Axel Michaels erhält Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz
11. Januar 2016
Gewürdigt werden die wegweisenden Forschungsarbeiten des Heidelberger Indologen – Auszeichnung der Universität Vechta ist mit 10.000 Euro dotiert
Für seine herausragenden und wegweisenden Forschungsarbeiten, mit denen Prof. Dr. Axel Michaels außereuropäische Kulturen in den Blick nimmt, wird der Heidelberger Indologe mit dem Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz ausgezeichnet. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung, die von der Universität Vechta vergeben wird, soll im Rahmen eines öffentlichen Festaktes am 4. Februar 2016 überreicht werden. Prof. Michaels ist Direktor des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“ und forscht am Südasien-Institut (SAI) der Universität Heidelberg.
Prof. Michaels „besonderes Verdienst ist der Vergleich asiatischer und europäischer Kulturen im Rahmen großer internationaler Forschungsprojekte“, hebt die Universität Vechta in ihrer Würdigung hervor. Nach den Worten von Prof. Dr. Egon Spiegel zeichnet sich das wissenschaftliche Werk des Preisträgers in mehrfacher Hinsicht aus. Seine transdisziplinäre und transkulturelle Forschung sei breit angelegt und hochdifferenziert, zudem umfasse sie eine große Vielfalt kulturwissenschaftlicher Themen. Als Vorsitzender der Preis-Jury würdigt Prof. Spiegel dabei auch die populäre Vermittlung dieser Erkenntnisse in den Medien, die gepaart sei mit persönlichem Engagement zum Beispiel in der Nepalhilfe.
Axel Michaels ist seit 1996 Professor für Klassische Indologie am SAI, an dem er die Abteilung Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens leitet. Von 2002 bis 2013 war er Sprecher des von ihm maßgeblich mitgestalteten Sonderforschungsbereichs „Ritualdynamik“. Seit 2007 gehört der Wissenschaftler dem Direktorium des Exzellenzclusters an und ist geschäftsführender Direktor des Heidelberger Centrums für Transkulturelle Studien (HCTS), das 2013 an der Ruperto Carola gegründet wurde. Zudem leitet Prof. Michaels die Forschungsstelle „Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal“ an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
In seinen Arbeiten zur Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens verbindet Prof. Michaels Textstudien und ethnographische Forschung. Damit hat er eine neue Forschungsrichtung, die „Ethno-Indologie“, begründet. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Praxis und Geschichte des Hinduismus in Indien und die Religionen Nepals; in diesem Zusammenhang beschäftigt sich Axel Michaels insbesondere mit Ritualen und Festen. Weitere Themen seiner Forschung sind Sakraltopographie und Sakralgeographie im indischen Benares sowie die hinduistische Askese. Darüber hinaus befasst er sich mit altindischem Recht und der Rechtsliteratur im vormodernen Nepal.
Im Rahmen der Preisverleihung am 4. Februar wird der Anthropologe und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Wulf von der Freien Universität Berlin die Laudatio auf den Preisträger halten. An der Veranstaltung, die in der Aula der Universität Vechta stattfindet, nimmt auch der Stifter des Wissenschaftspreises, der Unternehmer Hans Höffmann, teil.