Workshop: Wie lassen sich soziale Innovationen messen
27. November 2013
Wissenschaftler der Universität Heidelberg diskutieren neue Methoden am Beispiel der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
Am Beispiel von Aktivitäten zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt sich ein interdisziplinäres Projekt an der Universität Heidelberg mit der Frage, wie sich soziale Innovation messen und damit bewerten lässt. Im Rahmen eines Workshops am Freitag, 29. November 2013, sollen das Konzept sowie erste Ergebnisse dieses Vorhabens diskutiert werden. Dabei geht es insbesondere auch um die Einbettung in die Integrationsforschung. Die Veranstaltung richtet sich an Wissenschaftler aus dem Forschungsbereich der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Das interdisziplinäre Projekt wird im Rahmen des Field of Focus 4 „Selbstregulation und Regulation: Individuen und Organisationen“ im Zukunftskonzept der Ruperto Carola gefördert. Beteiligt sind Wissenschaftler des Geographischen Instituts, des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen (CSI), des Max-Weber-Instituts für Soziologie und des Alfred-Weber-Instituts für Wirtschaftswissenschaften.
„Integration ist neben dem demographischen Wandel, ökologischen Erfordernissen und sozialer Ungleichheit eines der Handlungsfelder, in denen die Notwendigkeit für soziale Innovationen wächst“, erklärt Projektsprecherin Prof. Dr. Ulrike Gerhard vom Geographischen Institut. „Tätigkeitsfelder können beispielsweise der Flüchtlingsschutz, der Aufbau einer ‚Willkommenskultur’ sowie die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls der heterogenen Zuwanderungsbevölkerung sein, um den Bedürfnissen aller Personen in unserer Einwanderungsgesellschaft gerecht werden zu können.“ Die Heidelberger Wissenschaftler suchen in diesem Zusammenhang nach Methoden, mit denen sich erfassen lässt, wie innovativ eine Gesellschaft im sozialen Bereich ist. Sie gehen dabei auch der Frage nach, welche Rahmenbedingungen im kommunalen Kontext die Entwicklung und die Umsetzung sozialer Innovationen fördern. Im Rahmen des Workshops sollen vor allem die gesellschaftlichen Notwendigkeiten und die Rolle von Individuen und Organisationen im Innovationsprozess im Kontext der Integration diskutiert werden.
Ziel des Forschungsprojekts ist es, neu entwickelte Indikatoren zur Messung sozialer Innovation zu testen und ihre Aussagekraft zu prüfen. Das Indikatorenmodell ist am CSI im Rahmen des EU-Projekts The Theoretical, Empirical and Policy Building Foundations for Social Innovation in Europe (TEPSIE) entstanden. Unter dem Dach von TEPSIE beschäftigt sich ein Konsortium europäischer Wissenschaftseinrichtungen mit begrifflichen, theoretischen und empirischen Aspekten sozialer Innovationen. Die Ergebnisse sollen in die Strategie der Europäischen Union zur Entwicklung einer innovativen Gesellschaft eingehen. Die EU fördert das im Januar 2012 gestartete Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 2,5 Millionen Euro.