Film „Abdo“ dokumentiert das Erwachsenwerden während der ägyptischen Revolution
15. Januar 2015
Produktion von Mitgliedern des Exzellenzclusters „Asien und Europa“ wird beim Filmfestival Max Ophüls Preis uraufgeführt
Der Dokumentarfilm „Abdo“ von Jakob Gross und Annika Mayer, beide Mitglieder des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg, wird am 20. Januar 2015 auf dem diesjährigen Filmfestival Max Ophüls Preis uraufgeführt. Der Film, der nach seinem Hauptdarsteller benannt ist, begleitet einen jungen Mann in Ägypten zur Zeit der Revolution auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Das renommierte Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken versteht sich als zentrales Forum für Filmschaffende aus dem deutschsprachigen Raum, die am Anfang ihrer Karriere stehen. „Abdo“ läuft im Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm neben elf weiteren Beiträgen, die aus 150 Bewerbungen ausgewählt wurden.
Die 74-minütige Film „Abdo“ ist eine Coming-of-Age-Dokumentation, die den jungen Ägypter Abdo über zwei Jahre seines Lebens begleitet – als Revolutionär auf dem Tahrir-Platz wie auch im Stadion als Anhänger der Ultra-Fußballfans. Abdo selbst hat immer seine Kamera dabei und hält damit nicht nur Straßenschlachten und seine Erlebnisse im Fußballstadion, sondern auch den Alltag während der ägyptischen Revolution fest. Der Film zeigt, welche Auswirkungen Gewalt auf das Leben eines Jugendlichen haben kann, und stellt die Frage nach der Bedeutung von Liebe und Hass in Zeiten eines persönlichen und sozialen Wandels. „Abdo“ wird in der Originalfassung in arabischer und englischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Aufführungstermine sind Dienstag, 20. Januar (17.30 Uhr), Mittwoch, 21. Januar (13 Uhr) im Cinestar Saarbrücken sowie am Donnerstag, 22. Januar (20.15 Uhr) im Filmhaus Saarbrücken.
Jakob Gross, Produzent des Films, zeichnet verantwortlich für Regie, Buch und Kamera, Koproduzentin Annika Mayer hat zugleich den Schnitt von „Abdo“ übernommen. Mayer ist Doktorandin der Ethnologie bei Prof. Dr. Christiane Brosius, die eine Professur für Visuelle und Medienethnologie am Exzellenzcluster „Asien und Europa“ inne hat. Als assoziiertes Mitglied des Clusters entwickelt der Filmemacher Jakob Gross neue Darstellungsformen der visuellen Ethnologie. Derzeit arbeiten Mayer und Gross im Rahmen des Cluster-Forschungsprojekts „Altern im transkulturellen Kontext“ an ihrer nächsten gemeinsamen Produktion, die sich mit Südasien befasst. Für die neue Dokumentation wurden bereits Filmarbeiten in Delhi und Kathmandu durchgeführt.