Marionettenoper zeigt „Die Geschichte vom Soldaten“
20. November 2017
Wiederaufnahme einer Produktion des Musikwissenschaftlichen Seminars aus dem Sommersemester 2017
Mit handgeschnitzten Figuren, die in einer internationalen Zusammenarbeit nach historischem Vorbild entstanden sind, führt die Marionettenoper am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg „Die Geschichte vom Soldaten“ auf. Das Kammerspiel mit Musik von Igor Strawinsky ist die Wiederaufnahme einer Produktion aus dem vergangenen Sommersemester. Die Aufführung unter der Leitung von Dr. Joachim Steinheuer gestalten erneut Studierende und Dozenten des Seminars. Die Vorstellung findet am 25. November 2017 im Säulensaal des Seminars, Augustinergasse 7, statt. Beginn ist um 17.00 Uhr.
Im Rahmen der Aufführung kommen Marionetten zum Einsatz, die – in Anlehnung an eine Produktion aus dem Jahr 1931 – in der Schweiz gefertigt wurden. Es sind weitgehend originalgetreue Kopien der Figuren, die von der Schweizer Künstlerin Elsi Giauque und ihren Mitarbeitern für eine Inszenierung des Stücks vor gut 85 Jahren hergestellt wurden. Für die Heidelberger Marionettenoper wurden sie am Musikwissenschaftlichen Seminar spielbar gemacht. Hier entstanden auch eine neue Fassung von Text und Musik sowie Bühnenbilder, die sich an erhaltenen Fotografien der damaligen Aufführung orientieren. Wie Dr. Steinheuer betont, verstehen sich die Heidelberger Inszenierungen jedoch nicht als eine Rekonstruktion der historischen Version, sondern versuchen, neue szenisch-dramaturgische und interpretatorische Lösungen für offene Fragen der Aufführungspraxis zu finden. Das Kammerspiel „Die Geschichte vom Soldaten“ wurde erstmals 1918 aufgeführt und entstand aus einer Zusammenarbeit des russischen Komponisten Igor Strawinsky mit dem Schweizer Dichter Charles Ferdinand-Ramuz. Das Stück thematisiert den Pakt zwischen Mensch und Teufel.
Entstanden ist die Marionettenoper im Herbst 1998 aus Anlass einer akademischen Feier am Musikwissenschaftlichen Seminar. Seitdem wird in jedem Studienjahr eine neue größere Produktion in zumeist zwei Aufführungsserien realisiert. Für die einzelnen Produktionen werden Figuren, Bühnenaufbauten und Szenenprospekte eigens angefertigt.
Der Eintritt zur Aufführung am 25. November ist frei. Einlass ist rund 20 Minuten vor Beginn der Veranstaltung. Kartenreservierungen im Vorfeld sind nicht möglich.