluß richtet. Über 8000 private, geschäftliche und amtliche Briefe aus den Jahren 300 v. Chr. bis 700 n. Chr. sind auf Papyri und Ostraka erhalten. Dieses einzigartige Quellenmaterial erlaubt wichtige Einblicke in Fragen zahlreicher Forschungsgebiete der Altertumswissenschaft, wie Sozialgeschichte, Literalität, Verwaltungspraxis, Sprachgeschichte usw.
Im Seminar sollen einige dieser Themen durch eine eingehende Lektüre und Übersetzung ausgewählter Briefe näher untersucht werden. Besonders werden Fragen der materiellen Beschaffenheit der Briefe und der sozio-kulturelle Kontext ihrer Entstehung im Mittelpunkt stehen.
Die Teilnahme ist gebührenfrei. Der Kurs findet vom 16. April bis 16. Juli jeweils Donnerstags um 16:15 - 17:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt. Unterrichtssprache ist Englisch. Voraussetzung sind solide Griechischkenntnisse und ein vor der ersten Sitzung eingerichtetes Skypekonto. Nach erfolgreichem Abschluß wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Bewerbungen mit einem kurzen Motivationsschreiben und Lebenslauf sind bis Samstag, 28. Februar 2015 an Michaela Böttner zu richten. Für Rückfragen stehen Rodney Ast und Holger Essler zur Verfügung.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2014/15
„Wie kann Kulturelles Erbe für eine breitere Öffentlichkeit präsentiert werden? Das Beispiel des ‚Zullestein‘ – spätrömischer Burgus, karolingischer Hafen, mittelalterliche Burg“
Museumspraktisches Seminar (auch als Übergeordnete Kompetenzen anrechenbar; möglich ist auch der Erwerb eines Exkursionsscheines)
HCCH-Lehrveranstaltung (in Kooperation mit der Weltkulturerbe-Stätte Kloster Lorsch sowie dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik, dem Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie und dem Institut für Europäische Kunstgeschichte)
Dozenten: Prof. Dr. Christian Witschel, Dr. Hermann Schefers, Prof. Dr. Matthias Untermann, Dr. Roland Prien
Anmeldung: In der Vorbesprechung am Freitag, dem 17.10.2014, 14.15 bis 15.00 Uhr, Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik, Inschriftenzimmer
Veranstaltungstermine:
Blockseminar:
Samstag, 08.11.2014, 10.00 bis 17.00 Uhr, Exkursion zum 'Zullestein' und zum Kloster Lorsch
Freitag, 21.11.2014, 14.00 bis 17.00 Uhr, in Heidelberg
Freitag, 19.12.2014, 14.00 bis 17.00 Uhr, in Heidelberg
Freitag, 09.01.2014, 14.00 bis 17.00 Uhr, in Heidelberg
Samstag, 24.01.2014, 10.00 bis 17.00 Uhr, in Heidelberg
Ein weiterer Termin zur Präsentation der Ergebnisse wird mit den Teilnehmern noch vereinbart.
Kommentar: Die Arbeit an und mit dem kulturellen Erbe der Menschheit ist in den hist. Kulturwissenschaften fest etabliert. Doch wie kann dieses Erbe für die Öffentlichkeit präsentiert werden? Wie muss eine archäologische Fundstätte aufbereitet werden, um verständlich zu sein, wenn nur noch Mauerreste vorhanden sind? Wie kann eine touristische Erschließung erfolgen und dabei ein Wissenstransfer gelingen? Welche Akteure sind darin involviert und welche unterschiedlichen Interessen verfolgen sie? Ausgehend von dem Beispiel des ‚Zullestein‘ sollen Prozesse dieser Art in dem Seminar verdeutlicht werden. Der ‚Zullestein‘ in der Nähe von Biblis ist ein Kulturdenkmal aus verschiedenen Epochen: Er wurde In der Spätantike als römische Festung der Grenzverteidigung am Rhein konzipiert, von einer wehrhaften karolingischen Siedlung mit Hafenanlage überbaut (ab 846 im Besitz des Klosters Lorsch), schließlich als hochmittelalterliche Burg ‚Stein‘ genutzt und im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Bei Ausgrabungen in den Jahren 1970-72 wurden die Reste dieser Anlage entdeckt und teilweise konserviert, sind aber einer breiteren Öffentlichkeit fast unbekannt.Nach einer Einführung in das Thema und einer gründlichen Begehung der Stätte des ‚Zullestein‘ im Rahmen einer kleinen Exkursion, werden in weiteren Sitzungen zunächst die wissenschaftlichen Grundlagen unserer Kenntnis der Anlage von der Spätantike bis ins späte Mittelalter erarbeitet. Davon ausgehend werden von den Studierendenden eigenständige Konzepte zur Präsentation des ‚Zullestein‘ für eine breitere Öffentlichkeit erstellt und als konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. Diese werden dann auf einem Kolloquium Ende Februar/Anfang März 2015 den involvierten Akteuren vorgetragen und zur Diskussion gestellt.
Literatur: W. Jorns, Archäol. Korrespondenzbl. 3, 1973, 75ff.; S.H. Siemers, Von der karolingischen Handelssiedlung ‚Zullestein‘ zur Festung ‚Zum Stein‘ bei Biblis-Nordheim, Kr. Bergstraße, Arch. Nachrichtenbl. 7, 2002, 336-339. Zwei unpublizierte Dissertationen werden in dem Seminar ebenfalls zur Verfügung stehen: K. Schwarz, Die römische Schiffslände Zullestein. Aspekte zur spätrömischen Grenzverteidigung in den Nordwestprovinzen unter besonderer Berücksichtigung der Ländeburgi, Mainz 2007, S.H. Siemers: Von der karolingischen Handelssiedlung Zullestein zur Festung Stein bei Biblis-Nordheim, Kreis Bergstraße, Diss. Mainz 2001.
HCCH-Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2014
Endzeit – Wendezeit? Das Ende der römischen Herrschaft und der Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter am unteren Neckar und am nördlichen Oberrhein (Museumspraktisches Seminar zur Vorbereitung einer Sonderausstellung im Lobdengaumuseum Ladenburg)
Dozenten: Prof. Dr. Christian Witschel, Dr. Andreas Hensen; Seminar für Alte Geschichte (SAGE) in Kooperation mit dem HCCH
Anmeldung: Keine gesonderte Anmeldung erforderlich.
Veranstaltungstermin: Dienstag 16:15–17:45 Uhr
Ort: Inschriftenzimmer SAGE
Beginn: erste Woche
Die Veranstaltung steht Studenten der Altertumswissenschaften sowie Studierenden, die einen ÜK-Schein erwerben wollen, offen.
Kommentar: In diesem Seminar soll ein Teil des wissenschaftlichen Konzepts für eine Ausstellung erarbeitet werden, die im Herbst 2015 im Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg präsentiert wird. Ausgehend von dem römischen Zentralort Lopodunum (Ladenburg) soll das Schicksal der Region am unteren Neckar und am nördlichen Oberrhein in der Zeit von der Aufgabe des obergermanischen Limes (um 260 n. Chr.) bis zum Ende der römischen Herrschaft am Rhein (Mitte 5. Jh.) betrachtet werden. Behandelt werden u.a. der ‚Limesfall‘ und seine Folgen, die Ansiedlung der Alemannen in den rechtsrheinischen Gebieten, die Frage nach möglicherweise dort verbliebenen Romanen sowie der spätantike Grenzschutz am Rhein. Die Quellengrundlage hierfür bilden neben den literarischen Zeugnissen v.a. Inschriften sowie archäologische Befunde und Objekte; wobei ein Schwerpunkt auf den numismatischen Funden – sowohl Fundmünzen wie auch Münzhorten – liegen wird. Nach der Einarbeitung in das Thema entwickeln die Seminarteilnehmer eine thematische Gliederung für die Ausstellung, wählen geeignete Exponate aus und entwerfen Saaltexte sowie Beschriftungen für Exponate. Für die Bearbeitung der Quellen sind Grundkenntnisse des Lateinischen vonnöten.