Gesprächskreis Rhein-Neckar: Universität Heidelberg trifft Industrie
Einladung an die Medien zum 44. Gesprächskreis Rhein-Neckar am 8. Februar 2007 bei der Firma Pepperl + Fuchs in Mannheim – Physikalische Forschung in Industrie und Hochschule
Der Gesprächskreis Rhein-Neckar ist seit seiner Gründung vor mehr als 20 Jahren zu einer festen Einrichtung für Physiker aus der Industrie und der Hochschule geworden. Immerhin treffen sich am 8. Februar 2007 die Wissenschaftler aus dem Großraum Rhein-Neckar zum 44. Mal, um sich über die physikalische Forschung in der Industrie und der Hochschule auszutauschen. Dabei wechselt turnusgemäß der Austragungsort zwischen der Universität Heidelberg und einem Industrieunternehmen, und auch dabei immer gibt es immer wieder einmal Premieren. "Bei der Firma Pepperl + Fuchs sind wir das erste Mal mit unserer Veranstaltung zu Gast", erläutert Dr. Manfred von Schickfus vom Kirchhoff-Institut für Physik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der den Gesprächskreis organisiert.
So besteht für die Teilnehmer an dem Gesprächskreis zunächst einmal die Gelegenheit, die Firma Pepperl + Fuchs bei einer Führung kennenzulernen. Anschließend wird Dr. Gunther Kegel, Sprecher der Geschäftsleitung von Pepperl + Fuchs, aufzeigen, welche Visionen eine Firma hat, die weltweit zu den wenigen großen Anbieter im Bereich der Automatisierungstechnik gehört, die sowohl in der Prozesstechnik als auch in der Fabrikautomation tätig sind.
Die universitäre Forschung im Bereich von Oberflächenwellen wird Professor Peter Hess vom Physikalisch-Chemischen Institut der Ruperto Carola vorstellen sowie ein daraus resultierendes berührungsfreies Verfahren zur Bestimmung der Bruchfestigkeit und Bindungsstärke dünner Schichten, beispielsweise aus Silizium.
Noch angewandter wird die Forschung bei dem Vortrag von Dr. Andreas Faulstich von SIRONA Dental Systems aus Bensheim. Er beschäftigt sich mit der dreidimensionalen Vermessung von Zähnen für Keramikrestaurationen. Das hierfür entwickelte CEREC Verfahren erlaubt die dreidimensionale Vermessung von präparierten Zähnen im Mund und die anschließende Konstruktion und Fertigung von Restaurationen. Dabei zeigt Andreas Faulstich den Einfluss der Abbildungsoptik und der Übertragungseigenschaften der Elektronik auf und diskutiert die Auswertealgorithmik.
Ultrakalte Gase und die daraus resultierende Grundlagenforschung im Bereich der Quantenphysik ist das Thema von Professor Selim Jochim. Diese Gase, die sich nur wenige millionstel Grad oberhalb des absoluten Nullpunktes von minus 273,15 Grad befinden, weisen besondere Eigenschaften auf wie etwa die Superfluidität. Neueste Experimente zeigen dabei Effekte, die auch technologisch für die Hochtemperatur-Supraleiter wichtig sein könnten. Immerhin legen diese Experimente nahe, dass es Supraleitung auch weit oberhalb der Raumtemperatur geben kann.
Ein anderes sehr aktuelles Thema ist die Brennstoffzelle, mit der sich der Diplom-Ingenieur Lars Gerding von den Freudenberg Forschungsdiensten aus Weinheim beschäftigt. In seinem Vortrag weist er auf die Probleme hin, die bei den wichtigen Funktionen der Gasverteilung innerhalb der Brennstoffzellen, der Abdichtung und der Stromleitung noch zu lösen sind, um den Weg für die Kommerzialisierung dieser Zukunftstechnologie zu ebnen.
Den Abschluss der Vorträge des 44. Gesprächskreises Rhein-Neckar bildet ein Thema aus der Psychiatrieforschung. Dr. Gabriele Ende vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim zeigt, wie bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz-Spektroskopie dazu beigetragen haben, psychiatrische Erkrankungen besser zu verstehen. Durch besondere Verfahren der Magnetresonanz-Spektroskopie ist es beispielsweise möglich, die Effekte von zugeführten Pharmaka im Gehirn nicht-invasiv nachzuweisen.
Nicht völlig neu, aber erst zum zweiten Mal gibt es auch für Diplomanden und Doktoranden die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse bei dem Gesprächskreis, zu dem weit mehr als einhundert Forscher aus der Region erwartet werden, in Form von Postern zu präsentieren. So wird es neben dem Vortragsprogramm auch Gelegenheit zu Gesprächen für die Teilnehmer geben, aus denen sich weitere interessante Kontakte zwischen Hochschule und Industrie entwickeln.
Weitere Informationen zum Gesprächskreis Rhein-Neckar sowie ausführliche Zusammenfassungen der Beiträge finden sich unter: http://www.kip.uni-heidelberg.de/Gespraechskreis/
Rückfragen bitte an:
Dr. Manfred von Schickfus
Kirchhoff-Institut für Physik
Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 227
69120 Heidelberg
Tel. 06221 548039, Fax 549830
schickfus@kip.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
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