Vortrag: Das Professorengrab als biographisches Zeugnis
8. November 2016
Veranstaltung im Universitätsarchiv findet am 10. November statt
Zu einem Vortrag mit dem Titel „Tod und Verklärung: Das Professorengrab als biographisches Zeugnis“ lädt der Freundeskreis für Archiv und Museum der Universität Heidelberg am Donnerstag, 10. November 2016, ein. Zu diesem Thema spricht Prof. Dr. Folker Reichert. Der Mediävist, der eine Professur für mittelalterliche Geschichte an der Universität Stuttgart innehatte, gehört dem Vorstand des Freundeskreises an. Die Veranstaltung findet im Universitätsarchiv, Akademiestraße 4-8, statt und beginnt um 18.30 Uhr.
Um Grabsteine als biographische Zeugnisse zum „Sprechen zu bringen“, müssen – so der Referent – all jene Schriftstücke, Mitteilungen oder Äußerungen herangezogen werden, die die jeweils letzte Lebensphase der betreffenden Person beleuchten. Dazu gehören späte Briefe und Tagebücher, aber auch Kondolenzschreiben, Nachrufe oder Erinnerungen. In seinem Vortrag wird sich Prof. Reichert mit den Grabstätten von Karl Lamprecht (in Schulpforta), Max Weber und Karl Hampe (beide in Heidelberg), Johannes Haller (in Tübingen) und Carl Erdmann (in Zagreb) beschäftigen. Wie der Wissenschaftler betont, werden nicht nur die Wechselfälle der deutschen Geschichte, sondern auch der Wandel im gesellschaftlichen Ansehen deutscher Professoren anhand der Grabstätten sichtbar.
Folker Reichert gehört der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg an und ist außerdem Mitglied der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters bei der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Schwerpunkte seiner Publikationen liegen in der Geschichte des Reisens, der Entdeckungen und der Kartographie im Mittelalter sowie in der Geschichte der Mediävistik im 20. Jahrhundert.