Neue „bauliche Visitenkarte“ für den Botanischen Garten
7. Oktober 2016
Verwaltungsgebäude und Besucherzentrum: Neubau wurde jetzt feierlich übergeben
Foto: Rothe
Der Botanische Garten der Universität Heidelberg kann sich mit einer neuen „baulichen Visitenkarte“ ausweisen, wie der Leitende Baudirektor Bernd Müller vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg bei der feierlichen Übergabe des „BoGa-Zentrums“ betonte. Direkt am Eingangsbereich des Gartengeländes auf dem Campus Im Neuenheimer Feld wurde in zweijähriger Bauzeit ein Neubau errichtet, der eine „Erschließungsfunktion“ übernimmt und als erste Anlaufstelle für die Gartenbesucher dient. Er bietet zugleich Räumlichkeiten für Verwaltung und Forschung sowie die Mitarbeiter des Gartens. In Anwesenheit von Bürgermeister Wolfgang Erichson konnten der Direktor des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Marcus Koch, und Prorektor Prof. Dr. A. Stephen K. Hashmi Anfang Oktober 2016 in einem symbolischen Akt den Schlüssel für das Gebäude entgegennehmen.
Das für 2,2 Millionen Euro errichtete Zentrum des Botanischen Gartens Im Neuenheimer Feld 361 ist parallel zum Hofmeisterweg neben dem denkmalgeschützten Pavillon West der Gewächshausanlage entstanden. Auf 490 Quadratmetern Nutzfläche wurden Büroräume, zwei Labore und ein Seminarraum geschaffen. Für die Mitarbeiter des gärtnerischen Betriebs stehen hier außerdem Umkleiden mit Duschen sowie ein Sozialraum zur Verfügung. Bislang arbeitete die Verwaltung des Botanischen Gartens der Ruperto Carola im ehemaligen Clubhaus des Heidelberger Tennisclubs, das der Erweiterung eines Klinikum-Parkhauses weichen musste. Für den dreigeschossigen Ersatzbau leistete das Universitätsklinikum einen Finanzierungsbeitrag von 1,5 Millionen Euro. Die Universität hat das Projekt mit 250.000 Euro unterstützt.
Für die Umsetzung des Bauvorhabens, das das Amt Mannheim und Heidelberg als „Eigenprodukt“ realisiert hat, sprach Prof. Hashmi allen Beteiligten Dank aus. In seinem Grußwort würdigte der Prorektor der Universität Heidelberg dabei auch die besondere Innen- und Außenwirkung des Botanischen Gartens. Dass die Stadt von den Aktivitäten des Gartens, etwa durch das Bildungsangebot der „Grünen Schule“, profitiert, hob Bürgermeister Erichson hervor. Auf die Bedeutung der Botanischen Gärten für die Forschung und ihren beständigen Einsatz für den Schutz der biologischen Vielfalt ging Prof. Koch in seiner kurzen Ansprache ein. Der Direktor des Heidelberger Gartens richtete dabei den Blick auf die Mitarbeiter, die „extrem viel leisten“.
Der Botanische Garten der Universität Heidelberg wurde 1593 gegründete; seit 1915 befindet er sich an seinem aktuellen Standort im Neuenheimer Feld. Mit seinen umfangreichen, weltweit bekannten Sammlungen ist der Garten – eine Einrichtung am Centre for Organismal Studies – ein Ort wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Neben der Erforschung der pflanzlichen Biodiversität dient er der akademischen Ausbildung von Studierenden der Biologie und der Medizin. Darüber hinaus nimmt der Botanische Garten, der jährlich über 50.000 Besucher anzieht, eine breitangelegte öffentliche Bildungsarbeit wahr und ist eine wichtige Institution des gärtnerischen Handwerks und der Ausbildung.