18 Kriege in 15 Staaten
21. Februar 2013
Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung präsentiert „Conflict Barometer 2012“
Grafik: HIIK
Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK), ein gemeinnütziger Verein, der am Institut für Politische Wissenschaft der Ruperto Carola angesiedelt ist, hat mit dem „Conflict Barometer 2012“ seine Daten und Analysen zum weltweiten Konfliktgeschehen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Unter den insgesamt 396 beobachteten Konflikten zählen die Politikwissenschaftler 43 hochgewaltsame Konflikte, also Auseinandersetzungen, die sich durch massiven Einsatz organisierter Gewalt auszeichnen und gravierende Folgen nach sich ziehen. 18 dieser Konflikte erreichen die höchste Intensitätsstufe und lassen sich somit als Kriege bezeichnen; sie ereignen sich in insgesamt 15 Staaten.
Elf dieser Kriege wurden bereits im Vorjahr als Krieg eingestuft, sieben weitere Konflikte eskalierten 2012 auf die höchste von fünf Intensitätsstufen, darunter der Vorstoß von Tuareg-Rebellen und islamistischen Kämpfern gegen die Regierung in Mali. Während 17 dieser Auseinandersetzungen innerstaatliche Kriege sind, wird mit dem Krieg zwischen dem Sudan und Süd-Sudan erstmals seit 2008 auch wieder ein Krieg zwischen zwei Staaten ausgetragen. Mit insgesamt neun Kriegen verzeichnet Afrika die höchste Anzahl an Kriegen auf einem Kontinent, die meisten Todesopfer fordern jedoch die Konflikte im Vorderen und Mittleren Orient. Allein in den fünf Kriegen in der Region starben 2012 mindestens 65.000 Menschen, davon etwa 55.000 im Bürgerkrieg in Syrien. Auch wenn die Gesamtzahl der Kriege 2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen hat, ist Frieden weiterhin nicht in Sicht, so das HIIK.
Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung widmet sich seit 1991 der Erforschung, Dokumentation und Auswertung innerstaatlicher und internationaler politischer Konflikte weltweit. Der vor allem von Studierenden und Doktoranden betriebene Verein hat derzeit rund 130 Mitglieder, die sich zumeist neben ihrem Studium für das HIIK engagieren. Das jährlich erscheinende „Conflict Barometer“ gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung gewaltsamer und nichtgewaltsamer Konflikte.