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Leibniz-Preis für Joachim Spatz

16. März 2017

Materialwissenschaftler nimmt DFG-Auszeichnung in Berlin entgegen

Vergabe Leibniz-Preis

Foto: DFG / David Ausserhofer

DFG-Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider überreicht Prof. Dr. Joachim Spatz (rechts) den Preis.

Prof. Dr. Joachim Spatz, Wissenschaftler an der Universität Heidelberg und Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart, hat am Mittwoch (15. März) in Berlin den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2017 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. „Die wissenschaftliche Leistung von Joachim Spatz besteht darin, dass er mithilfe origineller materialwissenschaftlicher und physikalischer Konzepte die Kommunikationsmechanismen zwischen Zellen auf neuartige Weise untersuchen kann. Mit diesen Mitteln konnte er auch aufklären, wie der molekulare Mechanismus der kollektiven Zellmigration bei der Schließung von Wunden funktioniert“, heißt es in der Würdigung der DFG. Die Auszeichnung – es ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland – ist mit einem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro verbunden. Die Mittel kann Prof. Spatz für künftige Forschungsaktivitäten einsetzen.

Joachim Spatz leitet am Physikalisch-Chemischen Institut die Arbeitsgruppe „Biophysikalische Chemie“, am Max-Planck-Institut ist er Leiter der Abteilung „Neue Materialien und Biosysteme“. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Zelladhäsion, also der Haftung und Bindung von Zellen aneinander und deren Anhaftung auf Oberflächen. Dank einer „beispielhaften experimentellen Herangehensweise“, so die DFG, ist es dem Wissenschaftler gelungen, präzise Einblicke in die Kontrolle der Zelladhäsion bis hin zu den physiologischen Prozessen zu gewinnen. Durch den Einsatz von künstlichen, molekular strukturierten Grenzflächen hat der Wissenschaftler dazu mögliche Wechselwirkungen auf ein Minimum an molekularen Komponenten reduziert.

Joachim Spatz studierte Physik an der Universität Ulm und an der Colorado State University in den USA, schloss in Ulm seine Promotion auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie ab und habilitierte sich dort mit einem Thema zur Mechanik von Zellen. Im Jahr 2000 wurde er als Professor für Biophysikalische Chemie an die Universität Heidelberg berufen, seit 2004 ist er zugleich Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart, dem früheren MPI für Metallforschung. Joachim Spatz ist Mitglied des Exzellenzclusters CellNetworks der Ruperto Carola, seit 2008 hat er eine Gastprofessur für Molekulare Zellbiologie am Weizmann Institute of Science in Rehovot (Israel) inne. Für seine wissenschaftlichen Leistungen hat er bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 16.03.2017
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