Die Gefahr von Asteroiden- und Kometeneinschlägen auf der Erde
11. März 2013
Institut für Geowissenschaften veranstaltet Symposium in der Villa Bosch in Heidelberg
Über die Gefahren von Asteroiden- und Kometeneinschlägen auf der Erde diskutieren am Donnerstag, 14. März 2013, Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, die zu einem Symposium in der Villa Bosch in Heidelberg zusammenkommen. Die Teilnehmer werden sich dabei unter anderem mit Einschlägen extraterrestrischer Körper im Verlauf der Erdgeschichte befassen und zudem der Frage nachgehen, welche Strategien das Risiko von Kollisionen mit der Erde verringern können. Außerdem wird es um die Darstellung des Themas in den Massenmedien gehen. Organisiert wird die durch die Klaus Tschira Stiftung geförderte Veranstaltung vom Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg.
Am 15. Februar dieses Jahres explodierte ein etwa 15 Meter großer Meteorit über der russischen Stadt Tscheljabinsk. Am gleichen Tag verfehlte der 45 Meter große Asteroid „2012 DA14“ die Erde nur knapp. Zahlreiche Einschlagkrater auf der Erde und auf anderen Planeten im Sonnensystem zeugen vom kosmischen „Bombardement“ in der Vergangenheit. Wie der Heidelberger Geochemiker Prof. Dr. Mario Trieloff von der Universität Heidelberg erläutert, gibt es zu Risikomanagement und Prävention bislang nur wenige konkrete Ansätze. „Dennoch konnten in den vergangenen Jahren aber auch deutliche Fortschritte erzielt werden“, sagt der Wissenschaftler, der das Symposium mit dem Titel „Einschläge von Asteroiden und Kometen – Gefahr für die Erde?“ initiiert hat.
Datierungen irdischer Einschlagkrater haben nach den Worten von Prof. Trieloff die Risikoabschätzung verbessert, wie oft mit dem Einschlag von Himmelskörpern einer bestimmten Größe zu rechnen ist. Bei Suchkampagnen mit modernen Teleskopen wurde ein Großteil der Asteroiden mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer entdeckt. Ebenso ließ sich eine Vielzahl kleinerer Körper aufspüren, die der Erde sehr nahe kommen könnten. Weltraumorganisationen wie ESA und NASA arbeiten an Studien zur Ablenkung potentiell gefährlicher Himmelskörper.
In seinem Einführungsvortrag „Kollisionen im Sonnensystem“ wird sich Prof. Trieloff mit der Frage befassen, woher die „Gefahr aus dem All“ kommt. Mario Trieloff leitet am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg die Forschungsgruppe Geo- und Kosmochemie. Dort werden unter anderem Asteroideneinschläge sowie Einschlagkrater mit Methoden der Geologie, der Paläontologie, der Mineralogie und der Altersbestimmung untersucht, um die Auswirkungen von Impakten in der Erdvergangenheit zu studieren und das aktuelle Einschlagrisiko zu quantifizieren. Zudem ist Prof. Trieloff einer der beiden Koordinatoren des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Schwerpunktprogramms „Die ersten zehn Millionen Jahre des Sonnensystems“.