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Einblicke in die Kultur der Aborigines

23. August 2017

Ausstellung im Universitätsmuseum beschäftigt sich mit der Australienreise des Anatomen Hermann Klaatsch zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Tänzer

Foto: Privatarchiv der Familie Klaatsch, USA

Tänzergruppe in Nordwestaustralien. Klaatsch, dessen Schatten als Fotograf zu sehen ist, nahm dieses Foto 1905 oder 1906 in Beagle Bay auf, einer Missionsstation deutscher Pallottiner-Missionare.

Vor mehr als 100 Jahren begab sich Hermann Klaatsch (1863 bis 1916), Anatomieprofessor an der Universität Heidelberg, auf eine Forschungsreise durch Australien. Dabei gewann er faszinierende Einblicke in die Kultur der Aborigines und erwarb zahlreiche ethnografische Objekte. Eine Ausstellung im Universitätsmuseum dokumentiert nun Teile dieser dreijährigen Expedition, zu der Klaatsch im Februar 1904 aufgebrochen war. Zu den Exponaten gehören neben einer Auswahl der von ihm gesammelten Objekte auch historische Fotografien, Zeichnungen sowie schriftliche Dokumente. Die Ausstellung „Der Ruf des Schneckenhorns – Hermann Klaatsch: Ein Heidelberger Wissenschaftler in Australien“ ist bis zum 14. Oktober 2017 zu sehen.

Anlass für die Forschungsreise war es, Belege für die Hypothese zu finden, dass der Ursprung der Menschheit in Australien liegt. Diese Theorie stammte von dem Anthropologen und Paläontologen Otto Schoetensack, mit dem Hermann Klaatsch in Heidelberg eng zusammenarbeitete. Aufgrund fehlender Beweise verlegte Klaatsch im Verlaufe der Reise sein Interesse allerdings mehr und mehr auf das Sammeln von ethnografischen Objekten, die er im Auftrag deutscher Völkerkundemuseen erwarb. Dabei kam er auch in Kontakt mit den Ureinwohnern Australiens, den Aborigines. Sein dreijähriger Aufenthalt wird von der Nachwuchsforschergruppe „Das transkulturelle Erbe Nordwestaustraliens“ unter der Leitung von Dr. Carsten Wergin erforscht und neu bewertet. Die Wissenschaftler der Universität Heidelberg beleuchten die rund 2.000 Ethnografika dabei auch unter sammlungsethischen Gesichtspunkten.

Die in der Heidelberger Ausstellung gezeigten Exponate, darunter Werkzeuge, Schmuck und klanggebende Instrumente wie ein Schneckenhorn, sind zum Teil Leihgaben aus dem „Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt“ in Köln. Ein weiterer Teil, beispielsweise die Fotografien und Zeichnungen Hermann Klaatschs, stammt aus dem Privatarchiv der Familie. Einige der Exponate sind erstmals wieder seit 1907 in der Öffentlichkeit zu sehen. Die Ausstellung im Universitätsmuseum ist dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 23.08.2017
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