Buchpräsentation: Neue Publikation zum Codex Manesse
5. Mai 2015
Lothar Voetz stellt Gesamtdarstellung zur „Großen Heidelberger Liederhandschrift“ in der Universitätsbibliothek vor
Die umfangreichste Sammlung mittelhochdeutscher Lied- und Spruchdichtung – der Codex Manesse – steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung, zu der die Universitätsbibliothek Heidelberg am Dienstag, 12. Mai 2015, einlädt. Prof. Dr. Lothar Voetz vom Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg wird seine gerade erschienene Publikation zu dieser mittelalterlichen Liederhandschrift vorstellen. Darin geht es unter anderem um die Entstehung, Geschichte und Wirkung des Codex, dessen Original sich im Besitz der Universitätsbibliothek befindet. Die Veranstaltung findet im Handschriftenlesesaal der Bibliothek, Plöck 107-109, statt. Beginn ist um 18 Uhr.
Der Codex Manesse, auch „Große Heidelberger Liederhandschrift“ genannt, entstand zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Zürich. Er enthält 140 Dichtersammlungen in mittelhochdeutscher Sprache und umfasst fast 6.000 Strophen. Berühmt wurde die Handschrift vor allem durch ihre farbenprächtigen, ganzseitigen Miniaturen, auf denen die in der Sammlung vertretenen Sänger, darunter auch Walther von der Vogelweide, in idealisierter Form dargestellt werden. Der Codex Manesse ist Teil der im Zuge des Dreißigjährigen Krieges in den Vatikan überführten Bibliotheca Palatina, einer Büchersammlung der in Heidelberg residierenden Kurfürsten. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte diese kostbare Handschrift wieder in den Bestand der Universitätsbibliothek.
Bei der neuen Publikation zum Codex Manesse handelt es sich um eine umfassende Gesamtdarstellung der Liederhandschrift und ihrer Geschichte. Lothar Voetz war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2011 Professor für Ältere deutsche Philologie am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. Die Buchpräsentation am 12. Mai eröffnet der Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Veit Probst, mit einem Grußwort. Zur Einführung wird Prof. Dr. Bernd Schneidmüller vom Historischen Seminar der Ruperto Carola über das Thema „Der Codex Manesse und die Geschichtswissenschaft“ sprechen.