„Der gemeinsame Spirit ist spürbar“
22. Oktober 2018
In seiner Rede zur Jahresfeier blickt der Rektor auf die Entwicklung des vergangenen Jahres und die Herausforderungen in der Exzellenzstrategie
Fotos: Rothe
„Regional, europäisch, international – so stellen wir uns auf, so sind wir aufgestellt.“ Mit einem Überblick über die aktuellen Entwicklungen in Forschung, Lehre und Studium sowie einem Ausblick auf den Fortgang des Exzellenzwettbewerbs eröffnete Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel die Jahresfeier, mit der die Universität Heidelberg traditionell in das neue Akademische Jahr startet. Zahlreiche Universitätsangehörige sowie Freunde, Förderer und Ehemalige hatten sich in der Aula der Alten Universität zusammengefunden, um zugleich den 632. Jahrestag der Ruperto Carola zu begehen.
In seiner Rede spannte der Rektor den Bogen vom kurz vor der Fertigstellung stehenden CATS, dem Zentrum für die Asienwissenschaften und die Transkulturellen Studien, über die Heidelberg School of Education und die neu strukturierten Lehramtsstudiengänge bis hin zu „Heidelberg 4 Life“ – dem neuen Innovationscampus mit lebenswissenschaftlichem Schwerpunkt, den die Forschungspolitik in Baden-Württemberg setzt. Mit der Förderung des Wissenschaftlichen Rechnens werde die herausgehobene Stellung der Universität im Bereich der Computational Sciences weiter ausgebaut, so Prof. Eitel, der dabei auch auf das European Institute for Neuromorphic Computing einging. „Das Schlagwortgerede um Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen findet hier seinen konkreten Niederschlag“, sagte der Rektor. Gut aufgestellt sei auch die Medizinische Fakultät Mannheim. „Mit der vaskulär orientierten Forschung, der besonderen Ausrichtung in der Medizintechnik und der Verknüpfung mit dem sich im Ausbau befindlichen Zentralinstitut für Seelische Gesundheit macht der Standort gerade eine prosperierende Phase durch.“
Im Zusammenhang mit dem Thema Internationalisierung und international orientierte Forschungsuniversität verwies der Rektor auf die in diesem Jahr realisierte European University Alliance „4EU“ mit der Karls-Universität in Prag, der Universität Sorbonne in Paris und der Universität Warschau, die noch erweitert werden soll. „In Indien bauen wir derzeit das Heidelberg Center Südasien aus, mit HeKKSAGOn vertiefen wir unsere Beziehungen zu Japan, insbesondere mit Kyoto und zum Beispiel dem ersten gemeinsamen geisteswissenschaftlichen Studiengang mit einer japanischen Universität, und im Heideberg Center Lateinamerika müssen wir im kommenden Jahr neue Ziele definieren.“ Prof. Eitel würdigte zugleich die Aktivitäten der Auslandsvertretung in New York und der Heidelberg University Association in den USA, die vor kurzem ihr zehnjähriges Bestehen feiern konnte.
In seiner Rede ging der Rektor auch auf die jüngsten Clusterentscheidungen mit zwei bewilligten Initiativen und den Fortgang der Antragstellung in der Exzellenzstrategie ein. „In den vergangenen Monaten ist die Universität mit Blick auf die Herausforderungen zusammengerückt. Das unterscheidet uns von vielen anderen Einrichtungen“, sagte der Rektor und betonte weiter: „Ein Wettbewerb, der über Jahre Kräfte bündelt, stellt sich selbst in Frage.“ Heidelberg gehöre dennoch zu den Hochschulen, die nun ihren Antrag als Exzellenzuniversität stellen könnten. „Wir sind in dieser Spitzengruppe, nicht ohne vorhergegangene Enttäuschungen, aber mit Mut und Zuversicht, denn der gemeinsame Spirit ist spürbar, viele, sehr viele wollen sich engagieren, wollen mithelfen und Verantwortung für diese letzte Spurtstrecke mitübernehmen.“