Prof. Dr. Gottfried Seebaß mit der Großen Universitätsmedaille der Universität Heidelberg ausgezeichnet
5. Juni 2007
Verleihung durch Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff fand anlässlich des 70. Geburtstages von Prof. Seebaß am 2. Juni 2007 in der Alten Aula statt
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Am 2. Juni 2007 fand in der Alten Aula die Feier des 70. Geburtstags des langjährigen Inhabers des Lehrstuhls für Reformationsgeschichte und Neuere Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität, Prof. Dr. Gottfried Seebaß, statt. Die Begrüßung der Festversammlung durch Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff endete mit einer Überraschung. Dem Jubilar wurde angesichts seiner großen Verdienste um die Universität die Große Universitätsmedaille verliehen.
In den folgenden Beiträgen wurde die Begründung dafür dann reichhaltig illustriert. Der Rektor erinnerte an die Mitarbeit Seebaß’ in zahlreichen universitären Gremien, unter anderem auch die zweimalige Übernahme des Dekanats der Theologischen Fakultät. Der Prodekan der Fakultät, Prof. Drechsel, wies darauf hin, dass Seebaß als Vorsitzender des Fakultätentages der Evangelisch-Theologischen Fakultäten in der Bundesrepublik das Ansehen der Theologischen Fakultät vermehrt habe. Da in diesen Jahren der Mauerfall geschah, sei Seebaß auch maßgeblich verantwortlich bei der Neugestaltung der Theologischen Fakultäten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR tätig geworden. „Die Theologische Fakultät weiß sich glücklich zu schätzen, dass Sie drei ehrenvolle Rufe an andere Universitäten abgelehnt haben und bei uns geblieben sind“, betonte Drechsel, an den Jubilar gewandt.
Der Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Prof. Peter Graf Kielmannsegg, würdigte Seebaß’ langjähriges Wirken in dieser Institution. Seebaß hat nicht nur zahlreiche Editionsprojekte auf den Weg gebracht und maßgeblich mitgestaltet, sondern war von 1996 bis 2000 auch Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Graf Kielmannsegg nannte Seebaß denjenigen, der unter allen lebenden Mitglieder die Akademie am umfassendsten gestaltet hat. Dem Nachfolger Prof. Christoph Strohm kam die Aufgabe zu, Seebaß’ Wirken als Wissenschaftler und Lehrer zu würdigen.
„Die Reformation und ihre Außenseiter“ könne man das Hauptforschungsgebiet des Jubilars bezeichnen. Die von ihm hier verfassten Werke seien Standardwerke zum Thema geworden. Angesichts der von Seebaß vorangetriebenen Editionen wichtiger Texte von Reformatoren wie Andreas Osiander und Martin Bucer sowie der Evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts könne man sagen, dass kein anderer Kirchenhistoriker der Gegenwart im deutschsprachigen Bereich neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer Vergleichbares geleistet habe. Die persönlich gehaltene Würdigung von Seebaß’ Wirken als Lehrer, aus dem mehrere Lehrstuhlinhaber hervorgegangen seien, endete nicht zufällig mit einem Luther-Zitat. Denn die Kraft und Schlichtheit der Sprache Luthers hat Seebaß’ Wirken als Lehrer mitgeprägt, und davon habe er viel weitergegeben.
Den Festvortrag hielt der Berliner Historiker Prof. Heinz Schilling über „Luther am Vorabend des 500. Reformationsjubiläums“. Schilling analysierte gegenwärtige Luther-Bilder und stellte die Frage nach der Sicht des Wittenberger Reformators, welche die nun bald beginnenden Vorbereitungen des Gedenkens des 500. Jubiläums der Reformation 2017 bestimmen werden. Schilling skizzierte Luther als einen Reformator dar, der dem drohenden Verlust der Universalität des christlichen Europa im 16. Jahrhundert entgegenzuwirken suchte.
Seebaß selbst wollte angesichts der Würdigungen lediglich mit einigen Worten des Dankes antworten und tat das in der ihm eigenen ebenso konzentrierten wie anschaulichen Art.
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse
Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
In den folgenden Beiträgen wurde die Begründung dafür dann reichhaltig illustriert. Der Rektor erinnerte an die Mitarbeit Seebaß’ in zahlreichen universitären Gremien, unter anderem auch die zweimalige Übernahme des Dekanats der Theologischen Fakultät. Der Prodekan der Fakultät, Prof. Drechsel, wies darauf hin, dass Seebaß als Vorsitzender des Fakultätentages der Evangelisch-Theologischen Fakultäten in der Bundesrepublik das Ansehen der Theologischen Fakultät vermehrt habe. Da in diesen Jahren der Mauerfall geschah, sei Seebaß auch maßgeblich verantwortlich bei der Neugestaltung der Theologischen Fakultäten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR tätig geworden. „Die Theologische Fakultät weiß sich glücklich zu schätzen, dass Sie drei ehrenvolle Rufe an andere Universitäten abgelehnt haben und bei uns geblieben sind“, betonte Drechsel, an den Jubilar gewandt.
Der Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Prof. Peter Graf Kielmannsegg, würdigte Seebaß’ langjähriges Wirken in dieser Institution. Seebaß hat nicht nur zahlreiche Editionsprojekte auf den Weg gebracht und maßgeblich mitgestaltet, sondern war von 1996 bis 2000 auch Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Graf Kielmannsegg nannte Seebaß denjenigen, der unter allen lebenden Mitglieder die Akademie am umfassendsten gestaltet hat. Dem Nachfolger Prof. Christoph Strohm kam die Aufgabe zu, Seebaß’ Wirken als Wissenschaftler und Lehrer zu würdigen.
„Die Reformation und ihre Außenseiter“ könne man das Hauptforschungsgebiet des Jubilars bezeichnen. Die von ihm hier verfassten Werke seien Standardwerke zum Thema geworden. Angesichts der von Seebaß vorangetriebenen Editionen wichtiger Texte von Reformatoren wie Andreas Osiander und Martin Bucer sowie der Evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts könne man sagen, dass kein anderer Kirchenhistoriker der Gegenwart im deutschsprachigen Bereich neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer Vergleichbares geleistet habe. Die persönlich gehaltene Würdigung von Seebaß’ Wirken als Lehrer, aus dem mehrere Lehrstuhlinhaber hervorgegangen seien, endete nicht zufällig mit einem Luther-Zitat. Denn die Kraft und Schlichtheit der Sprache Luthers hat Seebaß’ Wirken als Lehrer mitgeprägt, und davon habe er viel weitergegeben.
Den Festvortrag hielt der Berliner Historiker Prof. Heinz Schilling über „Luther am Vorabend des 500. Reformationsjubiläums“. Schilling analysierte gegenwärtige Luther-Bilder und stellte die Frage nach der Sicht des Wittenberger Reformators, welche die nun bald beginnenden Vorbereitungen des Gedenkens des 500. Jubiläums der Reformation 2017 bestimmen werden. Schilling skizzierte Luther als einen Reformator dar, der dem drohenden Verlust der Universalität des christlichen Europa im 16. Jahrhundert entgegenzuwirken suchte.
Seebaß selbst wollte angesichts der Würdigungen lediglich mit einigen Worten des Dankes antworten und tat das in der ihm eigenen ebenso konzentrierten wie anschaulichen Art.
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Dr. Michael Schwarz
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