Von fremden Ländern und Menschen
Derzeit studieren rund 730 Chinesen und Taiwanesen an deutschen Musikhochschulen. Die meisten von ihnen haben in ihrem Heimatland bereits ein Musikstudium abgeschlossen und verfolgen in Deutschland ein vertiefendes Aufbaustudium.
In der Konfrontation eigener musikalischer Wurzeln mit der westlichen Musik entstehen spannungsreiche Prozesse, die Rückwirkungen auf die Musikschaffenden, aber nicht selten auch auf das jeweilige Umfeld haben. Bedeutet dies, dass ein chinesischer Künstler Beethovens Werke anders interpretiert als sein westlicher Kollege? Und was ist das spezifisch Chinesische an den neuen Werken junger Komponisten aus China? Ist Musik ohnehin nicht längst global?
In der Aula der Alten Universität werden sich junge talentierte Künstler aus der Volksrepublik China und Taiwan, die derzeit an deutschen Hochschulen im Rhein-Neckar Raum studieren, in „fremden“ und eigenen Werken musikalisch mit dieser Thematik auseinandersetzen. Die Herausforderungen globaler Musikpraxis stehen auch im Zentrum eines einführenden Vortrags von Prof. Dr. Barbara Mittler, die sich am Heidelberger Exzellenzcluster „Europe & Asia in a Global Context“ mit dem Phänomen des transkulturellen Austausches zwischen dem Westen und Asien beschäftigt.