Medizininformatik für bessere Therapien
9. August 2017
BMBF fördert Konsortien mit Heidelberger und Mannheimer Mitwirkung
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An der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestarteten Medizininformatik-Initiative sind die Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim und im Verbund damit die beiden Medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg maßgeblich beteiligt: Sie gehören zu den Partnern im Konsortium HiGHmed (Fakultät Heidelberg) und im Konsortium MIRACUM (Fakultät Mannheim), die in den kommenden vier Jahren mit rund 60 Millionen Euro gefördert werden. Von diesen Mitteln fließen knapp zwölf Millionen Euro an die Heidelberger und die Mannheimer Wissenschaftler.
Das BMBF finanziert insgesamt vier Verbünde mit 17 Universitätskliniken und rund 40 weiteren Partnern, die von 2018 an Datenintegrationszentren aufbauen und an einer digital vernetzten Medizin arbeiten werden. Ziel ist es, die wachsenden „Datenschätze“ – von Röntgenbildern bis hin zu Erbgut-Analysen – in einer nationalen Infrastruktur zu verknüpfen, um daraus neues Wissen für eine bessere Gesundheitsforschung und Versorgung zu gewinnen. Mit dem Förderkonzept Medizininformatik will das Bundesforschungsministerium dazu beitragen, die Chancen der Digitalisierung für die Medizin zu nutzen.
Das Konsortium HiGHmed – die Abkürzung steht für „Heidelberg-Göttingen-Hannover Medizininformatik“ – verbindet drei international führende und komplementär aufgestellte Standorte der Universitätsmedizin. HiGHmed, koordiniert vom Universitätsklinikum Heidelberg, verfolgt zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und weiteren Partnern das Ziel, durch neue medizininformatische Lösungen und einen übergreifenden Datenaustausch Krankenhausinfektionen besser zu bekämpfen. Zudem geht es darum, Krebs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch personalisierte Ansätze wirkungsvoller zu behandeln.
Von der Gesamtfördersumme in Höhe von rund 28,6 Millionen Euro erhält die Medizin in Heidelberg rund 8,4 Millionen Euro.
In dem Konsortium „Medical Informatics in Research and Care in University Medicine“ (MIRACUM) haben sich Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Magdeburg, Mainz, Marburg und Mannheim mit nicht-medizinischen Hochschulen und Partnern der IT-Branche zusammengeschlossen. Innerhalb des Verbundes sollen die in der medizinischen Forschung und Krankenversorgung anfallenden Daten, etwa aus der Bildgebung sowie aus biochemischen und molekulargenetischen Untersuchungen, medizininformatisch zusammengeführt und sowohl lokal am Standort als auch über die Grenzen der eigenen Einrichtung hinaus für Forschung und Therapie genutzt werden. Insbesondere werden Konzepte für die Fragestellung entwickelt, wie die Fülle medizinischer Informationen durch einen als „Visualisierung“ bezeichneten Prozess so kondensiert werden kann, dass sie medizinische Entscheidungen erleichtern. Das Konsortium MIRACUM wird mit insgesamt 32,1 Millionen Euro gefördert; die Medizin in Mannheim erhält davon rund 3,3 Millionen Euro.