Jüdische Sammler und ihr Beitrag zur abendländischen Kultur der Neuzeit
21. Mai 2007
Symposium der Hochschule für Jüdische Studien und der Universität Heidelberg vom 30. Mai bis 1. Juni 2007 im Internationales Wissenschaftsforum – Zum Abendvortrag von Michael Hall am 29. Mai, 18.15 Uhr, Aula der Alten Universität, ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen
Sammler jüdischer Herkunft werden oft als kulturelle Avantgarde bezeichnet, weil sie entscheidend zur Wertschätzung der Moderne beigetragen haben. Während einige um der gesellschaftlichen Akzeptanz willen sammelten, engagierten sich andere für neue Sachgebiete, die noch kein gesellschaftliches Prestige versprachen. So interessierten sie sich im Kaiserreich u.a. für die zu dieser Zeit noch unbekannten Impressionisten. Museumsleute, Kunstverleger und Galeristen spielten dabei eine wichtige Rolle, da sie das kulturelle Netzwerk für diese Sammler etablierten. Die Sammeltätigkeit wurde von der Dynamik eines besonderen Bildungsbewusstseins getragen und etablierte ein neues kulturelles Selbstverständnis. In diesem Kontext entwickelte sich auch das Interesse für das Sammeln jüdischer Kunst. Inwieweit die jüdischen Sammler tatsächlich als Vorbilder von der bürgerlichen Gesellschaft akzeptiert wurden und wie ihre Zusammenarbeit mit Kunstverlegern und Galeristen funktionierte, wird im Rahmen des Symposiums ebenso diskutiert werden wie die Entwicklung eines spezifisch jüdischen Sammelns. An dem Symposium nehmen Museumsfachleute sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa, Israel, Südafrika und den USA teil.
Öffentlicher Abendvortrag in englischer Sprache:
Michael Hall, Herausgeber der Kunstzeitschrift Apollo Magazinine, London, „Ferdinand Rothschild – Reflections of a Collector and Patron” (Freiherr Ferdinand von Rothschild aus Wien war einer der bedeutendsten Sammler und Förderer des British Museum London)
Dienstag, 29. Mai 2007, 18.15 Uhr, Aula der Alten Universität, Grabengasse 1
Das Symposium wird veranstaltet vom Lehrstuhl für Jüdische Kunst und dem Ignatz-Bubis-Lehrstuhl für Geschichte, Religion und Kultur des europäischen Judentums der Hochschule für Jüdische Studien sowie dem Lehrstuhl für Neueste und Neuere Kunstgeschichte der Universität Heidelberg und mit freundlicher Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der Stiftung Universität Heidelberg.
Weitere Informationen unter: www.hfjs.uni-heidelberg.de
Hier das Programm:
„Ferdinand Rothschild – Reflections of a Collector and Patron” - Jüdische Sammler und ihr Beitrag zur abendländischen Kultur der Neuzeit - Patronage and Collecting – A Tribute to Western Culture. Jewish Patronage and Modernism
Dienstag, 29. Mai 2007
Aula der Alten Universität Heidelberg, Grabengasse 1
18.15
Begrüßung und Eröffnung: Alfred Bodenheimer, Rektor der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg
Peter Hommelhoff, Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Einführung in das Symposium – Schwerpunkte und Ziele:
Annette Weber, Lehrstuhl für Jüdische Kunst, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg
Öffentlicher Abendvortrag: 18.15, Aula der Alten Universität
Michael Hall, Herausgeber der Kunstzeitschrift Apollo Magazine, London, „Ferdinand Rothschild – Reflections of a Collector and Patron”
Mittwoch, 30. Mai 2007
Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstr. 242
Begrüßung: 8.45 Uhr
Prof. Dr. Jan Gertz, Direktor des Internationalen Wissenschaftsforums Heidelberg
9.00-11.15 Uhr
Moderation: Raphael Rosenberg
Pauline Prevost Marcilhacy (Paris): Le rôle des collectionneurs Rothschild: de la sphère privée à la sphère publique dans la France du XIXième siècle
Felicitas Kunth (Wien) for Kathryn B. Hiesinger, Celia Cullen Martin (Philadelphia) and Felicitas Kunth: On the mountain top, all paths unite: Private banking and art collecting in America after the Civil War
Vivian B. Mann (New York): Berend Lehmann, J.P. Morgan and the ‘Met’
11.45-13.15 Uhr
Moderation: Dagmar Eichberger
Anne Hélène Hoog (Paris): Die Sammler Isaac und Moïse de Camondo. Über Geschmack und Patriotismus der Juden in der Französischen Nation
Alan Crump (Johannesburg): Status and Social Habit: the first generation of Jewish collectors in South Africa and their Art Consultants
15.00-17.15 Uhr
Moderation: Inka Bertz
Elana Shapira (Wien): Jewish Patronage and the Avant-garde in Vienna
Clara Schlichtenberger (Tübingen): “Ueber Harmonie und Complication“: Die Sammlung Victor Goldschmidt in Heidelberg
Enno Krüger (Heidelberg): Alexander Haindorf: Vaterländisch christliche ‚Alterthümer’ und die Emanzipation eines deutsch-jüdischen Sammlers im Vormärz
20.00-21.00 Uhr
Filmvorführung im Rahmen des Symposiums, IWH, Hauptstr. 242
„Ein Fest der Künste“, der Kunsthändler und Verleger Paul Cassirer von Jaqueline Kaess-Farquet und Rahel E. Feilchenfeldt, Deutschland 2006
Donnerstag, 31. Mai 2007
Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstr. 242
9.00-11.15 Uhr
Moderation: Annette Weber
Malgorzata Stolarska (Farmer/Brighton): Breslau Jewish Art Collectors and their Impact on the Cultural life of the City in the late 19th and 20th century
Rahel E. Feilchenfeldt (München): „Intellektuelle Unabhängigkeit und exzentrischer Eigensinn“ – Die Familie Cassirer als Verleger, Kunsthändler und Kunstsammler
Vera Grodzinski (London): Wilhelm II, Hugo von Tschudi and Jewish Patronage of French Modernist Art
11.45-13.15 Uhr
Moderation: Vera Grodzinski
Elisabeth Rahel Eggimann Gerber (Basel): Toni Aktuaryus, der Schweizer Kunstmarkt und die Anfänge des internationalen Kunsthandels
Annette Weber (Heidelberg): Chagall und die Folgen: Sammeln als Suche nach einem neuen Selbstverständnis in der Weimarer Republik
15.00-17.15 Uhr
Moderation: Larry Silver
Inka Bertz (Berlin): Adolph Donath (1876-1937) – zwischen Kulturzionismus und Kunstmarkt
Jakov Bruk (Moskau): Jacob Kagan-Chabchay and the Initiatives to create a Museum of Jewish Art in 1910-20s Russia
Norman Kleeblatt (New York): The Critic Collects. Clement Greenberg, Between Public and Domestic Spheres
Freitag, 1. Juni 2007
Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstr. 242
9.00-11.15 Uhr
Moderation: Christiane Twiehaus
Johannes Heil (Heidelberg): Absichten und Ziele: Die Sammlung Krupp und Simon im Vergleich
Felicitas Heimann-Jelinek (Chicago/Wien): Zwischen Kultus und Kunstgeschichte: Rabbiner als Sammler und Erforscher von Judaica
Naomi Feuchtwanger Sarig (Jerusalem/New York): From Munich to Jerusalem: Dr. Heinrich Feuchtwanger’s Salvation, Vision and Passion of Jewish Art
11.45-13.15 Uhr
Moderation: Johannes Heil
Katharina Rauschenberger (Frankfurt a. M.): Dr. Guido Schönberger 1891-1974 zwischen Frankofurtensien und Judaica – Ein Kurator zwischen zwei Polen
William L. Gross (Tel Aviv/Minneapolis): Collecting Judaica after the Shoa: A New Start and a Rescue
Discussion and Summary: Annette Weber
Kontakt:
Prof. Dr. Annette Weber, Lehrstuhlinhaberin Jüdische Kunst,
Hochschule für Jüdische Studien
Tel. 06221 – 4385118, Fax 4385129
annette.weber@hfjs.uni-heidelberg.de
oder Frau Radjai
jihan.radjai@hfjs.uni-heidelberg.de
Dr. Ellen Peerenboom
Geschäftsführerin, Internationales Wissenschaftsforum der
Universität Heidelberg, Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 5436 90, Fax 16 58 96
iwh@uni-hd.de
Dr. Esther Graf. Bologna – Koordination und Pressereferentin,
Hochschule für Jüdische Studien
Tel. 06221 4385113, Fax 4385129
esther.graf@hfjs.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
und
Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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