Tagung zur Suche nach Dunkler Materie
29. März 2018
Heidelberger Physiker organisieren Konferenz „Dark Matter @ LHC 2018“
Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung zur Natur der Dunklen Materie diskutieren Wissenschaftler während einer internationalen Tagung, die Teilchenphysiker der Universität Heidelberg vom 4. bis 6. April 2018 ausrichten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Resultate der Experimente am Teilchenbeschleuniger LHC, dem Large Hadron Collider. Das Programm umfasst außerdem Beiträge zu theoretischen Fragen sowie zu anderen experimentellen Ansätzen, die bei der Suche nach Teilchenkandidaten der Dunklen Materie zum Einsatz kommen. An die Tagung „Dark Matter @ LHC 2018“ schließt sich vom 9. bis 11. April ein Workshop an, der von Physikern der Ruperto Carola sowie Forschern des Max-Plack-Instituts für Kernphysik und des Karlsruher Instituts für Technologie gemeinsam durchgeführt wird.
Während die Existenz Dunkler Materie aufgrund vielfältiger astronomischer Beobachtungen inzwischen eine weithin akzeptierte wissenschaftliche Tatsache ist, stellt ihre Natur nach wie vor eines der größten ungelösten Rätsel der Physik dar. Mit komplementären Ansätzen suchen Physiker in aller Welt intensiv nach einem direkten experimentellen Nachweis von Dunkler Materie, der bis heute aussteht. Am Large Hadron Collider des Europäischen Forschungszentrums CERN in Genf wird in hochenergetischen Teilchenkollisionen nach Anzeichen von Dunkler Materie geforscht; alternative Herangehensweisen sind der direkte Nachweis sogenannter „Weakly Interacting Massive Particles“ (WIMPs) mit Hilfe kryogenischer Detektoren oder die indirekte Suche mit Teleskopen zur Vermessung kosmischer Strahlung. Im Rahmen der Tagung wird Prof. Dr. Manfred Lindner, Direktor am Max-Planck-Institut für Kernphysik, in einem einführenden Keynote-Vortrag über WIMPs – die derzeit am meisten favorisierten hypothetischen Kandidaten zur Erklärung der Dunklen Materie – sprechen.
„Die Frage nach der Natur der Dunklen Materie ist derzeit eine der brennendsten Fragen der Physik“, betont Privatdozent Dr. Oleg Brandt vom Kirchhoff-Institut für Physik, einer der Hauptorganisatoren der Tagung „Dark Matter @ LHC 2018“. Ziel der Veranstaltung ist es, die Komplementarität der LHC-Analysen mit anderen Ansätzen für die Suche nach Dunkler Materie verstärkt herauszuarbeiten und neuartige experimentelle Herangehensweisen zu diskutieren. Ein breites wissenschaftliches Programm mit einer Vielzahl international renommierter Referenten aus allen Bereichen der Dunkle-Materie-Forschung bildet den Rahmen für diesen Austausch. In dem anschließenden Satellitenworkshop mit dem Titel „Dark Matter at the Dawn of Discovery“ werden einige Experten der Tagung die Diskussion weiterführen und sich speziell mit neuen Theorien sowie den Perspektiven der experimentellen Suche nach der Dunklen Materie befassen.