DFG-Förderung für zwei Graduiertenkollegs
20. Dezember 2017
Neues Kolleg zur Erforschung von Kindheitstraumata – Zweite Förderperiode für Kolleg im Bereich mathematische Stochastik
Mit zwei Förderanträgen für Graduiertenkollegs – Einrichtungen zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses – ist die Universität Heidelberg in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich: Neu eingerichtet wird ein Kolleg zur Erforschung der Auswirkungen von traumatischen Kindheitserfahrungen, das am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit angesiedelt ist und von den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Mannheim der Ruperto Carola mitgetragen wird. Für einen Zeitraum von viereinhalb Jahren stellt die DFG dafür Mittel in Höhe von knapp fünf Millionen Euro zur Verfügung. Zudem wird das Kolleg 1953 im Bereich mathematische Stochastik, an dem Wissenschaftler der Universitäten Mannheim und Heidelberg mitwirken, seine Arbeit in einer zweiten Förderperiode fortsetzen.
Im Mittelpunkt des Kollegs 2350 „Der Einfluss von Traumatisierung im Kindes- und Jugendalter auf psychosoziale und somatische Erkrankungen über die Lebensspanne“ stehen die neurobiologischen, somatischen und psychosozialen Folgen von besonders belastenden Erlebnissen in der Kindheit. Die Ausbildung der Doktorandinnen und Doktoranden in den Fächern Medizin, Psychologie und Biologie sowie verwandten Naturwissenschaften profitiert dabei von bestehenden Forschungsverbünden zu traumatischen Kindheitserfahrungen, sogenannten Adverse Childhood Experiences (ACE). Sprecher des Kollegs ist Prof. Dr. Christian Schmahl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit.
Die Arbeit des Kollegs 1953 „Statistische Modellierung komplexer Systeme und Prozesse – Moderne nichtparametrische Ansätze“ liegt im Schnittbereich von Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Ziel ist es, die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet voranzutreiben. Vermittelt wird den Doktorandinnen und Doktoranden – wie in der ersten Förderphase – eine hochrangige mathematische Basis, die die Grundlage für verschiedene Anwendungsszenarien bildet, etwa in der Modellierung und Analyse sozialer Netzwerke oder im Bereich „Shared Economy“. Das Graduiertenkolleg – die Sprecherfunktion liegt an der Universität Mannheim – wird von der DFG mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert. Ko-Sprecher von der Universität Heidelberg ist Prof. Dr. Jan Johannes, Wissenschaftler am Institut für Angewandte Mathematik der Ruperto Carola.