Uneingeschränkter Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
6. Mai 2013
Ruperto Carola beauftragt Universitätsbibliothek mit der Koordination der Open-Access-Aktivitäten
Im Rahmen ihrer Open Access Policy hat die Ruperto Carola die Universitätsbibliothek Heidelberg beauftragt, die Aktivitäten auf diesem Gebiet zu koordinieren und Serviceangebote weiter auszubauen. Zudem wurde Dr. Martin Nissen, Mitarbeiter der Bibliothek, zum neuen Open-Access-Beauftragten der Universität Heidelberg berufen. Das Publikationsmodell von Open Access soll den weltweiten, freien und uneingeschränkten Zugang zu Forschungsergebnissen und wissenschaftlichem Wissen ermöglichen, in dem über entsprechende Dokumentenserver im Internet Veröffentlichungen gelesen, heruntergeladen und genutzt werden können.
„Von der Attraktivität dieses Modells zeugt der Anstieg von Open-Access-Publikationen in den vergangenen Jahren“, betont Dr. Nissen. Nach seinen Angaben liegt ihr Anteil an der Gesamtzahl der Zeitschriftenartikel an der Universität Heidelberg aktuell bei rund zehn Prozent. Bereits jetzt stellt die Universitätsbibliothek den Heidelberger Dokumentenserver HeiDOK sowie die Fachserver ART-Dok (Kunstgeschichte), Propylaeum-DOK (Altertumswissenschaften) und SavifaDok (Südasienwisssenschaften) bereit. Hier sind rund 20.000 elektronische Dokumente im Volltext frei zugänglich. In dem internationalen „Ranking of Web Repositories“ belegt Heidelberg damit unter weltweit 1.600 Open-Access-Einrichtungen Platz 47 und damit unter den deutschen Hochschulen den zweiten Rang. Darüber hinaus bietet die Universitätsbibliothek mit dem „Open Journal System“ eine international anerkannte Publikationssoftware an, mit der aktuell zwölf Zeitschriften herausgegeben werden.
Mit Beginn der 2000er Jahre hat sich Open Access als Modell für das Publizieren von Forschungsergebnissen etabliert. Die Qualitätssicherung von Open-Access-Publikationen erfolgt dabei analog zu Veröffentlichungen im klassischen Subskriptionsmodell. Finanziert werden diese jedoch nicht über den Erwerb durch wissenschaftliche Bibliotheken, sondern durch die Zahlung sogenannter Publication Fees, die mit der Veröffentlichung anfallen und von den Autoren oder ihren Institutionen getragen werden. Wie Dr. Nissen erläutert, ist es geplant, Veröffentlichungen in kostenpflichtigen Open-Access-Zeitschriften durch den Aufbau eines zentralen Publikationsfonds zu unterstützen.