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Die Stadt als Themenpark

29. Oktober 2007

Hochkarätig und international besetztes Symposium des Geographischen Instituts in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg vom 8. bis zum 11. November – Thema: "Economy of Fascination – themed urban landscapes of postmodernity”

 

Themenparks gehören auch hierzulande zu den Pilgerorten heutiger Freizeitgestaltung – räumlich abgegrenzte und perfekt inszenierte Mikrowelten, die ihren Besuchern einzigartige Erlebnisse fernab des Alltags versprechen. Doch ganz so alltagsfern liegen die Dinge nicht. Denn blickt man sich in heutigen Städten um, so scheint die Idee des Themenparks die urbane Alltagswelt erfasst zu haben: Allerorten werden Wohnviertel, Einkaufszentren oder Marktplätze für Erlebnis und Konsum hergerichtet. Vorreiter dieser Stadtentwicklung sind Standorte mit einer starken Freizeitorientierung wie Las Vegas, Orlando, Macao oder auch Dubai. Im Zuge der wirtschaftlichen und kulturellen Globalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten ist diese tief greifende Transformation in Richtung einer zunehmenden Kommerzialisierung und Inszenierung jedoch mittlerweile in den meisten Großstädten zu beobachten.

"Ermöglicht wurde diese Entwicklung vor allem durch den Rückzug des öffentlichen Sektors aus der alleinigen Verantwortung zugunsten inszenierter Einkaufspassagen, überwachter Freizeiteinrichtungen und abgeschotteter Wohnkomplexe. Das Alltagsleben ähnelt mehr und mehr einem Themenpark: von allen negativen Einflüssen befreit und konsumorientiert", erläutert Dr. Heiko Schmid vom Geographischen Institut der Universität Heidelberg. Er ist Veranstalter einer Tagung im Internationalen Wissenschaftsforum, die sich mit Gegenwart und Zukunft der Städte befasst und die "Tragfähigkeit eines neuen Modells der postmodernen, inszenierten Stadt erfassen soll", wie Schmid erläutert. Vor allem Prozesse und Mechanismen, die für die zunehmende Kommerzialisierung und Inszenierung maßgeblich sind, interessieren in diesem Zusammenhang. Weitere Fragestellungen lauten: Wer sind die beteiligten Politik- und Wirtschaftsakteure? Wie werden Entscheidungen auf städtischer Ebene getroffen und welche Rollen spielt die Übertragung öffentlicher Aufgaben und Kompetenzen an private und semi-staatliche Akteure (zum Beispiel bei der Privatisierung städtischer Dienstleistungen)? Darüber hinaus setzt sich das Symposium mit den Folgen urbaner Inszenierung auseinander und thematisiert Prozesse wie Segregation und Marginalisierung bestimmter Sozialgruppen oder auch ökologische Auswirkungen.

Die international und hochkarätig besetzte Tagung startet mit einer festlichen Auftaktveranstaltung in der Aula der Alten Universität, bei der Michael Sorkin, renommierter Architekt und Wissenschaftler aus New York, über den Spannungsbereich zwischen Urbanität, öffentlichem Raum und politischer Repräsentation referieren wird. Themenbereiche in den folgenden Tagen werden sein: "Postmodern Urbanity", "Governance and Urban Dynamics", "Theming and Urban Semiotics", "Urban and Semiotic Economies".

Hier das Programm als PDF-Datei sowie eine Liste der Keynote Speaker.

Journalisten sind als Zuhörer willkommen und wenden sich bitte vorab an Dr. Heiko Schmid. Einzelinterviews mit den Wissenschaftlern können auf Wunsch vereinbart werden.

Kontakt:
Dr. Heiko Schmid
Geographisches Institut der Universität Heidelberg
Berliner Straße 48, 69120 Heidelberg
Tel. 06221 544590
heiko.schmid@geog.uni-heidelberg.de
http://www.geog.uni-heidelberg.de/fascination

Dr. Ellen Peerenboom
Geschäftsführerin
Internationales Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg
Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543690, Fax 165896
iwh@uni-hd.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Seitenbearbeiter: Email
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