Karl-Schwarzschild-Medaille für Immo Appenzeller
16. September 2015
Heidelberger Wissenschaftler erhält Auszeichnung der Astronomischen Gesellschaft
Foto: privat
Für sein wissenschaftliches Lebenswerk hat der Astrophysiker Prof. Dr. Immo Appenzeller vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) die Karl-Schwarzschild-Medaille der Astronomischen Gesellschaft erhalten. Damit werden herausragende Leistungen von grundlegender Bedeutung auf dem Gebiet der astrophysikalischen Forschung gewürdigt. Die Medaille gilt als eine der höchsten Auszeichnungen in diesem Forschungsbereich. Die Preisverleihung fand am 15. September 2015 in Kiel im Rahmen der Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft statt.
Neben maßgeblichen Beiträgen im Bereich der Sternphysik hat sich der Heidelberger Wissenschaftler auch mit der Erforschung extragalaktischer Objekte hervorgetan. „Sehr beeindruckend ist, wie Immo Appenzeller neben seinen theoretischen Arbeiten auch den Beobachtungen immer einen besonderen Stellenwert gegeben hat. So hat er zum Beispiel als Projektverantwortlicher der sogenannten FORS-Instrumente für das Very Large Telescope in Chile Außergewöhnliches für unsere Wissenschaft geleistet“, betont der Präsident der Astronomischen Gesellschaft Prof. Dr. Matthias Steinmetz. Neben seinen zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen zeichnet Prof. Appenzeller auch für viele astronomische Lehrbücher verantwortlich.
Immo Appenzeller (Jahrgang 1940) studierte Physik und Astronomie in Tübingen und Göttingen, wo er auch promoviert wurde und sich habilitierte. 1975 wurde er Professor an der Universität Heidelberg und Direktor der Landessternwarte auf dem Königstuhl, die heute ein Teilinstitut des ZAH ist. Gastaufenthalte führten Prof. Appenzeller unter anderem an das amerikanische Yerkes-Observatorium sowie an die Universitäten Tokio und Tucson/Arizona. Von 1994 bis 1997 war er Generalsekretär der Internationalen Astronomischen Union (IAU), zwischen 1998 und 2000 oblag ihm als kommissarischem Direktor die Leitung des Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg. 2002 erhielt Immo Appenzeller, der auch Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist, den angesehenen Gay-Lussac-Humboldt-Preis.