Neues Herstellungsverfahren für peptid- und proteinbasierte Arzneimittel
10. Oktober 2017
Heidelberger Wissenschaftler gründen Unternehmen, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Anwendung zu bringen
Aus dem Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg geht eine Ausgründung hervor – die Heidelberg Delivery Technologies GmbH (HEIDELTEC). Das Unternehmen hat seinen Ursprung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gert Fricker und realisiert ein neues Herstellungsverfahren für peptid- und proteinbasierte Arzneimittel. Die Unternehmensgründung basiert auf einer erfolgreichen Teilnahme am Programm EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Im Rahmen der Förderlinie werden herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben unterstützt, die auf der Basis von Forschungsergebnissen neue technische und medizinische Produkte entwickeln.
Peptid- und proteinbasierte Arzneimittel werden zur Behandlung vieler Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes benötigt. Wie Prof. Fricker, Leiter der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, erläutert, müssen diese Wirkstoffe zumeist durch schmerzhafte Injektionen verabreicht werden, da Peptide und Proteine im Magen-Darm-Trakt zu schnell abgebaut werden und damit nicht in den Blutkreislauf überführt werden können. Die Heidelberger Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, bei dem Peptid- und Proteinwirkstoffe, sogenannte Biologicals, in der Größe und Konsistenz eines „Gummibärchens“ verabreicht werden können.
Mit der Ausgründung von HEIDELTEC soll die bisherige pharmazeutische Grundlagenforschung nun gezielt zur Anwendung gebracht werden. Zum Gründungsteam des Unternehmens gehören die Pharmazeuten Dr. Frieder Helm, Dr. Silvia Pantze und Dr. Robin Tremmel sowie der Betriebswirtschaftler Moritz Stadler. Die Ausgründung wurde vom Gründungsmanagement der Universität Heidelberg betreut.