Heidelberger Team-Erfolg in internationaler Gerichtssimulation
Dritter Platz für Studierende der juristischen Fakultät im „European Tax College Moot Court“
Ein Team von vier Studierenden der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg hat bei einem international besetzten Gerichtsrollenspiel, einem so genannten „Moot Court“, den dritten Platz erreicht. Christian Vandersmissen, Kamilla Zembala, Max Fuss und Michael Schaberl konnten sich beim Wettbewerb, der vom 27. Februar bis zum 5. März an der Katholischen Universität im belgischen Leuven stattfand, unter 15 Teams aus europäischen und US-amerikanischen Universitäten behaupten. Betreut wurden die angehenden Juristen aus Heidelberg von Prof. Dr. Ekkehart Reimer sowie den akademischen Mitarbeitern Maximilian Bowitz und Ruben Martini vom Institut für Finanz- und Steuerrecht der Ruperto Carola.
In der Gerichtssimulation des „European Tax College Moot Court“ befassten sich die Studierenden mit einem anspruchsvollen Fall aus dem Internationalen Steuerrecht. Er betraf den fiktiven Radrennfahrer Wladimir Sprintsjew, der über mehrere Wohnsitze verfügte und in verschiedenen Staaten unterschiedliche Einkünfte erzielte. Er musste sich gegen einen Steuerbescheid in dem – ebenfalls fiktiven – Staat „Pyrenea“ gerichtlich zur Wehr setzen. „Es kam darauf an, auf höchstem Niveau Schriftsätze in einer fremden Rechtssprache zu verfassen, die Ergebnisse auf Englisch zu präsentieren und vor Gericht überzeugend aufzutreten. Diese Fähigkeiten haben die vier Mitglieder des Heidelberger Teams in Leuven eindrucksvoll unter Beweis gestellt,“ lobt Betreuer Maximilian Bowitz.
Nachdem sich die Heidelberger Studierenden in der Vorrunde gegen die Mannschaften aus Madrid und Tilburg durchsetzen konnten und ins Halbfinale eingezogen sind, mussten sie sich letztlich gegen den Gastgeber Leuven und das Team aus Lund geschlagen geben. Das gute Abschneiden der Heidelberger ist um so bemerkenswerter, als sich die Studierenden damit auch gegen Teams von graduierten LL.M.-Studenten durchgesetzt haben, die sich seit langem und im Schwerpunkt mit dem Steuerrecht befassen. „Der Lerneffekt für unser Team war enorm, zumal das Internationale Steuerrecht im Studium nur eine Nebenrolle spielt,“ erklärt Betreuer Ruben Martini. „Das Team hat sich innerhalb weniger Wochen die Strukturen dieses komplexen Rechtsgebiets bis in einzelne Detailfragen erarbeitet und zudem deutliche Fortschritte in der Rhetorik gemacht.“
Der „European Tax College Moot Court“ ist der einzige internationale Wettbewerb dieser Art im Bereich Steuerrecht. Nach 2010 war in diesem Jahr zum zweiten Mal ein Heidelberger Team dabei. Für Maximilian Bowitz ist der Moot Court ein gelungenes Projekt: „Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die unterschiedlichen Rechts- und Verhandlungskulturen Europas und Nordamerikas kennenzulernen. Der Austausch mit Studierenden anderer Länder ist sicher eine bleibende Erfahrung.“