Auszeichnung für zwei Heidelberger Nachwuchswissenschaftler
6. Oktober 2017
Klaus Tschira Stiftung vergibt „KlarText – Preis für Wissenschaftskommunikation“
Zwei Nachwuchswissenschaftler der Universität Heidelberg wurden mit „KlarText“, einem Preis für herausragende Wissenschaftskommunikation, ausgezeichnet: Die Klaus Tschira Stiftung vergibt diese mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung an Forscherinnen und Forscher, die Ergebnisse ihrer Doktorarbeiten in einem allgemeinverständlichen Artikel einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Preisträger aus Heidelberg sind der Biologe Dr. Dominik Niopek und der Mathematiker Dr. Marcel Mohr, die an der Ruperto Carola promoviert wurden. Die Preisverleihung fand am 5. Oktober 2017 in Heidelberg statt. Alle Beiträge der insgesamt sieben Preisträger sind in einer Sonderbeilage der Wochenzeitung „Die Zeit“ erschienen.
Bild: Nikola Neven Haubner
Dominik Niopek erhält den Preis für seinen Beitrag „Zellen steuern mit Licht – und Liebe“. Darin beschreibt er ein neues Verfahren, das es ermöglicht, Genschalter in Säugerzellen mit Licht zu steuern. Mithilfe gentechnischer Methoden hat Dr. Niopek dazu ein lichtsensitives Protein aus der Haferpflanze so umgebaut, dass dieses wie ein molekularer Transporter funktioniert. Werden Zellen mit blauem Licht bestrahlt, befördert der Transporter beliebige, daran angehängte Proteine in den Zellkern hinein oder aus ihm heraus. Diese Technologie ermöglicht es, die dynamische Bewegung von Proteinen auf neue Art und Weise zu untersuchen. Dominik Niopek studierte Molekulare Biotechnologie an der Universität Heidelberg, an der er im Jahr 2016 auch promoviert wurde. An der Ruperto Carola leitet der Nachwuchswissenschaftler die Forschungsgruppe „Synthetische Biologie“.
Bild: Nikola Neven Haubner
Marcel Mohr erklärt in seinem von der Klaus Tschira Stiftung prämierten Beitrag „Berechenbarer Krebs“ wie die Mathematik dazu beitragen kann, die Dynamik der Krankheit besser zu verstehen. So zeigt Dr. Mohr, dass mithilfe von mathematischen Modellen berechnet werden kann, wie schnell bösartige Zellen wachsen. Dies ermöglicht Medizinern und ihren Patienten Rückschlüsse darauf, wie schnell sich der Krebs ausbreitet und wann wahrscheinlich mit Beschwerden zu rechnen ist. Marcel Mohr absolvierte ein Mathematikstudium in Gießen und München. Seine Doktorarbeit schrieb er an der Universität Heidelberg. Seit 2016 arbeitet er dort an der Anwendung mathematischer Modelle in Medizin und Biowissenschaften.
„KlarText – der Preis für Wissenschaftskommunikation“ wird an Nachwuchswissenschaftler der Fächer Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik vergeben. Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb ist eine herausragende Promotion sowie die Bereitschaft, die eigenen Forschungsergebnisse in einem für Laien verständlichen Artikel darzustellen. Die Gewinnerbeiträge werden in einem mehrstufigen Verfahren von Wissenschaftlern und Journalisten ausgewählt. Auch im kommenden Jahr wird der Preis vergeben. Bewerbungen können bis zum 28. Februar 2018 bei der Klaus Tschira Stiftung eingereicht werden.