Beim Beim "Professorium" zieht Rektor Hommelhoff eine Bilanz der Berufungen des vergangenen Jahres
Prof. Dr. Peter Hommelhoff: "Zwischenbilanz stimmt optimistisch: nur vier von insgesamt 35 begonnenen Berufungs- und Erhaltungsverhandlungen konnten nicht mit Erfolg für Heidelberg beendet werden" – 13 der 29 Neuberufenen sind Mediziner – Nur fünf neue Professorinnen – "Erfreuliches Ergebnis: Berufung eines Professorenehepaars"
Beim heutigen "Professorium" in der Aula der Alten Universität zog Rektor Hommelhoff eine Bilanz der Berufungen des vergangenen Jahres. Die Zwischenbilanz stimme optimistisch, sagte der Rektor. Nur vier von insgesamt 35 begonnenen Berufungs- und Erhaltungsverhandlungen "konnten nicht mit Erfolg für Heidelberg beendet werden". 13 der 29 Neuberufenen sind Mediziner. "Unter den Neuberufenen dürfen wir insgesamt fünf Damen begrüßen." So herzlich die Ruperto Carola sie willkommen heiße: "Für die Universität ist diese Zahl zugleich eine Mahnung". Als erfreuliches Ergebnis hob Hommelhoff die Berufung eines Professorenehepaars hervor. Hier seine Rede im Wortlaut.
"Mit großer Freude begrüße ich Sie, verehrte neuberufene Kolleginnen und Kollegen, Ihre Angehörigen oder Partner, und Sie, verehrte Damen und Herren, die Sie im aktiven Dienst der Ruprecht-Karls-Universität stehen oder gestanden haben, zum diesjährigen Professorium in der Alten Aula unserer Universität. Gern gibt Ihnen, verehrte Neuberufene, die Ruperto Carola Gelegenheit, sich der Gemeinschaft der Heidelberger Hochschullehrer vorzustellen, und ich danke Ihnen sämtlich sehr, dass Sie diese Gelegenheit wahrnehmen. Kommt doch im Professorium aufs Schönste Ihr Eintritt in die Heidelberger communitas professoralis zum Ausdruck. Deshalb freut es mich besonders, dass heute auch der Kreis der aktiven Professorinnen und Professoren verstärkt um emeritae et emeriti und um die Altrektoren Ulmer und Siebke sowie die Ehrensenatoren Goetze, Kraft, Raff und Martini bemerkenswert groß ist; auch hierfür meinen besten Dank.
Im Bild von links nach rechts: Professor Dr. Hans-Jörg Himmel, Fakultät für Chemie und Geowissenschaften, Professor Dr. Christoph Strohm, Theologische Fakultät, Professor Dr. Hellmut Augustin, Medizinische Fakultät Mannheim, Professor Dr. Maria Rösch, Neuphilologische Fakultät, Professor Dr. Joachim Fischer, Medizinische Fakultät Mannheim, Professor Dr. Marcus Nüsser, Fakultät für Chemie und Geowissenschaften, Professor Dr. Andreas Irmen, Fakultät für Wirtschafts und Sozialwissenschaften, Professor Dr. Lars Feld, Fakultät für Wirtschafts und Sozialwissenschaften, Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Professor Dr. Inken Prohl, Philosophische Fakultät , Professor Dr. Bettina Beer, Fakultät für Verhaltens und Empirische Kulturwissenschaften, Professor Dr. Dr. Tobias Banaschewski, Medizinische Fakultät Mannheim, Professor Dr. Rudolf Kaaks, Medizinische Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Hanns-Martin Lorenz, Medizinische Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Thomas Kuner, Medizinische Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Gernot Hartung, Medizinische Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Otmar Venjakob, Fakultät für Mathematik und Informatik, Professor Dr. Markus Reiß, Fakultät für Mathematik.
Foto : Welker
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Insgesamt 29 Berufungsverfahren konnten im vergangenen Jahr mit der Ernennung der berufenen Kolleginnen und Kollegen erfolgreich abgeschlossen werden. Auch wenn nicht alle im Jahr 2006 begonnenen Verfahren zu Ende geführt werden konnten, die Zwischenbilanz stimmt optimistisch: nur vier von insgesamt 35 begonnenen Berufungs- und Erhaltungsverhandlungen konnten nicht mit Erfolg für Heidelberg beendet werden. Dafür ist allen Akteuren, vorzüglich der Kanzlerin mit ihrem Stab, herzlich zu danken. Das neue Landeshochschulgesetz hat die Berufungszuständigkeit bekanntlich auf die Hochschulen verlagert, aber damit zugleich die mit Berufungen verbundene Arbeit. Mit Freude sehe ich, mit welchem Engagement sich unsere Universitätsverwaltung auf die neue Lage auch mit dem Ziel eingestellt hat, die Berufungsverfahren wesentlich zu beschleunigen. Im vergangenen Jahr lagen zwischen der Ruferteilung und der Zu- bzw. Absage im Durchschnitt fünf Monate.
Die Einführung der W-Besoldung hat der Universität eine größere Flexibilität bei den Berufungsverhandlungen eröffnet, allerdings erwies sich der eingeführte beschränkte Vergaberahmen auch im zweiten Jahr der W-Besoldung als problematisch, insbesondere bei Professoren/Professorinnen mit "Mehrfachrufen" nach der alten C-Besoldung oder bei Berufungen aus dem Ausland. Ein weiteres Hindernis bei Berufungen aus dem Ausland stellen die Pensionen dar.
Von 29 neu ernannten Kolleginnen und Kollegen haben sich heute Abend 17 in der Alten Aula zum gegenseitigen Kennenlernen eingefunden. Das stimmt mich froh und dankbar, wenn ich auch nicht verhehlen möchte, dass ein fehlendes Drittel mich auch deshalb betrübt, weil in ihm manche Neuberufung enthalten ist, die nur mit ganz außergewöhnlichen Anstrengungen von Fakultäten, Instituten und der Gesamtuniversität geschultert werden konnte.
Erlauben Sie mir einen kurzen Überblick über die erfolgreichen Berufungen des letzten Jahres. Von den zwölf Fakultäten der Ruperto Carola sind heute Abend nur zwei Fakultäten nicht durch Neuberufungen vertreten: die Fakultät für Biowissenschaften und die Fakultät für Physik und Astronomie, wobei letzte zwei Neuberufungen verzeichnen konnte, die allerdings heute Abend verhindert sind.
13 der 29 Neuberufenen sind Mediziner; die beiden medizinischen Fakultäten führen damit die Liste der neuen Kolleginnen und Kollegen an, was angesichts der Größe der Fakultäten nicht verwundern dürfte. Aber auch die kleineren Fakultäten konnten verhältnismäßig viele neue Kolleginnen und Kollegen in ihrem Kreis begrüßen. Beispielhaft soll hier die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften genannt werden, die insgesamt drei neue Professoren in ihren Reihen aufgenommen hat. Zwei neue Kollegen der Wirtschaftswissenschaften belegen sinnbildlich die Neuaufstellung der Heidelberger Volkswirtschaft mit dem neuen – in der Bundesrepublik einzigartigen – Bachelorstudiengang "Politische Ökonomie". Aber auch die Neuberufung in den Politikwissenschaften ist für das kleine, aber vorzüglich aufgestellte Heidelberger Institut für Politische Wissenschaften mit seinen zahlreichen Studierenden und seiner Forschungsexzellenz von großer Bedeutung.
Unter den Neuberufenen dürfen wir insgesamt fünf Damen begrüßen. So herzlich wir diese fünf Damen, von denen sich Ihnen heute vier persönlich vorstellen werden, willkommen heißen: für die Universität ist diese Zahl zugleich eine Mahnung. Unsere Erfolge aus der Vergangenheit konnten wir insofern nicht halten, als in früheren Jahren durchaus nahezu 1/3 der Neuberufenen weiblich waren. Die diesjährige Bilanz schmerzt insofern, als sich die Ruperto Carola die Förderung und Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und ihrer Familien besonders auf die Fahnen geschrieben hat. Dies wird nicht zuletzt im Antrag zur dritten Säule der Exzellenzinitiative deutlich werden, der auch in der zweiten Ausschreibungsrunde erneut einen Schwerpunkt in der Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Unterstützung junger Familien setzen wird. Gemeinsam mit ausgewählten Unternehmen der Region und der Stadt Heidelberg wollen wir versuchen, ein familienfreundliches Forschungsumfeld anzubieten.
Ein erfreuliches Ergebnis unserer bisherigen Bemühungen kann in der erfolgreichen Berufung eines Professorenehepaars gesehen werden. Wir wissen jedoch um die Probleme und Sorgen junger Wissenschaftlerfamilien, die in Heidelberg Fuß fassen möchten. Neben der Kinderbetreuung spielt hierbei insbesondere der Heidelberger Wohnungsmarkt eine Rolle. Für die Bemühungen der Stadt, zukünftig ausreichend Wohnraum für junge Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung zu stellen, danke ich Ihnen, sehr verehrter Herr Bürgermeister Gerner, im Namen der Ruperto Carola.
Ihnen, verehrte Damen und Herren collegae, die Sie sich für die Ruprecht-Karls-Universität entschieden haben, danke ich namens der Universität hierfür von Herzen. Auch und vor allem mit Ihrer Hilfe wollen wir die Ruperto Carola noch scharfkantiger profilieren, dort, wo nötig, umstrukturieren und im internationalen Wettbewerb positionieren.
Wer das Professorium regelmäßig besucht, weiß es: Zum Schluss ist Maritimes fällig; also: Hold fast; das Vollschiff "Ruperto Carola" muss für hohe Fahrt weiterhin hoch am Wind gehalten werden. Abfallen kann sich diese Universität im Wettbewerb international wahrgenommener Spitzenuniversitäten nicht leisten" (Hommelhoff).
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
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