Marsilius-Vorlesung: Gezielte Eingriffe in Ökosysteme
22. Mai 2017
Vortrag mit dem Biochemiker Kevin Esvelt, der über „Gene Drive“-Technologien sprechen wird
Mit gezielten Eingriffen in Ökosysteme durch den Einsatz sogenannter „Gene Drive“-Technologien beschäftigt sich Dr. Kevin Esvelt in der nächsten Marsilius-Vorlesung der Universität Heidelberg. Diese neuen Methoden der Gentechnik machen es zum Beispiel möglich, den Bestand von Wildorganismen zu verändern und damit ökologische Probleme wie Schädlinge auf neue Weise zu lösen. Der Biochemiker vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird dabei auch über ethische Aspekte dieser umstrittenen Technologien sprechen. Die englischsprachige Veranstaltung, zu der das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola einlädt, findet am Donnerstag, 1. Juni 2017, in der Aula der Alten Universität statt. Beginn ist um 16 Uhr. Der Vortrag trägt den Titel „Wisely Engineering Shared Ecosystems. Leveraging gene drive to ensure open and community-responsive genetic engineering research“.
„Gene Drive“-Technologien sind nicht zuletzt deshalb umstritten, weil diese Forschung fast immer hinter verschlossenen Türen und damit unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, obwohl diese von Eingriffen in die gemeinschaftliche Umwelt direkt betroffen ist, wie die Organisatoren der Veranstaltung betonen. In seinem Vortrag geht Dr. Esvelt deshalb auch der Frage nach, wer an der Entscheidung über den Einsatz solcher Technologien beteiligt werden sollte. Im Kontrast zur „üblichen“ Forschung in abgeschlossenen Teams von Fachleuten wird er ein Konzept vorstellen, das das Teilen von Ideen und Plänen fördert und es möglich macht, Bedenken, Kritik und Verbesserungsvorschläge einzuholen. Kevin Esvelt ist Leiter der Forschungsgruppe „Sculpting Evolution“ und Assistenzprofessor am MIT. Er gilt als Pionier im Bereich der „Gene Drive“-Technologien.