Vorreiter in der digitalen Erfassung
9. August 2018
Vitrinenausstellung in der Universitätsbibliothek zur Heidelberger Papyrusforschung
Die Heidelberger Papyrusforschung ist Thema einer kleinen Ausstellung, die in der Universitätsbibliothek zu sehen ist. Dokumentiert wird in zwei Vitrinen die Entwicklung der Hilfsmittel, mit denen die Papyrologen im Laufe der vergangenen 100 Jahre zur Erforschung der griechisch-römischen Epoche Ägyptens beigetragen haben. Das Spektrum reicht von der analogen Photographie über Printeditionen hin zu Aufbau und Entwicklung moderner Datenbanken. Das Institut für Papyrologie der Universität Heidelberg gilt als Vorreiter in der digitalen Erfassung, Archivierung und Präsentation antiker Papyri.
Ägypter, Griechen und Römer schrieben auf dem Vorläufer des heutigen Papiers – dem Papyrus. Das aus der Papyrusstaude hergestellte Material wurde zum Beschreiben genutzt und für sämtliche Texte verwendet, die vorstellbar sind – etwa für Briefe, Steuerlisten und Verträge, aber auch für Kochrezepte oder Bibelausgaben. Diese Papyri repräsentieren 1.000 Jahre der Geschichte Ägyptens, von der Eroberung durch Alexander den Großen 331 vor Christus bis zu der Zeit im 8. Jahrhundert nach Christus. Die Jahrtausende überdauert haben die antiken Dokumente auf Grund der klimatischen Bedingungen vor allem in den Wüstengebieten Ägyptens. Mit der Entzifferung und der Auswertung ihres Inhalts im jeweiligen historischen Kontext beschäftigt sich die wissenschaftliche Disziplin Papyrologie. Die von den Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgebauten Datenbanken integrieren nicht nur die in Heidelberg aufbewahrten Papyri, sondern auch Sammlungen aus der gesamten Welt.
Die Ausstellung „Pioneering Digital Papyrology“ wird bis Anfang 2019 im Eingangsbereich der Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, gezeigt. Sie ist täglich (außer an Feiertagen) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.