Das Institut
Institutsprofil
Das Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg zählt zu den älteren politikwissenschaftlichen Instituten in Deutschland. Seit der Erteilung eines ersten Lehrauftrages für die „Wissenschaft von der Politik“ an Dolf Sternberger 1947 und der Institutsgründung im Jahre 1958 konnte sich das IPW eine durchgängig hohe wissenschaftliche Reputation erarbeiten. Dies gilt etwa für die vergleichende Untersuchung politischer Systeme oder den Bereich Innenpolitik/ politisches System Deutschlands. In diesen Bereichen haben die in der „Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft“ organisierten Fachvertreter das IPW 2006/07 als führendes Institut in Deutschland benannt. Die starke Stellung in der Forschung spiegelt sich auch in den Veröffentlichungen wider: Seit 2006 wurden 44 Monographien, 16 Herausgeberschaften, 44 Beiträge in Sammelbänden und 297 Artikel publiziert.
Diese Spitzenposition wurde durch die ersten drei Professorengenerationen erarbeitet. Die erste Generation mit Carl Joachim Friedrich und Dolf Sternberger an der Spitze zeichnete sich durch ein unterschiedliches, auch methodisch breit gefächertes Wissenschaftsprofil aus. Schwerpunktmäßig ging es um die institutionellen und ideengeschichtlichen Grundlagen demokratisch- parlamentarischer Regierungssysteme. Seinen Hauptschub erfuhr das IPW durch die zweite Generation mit Klaus von Beyme, Dieter Nohlen und Frank R. Pfetsch. Zahlreiche Schlüsselwerke der deutschen Politikwissenschaft wurden in dieser Phase am IPW verfasst. Eine gemeinsame Klammer bestand in der vergleichenden Demokratieforschung und der vergleichenden Analyse politischer Systeme, die auch durch die nächsten Professorengenerationen gepflegt wurden und werden. Mit der dritten Heidelberger Generation, an deren Spitze Manfred G. Schmidt steht und zu der auch Wolfgang Merkel zählte, kam mit der international vergleichenden und quantifizierenden Policy-Forschung ein dritter Schwerpunkt und eines der aktuellen Markenzeichen des IPW nach Heidelberg.
Profilerweiterung der letzten Jahre
Während in der letzten Zeit vielerorts in der Republik sozialwissenschaftliche Studiengänge gekürzt worden sind, hat die Universität Heidelberg diesem Trend widerstanden. Durch die Mittel der Exzellenzinitiative und der Studiengebühren ist es seit 2007 vielmehr gelungen, die Personalausstattung des Instituts noch deutlich zu verbessern. Gegenwärtig ist neben Manfred Schmidt mit Aurel Croissant, Sebastian Harnisch und Philip Manow sowie den Juniorprofessuren Daniel Finke und Stefanie Walter die vierte Professorengeneration am Institut tätig. Mit ihr hat die empirisch-analytische Ausrichtung im Bereich quantitativer Methoden eine stärkere Ausprägung erfahren und das Heidelberger Profil erhielt durch Forschungen zur politischen Ökonomie eine fruchtbare Ergänzung. Gleichzeitig ist es gelungen, mit der lange erhofften fünften Professur im Bereich moderne Politische Theorie mit dem Schwerpunkt Institutionen- und Steuerungstheorie (Michael Haus) und mit Lehraufträgen an Professoren und Habilitierte sowie an weitere akademische Mitarbeiter Teilbereiche der Politikwissenschaft wie die Politische Theorie und die Außenpolitik ganz wesentlich zu stärken. In kurzer Zeit konnte damit ein Kapazitätszuwachs von rund 60 Prozent realisiert werden.