Ukrainischer Historiker forscht an der Universität Heidelberg
21. Februar 2017
Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für Dmytro Tytarenko
Der ukrainische Historiker Prof. Dr. Dmytro Tytarenko ist mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung zu Gast an der Universität Heidelberg. Der Wissenschaftler vom Donetsk Law Institute (Ukraine) forscht seit Februar 2017 am Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften der Ruperto Carola. Dort arbeitet er mit Prof. Dr. Tanja Penter zusammen, die am Historischen Seminar eine Professur für Osteuropäische Geschichte innehat. Für seinen Aufenthalt in Heidelberg von insgesamt 18 Monaten erhält er ein Georg-Forster-Forschungsstipendium.
An der Ruperto Carola befasst sich Prof. Tytarenko mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts in der Ukraine. Im Mittelpunkt steht dabei die deutsch-ukrainische Justizkooperation bei der Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechern. In seiner Arbeit folgt der Historiker dem Ansatz der sogenannten „Transitional Justice“-Forschung. Zentraler Aspekt ist dabei die Auseinandersetzung mit Fragestellungen, die sich mit der Bedeutung von Recht und Justiz bei der Verarbeitung der Folgen von Gewalt, Krieg, Diktatur und politischen Umbrüchen beschäftigen.
Das Georg-Forster-Forschungsstipendium wird an herausragende Wissenschaftler aus sogenannten Schwellenländern vergeben, die mit ihren Projekten einen Beitrag zur Entwicklung ihres Herkunftslandes leisten. Die Preisträger erhalten die Möglichkeit, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren durchzuführen. Langfristiges Ziel ist der Austausch von Wissen und Methoden zwischen Herkunftsland und Gastland.