Juristische Fakultät betritt Neuland: Heidelberger Pilotprojekt fördert bessere Examensvorbereitung
17. Juni 2015
„Villa HeidelPräp!“ ist offiziell eröffnet worden: Studierende der Rechtswissenschaft nutzen eigenes Gebäude mit 50 Arbeitsplätzen
Foto: Rothe
Das Pilotprojekt „Villa HeidelPräp!“, das eine bessere Examensvorbereitung im rechtswissenschaftlichen Studium an der Universität Heidelberg fördert, ist mit einer Festveranstaltung am 16. Juni 2015 offiziell eröffnet worden. In einem eigens dafür zur Verfügung stehenden Gebäude, der Villa Manesse, hat die Juristische Fakultät 50 Einzel-Arbeitsplätze für Studierende in der Vorbereitsphase geschaffen. Damit verbunden ist die Umsetzung eines neuartigen Betreuungsangebots, das auch ein Mentorenprogramm einschließt. Mit diesem Konzept, das in Heidelberg entwickelt wurde, betritt die Ruperto Carola „bundesweit Neuland“, wie die Festredner betonten.
Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, würdigte zum Auftakt der Eröffnungsveranstaltung die „Villa HeidelPräp!“ als wichtigen Baustein zur „Verbesserung der Studienbedingungen an der Ruperto Carola“ und hob vor allem auch das Engagement der Studierenden bei der Realisierung dieses Projekts hervor. Nach den Worten von Prof. Dr. Christian Hattenhauer, dem Dekan der Juristischen Fakultät, kann mit diesem besonderen Angebot die Attraktivität Heidelbergs als Studienstandort für die Rechtswissenschaften erheblich gesteigert werden.
Entwickelt hat das Konzept der Fakultätsbeauftragte für die Examensvorbereitung, Prof. Dr. Thomas Lobinger. Im Jahr 2013 wurde er dafür vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro hat er zur weiteren finanziellen Unterstützung des Pilotprojekts gestiftet. Die Einrichtung der „Villa HeidelPräp!“ wurde zu einem großen Teil aus Qualitätssicherungsmitteln finanziert. In seinem Vortrag „Miteinander statt Gegeneinander“ machte Prof. Lobinger deutlich, dass mit der „Villa HeidelPräp!“ nicht zuletzt ein besonderer „Teamgeist“ gefördert wird, der sich in vielfacher Weise positiv auf die „Lernatmosphäre“ niederschlägt.
Foto: Rothe
Die in der Villa Manesse verfügbaren Einzel-Arbeitsplätze werden für zwölf Monate personengebunden vergeben. Dabei kommt ein Auswahlverfahren zum Tragen, das maßgeblich mit Studierendenvertretern erarbeitetet wurde. Eingeführt wurde zudem ein neuartiges Betreuungskonzept für die Phase der Examensvorbereitung. So wird für die Bewerbung um einen Platz ein ausführlicher Arbeits- und Vorbereitungsplan verlangt. Dieser dient auch als Basis für spätere Betreuungs- und Beratungsgespräche, die den Kern des parallel eingeführten Mentorenprogramms ausmachen. In dem für das Heidelberger Pilotprojekt angemieteten Gebäude, das sich in der Friedrich-Ebert-Anlage 4 in unmitterbarer Nachbarschaft zur Fakultät befindet, stehen den studentischen Nutzern außerdem drei Arbeitsräume für Kleingruppen sowie ein Ruhe- und Erholungsraum zur Verfügung.
„Aus der Sicht eines ,Villaners‘“ berichtete Georg Dalitz während der Festveranstaltung über seine eigenen sowie die Erfahrungen von Kommilitonen mit den Arbeitsbedingungen in dem neuen Gebäude, das bereits seit Anfang März für diesen Zweck genutzt wird. Für den Jura-Studenten ist die „Villa HeidelPräp!“ ein „wahr gewordener Studententraum“. Vor der abschließenden Besichtigung der Räumlichkeiten stellte Prof. Dr. Anne Sanders von der Universität Bonn mit ihrem Vortrag „Lernlust statt Examensfrust“ eine Studie zu Strategien erfolgreicher Examenskandidaten vor.