Sonderausstellung: Ladenburg zwischen Antike und Mittelalter
31. Januar 2017
Ausstellungsprojekt des Lobdengau-Museums – Wissenschaftler stellen Konzept vor
Foto: Anna16 / CC BY-SA 3.0
Mit einer Sonderausstellung will das Lobdengau-Museum aktuelle Ergebnisse aus der Erforschung der Stadt Ladenburg zwischen Antike und Mittelalter von Oktober dieses Jahres an für eine breite Öffentlichkeit präsentieren. Die Initiatoren, darunter Historiker und Archäologen der Universität Heidelberg, werden das Ausstellungskonzept am 3. Februar 2017 vorstellen. Ausstellungsprojekt und Forschungsarbeiten sind Teil einer Kooperation, bei dem das Ladenburger Museum mit dem Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe (HCCH) und weiteren Einrichtungen der Ruperto Carola sowie dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg zusammenarbeitet.
„Die historischen Prozesse, die zwischen dem Niedergang der hoch entwickelten Zivilisation in den römischen Provinzen am Rhein und dem Entstehen neuer Siedlungsstrukturen in der Zeit der Völkerwanderung abliefen, lagen bis vor kurzem noch im Dunkeln. In jüngerer Zeit haben neue Erkenntnisse dazu beigetragen, diese Veränderungen besser zu begreifen“, erläutert HCCH-Direktor Prof. Dr. Christian Witschel. Wie der Wissenschaftler vom Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg erklärt, stellt die Zeit vom dritten bis neunten Jahrhundert für Ladenburg eine Epoche bedeutender Umbrüche dar. Dadurch wurde der einstige Hauptort Lopodunum tiefgreifend verändert. „Intensive archäologische Forschungen, eine gut erhaltene bauliche Substanz in der Kernstadt sowie einige schriftliche Quellen bieten in Ladenburg ungewöhnlich günstige Voraussetzungen, um den Übergang von der Spätantike zum Frühen Mittelalter zu begreifen“, so Prof. Witschel.
Die geplante Sonderausstellung „Große Welten – Kleine Welten. Ladenburg zwischen Antike und Mittelalter“ soll auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse Einblicke in die Entwicklung vom römischen Lopodunum zur frühmittelalterlichen „civitas publica“ der Karolingerzeit bieten. Der thematische Bogen spannt sich dabei vom spätrömischen Siedlungs- und Militärplatz über die Grabfunde der Völkerwanderungs- und Merowingerzeit bis hin zur Ausbildung der frühmittelalterlichen Grundherrschaft im Banne des Reichsklosters Lorsch. Ergänzt wird die Präsentation durch herausragende Exponate aus 15 weiteren Sammlungen und Museen des südwestdeutschen Raumes. Die Ausstellung wird vom 14. Oktober 2017 bis zum 4. Februar 2018 im Lobdengau-Museum zu sehen sein.