Symposium: Bestechung, Betrug, mafiöse Strukturen
26. September 2017
Veranstaltung der VolkswagenStiftung in Kooperation mit Heidelberger Wissenschaftlern – Warum werden Institutionen kriminell und wie lässt sich das verhindern?
Wie lässt sich institutionalisierte und organisierte Kriminalität besser eindämmen? Mit dem Thema Korruption beschäftigt sich ein internationales Symposium, das die VolkswagenStiftung in Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität Heidelberg durchführt. Die Veranstaltung „Bribery, Fraud, Cheating – How to Explain and to Avoid Organizational Wrongdoing“ findet vom 5. bis 7. Oktober 2017 in Hannover statt. Erwartet werden mehr als hundert Experten. Neben Forscherinnen und Forschern aus den Disziplinen Soziologie, Rechtswissenschaft und Kriminologie nehmen daran auch Politiker, Journalisten sowie Vertreter von Nichtregierungsorganisationen teil.
Wie die Organisatoren des Symposiums betonen, steigt trotz weltweit verschärfter Gesetze und größerer Sanktionsrisiken die Zahl der Fälle von Korruption, Betrug und illegalen Machenschaften. Ob in Unternehmen, in Sportverbänden oder der Politik – in allen Gesellschaftskreisen wird weltweit gegen Recht verstoßen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Anhand von Skandalen und Vorkommnissen aus der jüngsten Vergangenheit wollen die Teilnehmer Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Straftaten aufarbeiten. Das Spektrum reicht dabei vom Organhandel in Kliniken über manipulierte Wetten im Fußball bis zur Mafia, die sich offenbar gerade neue Expansionsräume „erobert“. Die Analysen sollen dabei Antwort auf die Frage geben, warum Individuen, aber auch Institutionen den legalen Weg verlassen und wie sie wieder dorthin zurückgeführt werden können.
Die Veranstaltung ist hervorgegangen aus dem von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekt „Der Kampf gegen Korruption und Manipulation – Regulierung und Selbstregulierung in Medizin und Wirtschaft“. Unter Leitung von Prof. Dr. Markus Pohlmann vom Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg haben darin Wissenschaftler verschiedener Disziplinen untersucht, wie sich korruptes Handeln in Unternehmen oder Manipulationen beispielsweise in der Transplantationsmedizin wirksam verhindern lassen. An dem Projekt waren außerdem Prof. Dr. Gerhard Dannecker vom Institut für deutsches, europäisches und internationales Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Prof. Dr. Dieter Dölling und Prof. Dr. Dieter Hermann vom Institut für Kriminologie der Ruperto Carola beteiligt.