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Heidelberger Chemiker Prof. Dr. Peter Hofmann wird mit Emil-Fischer-Medaille ausgezeichnet

20. Juni 2008
Gesellschaft Deutscher Chemiker: Hofmann entwickelte die Theoretische Chemie erstmalig zu einem Werkzeug für das Verständnis metallorganischer Katalysatoren – ein richtungsweisender Schritt für die moderne Katalyse
Vom 1. bis 3. September findet die ORCHEM, bedeutendste Tagung zum Gesamtgebiet der organischen Chemie in Deutschland, in Weimar statt. Im Fokus stehen Themen aus der Katalyseforschung, der medizinischen-chemischen Forschung und neue organische Materialien. Bei der Tagung wird Professor Dr. Peter Hofmann von der Universität Heidelberg mit der Emil-Fischer-Medaille ausgezeichnet. Sie wird verliehen von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und ist benannt nach dem Chemie-Nobelpreisträger von 1902.

Als die Emil-Fischer-Medaille 1912 zum ersten Mal verliehen wurde, hieß der Preisträger Fritz Hofmann. Er hatte zahlreiche Arzneimittel, beispielsweise Schlaf- oder Malariaschutzmittel, entwickelt, erlangte aber Weltruhm vor allem durch die Erfindung des synthetischen Kautschuks "Buna", die 1909 patentiert wurde. Peter Hofmanns Stärken liegen in der modernen organisch-chemischen Grundlagenforschung und in der interdisziplinären Zusammenarbeit. Zukunftsweisend sind seine Arbeiten in der Organometallchemie, zu Ligandendesign und Ligandensynthesen für die Katalyse sowie zur detaillierten Aufklärung von Reaktionsmechanismen. Glänzend gelingt ihm hier der Brückenschlag zwischen Theorie und Experiment.

Hofmann hat in seiner Heimatstadt Nürnberg Chemie studiert. Als Postdoktorand absolvierte er von 1974 bis 1977 einen Forschungsaufenthalt beim Chemie-Nobelpreisträger von 1981, Roald Hoffmann, an der Cornell University in den USA. Nach seiner Habilitation für das Fach Organische Chemie in Nürnberg und im Anschluss an eine Gastprofessur in Berkeley, eine C2-Professur in Erlangen-Nürnberg und eine Gastprofessur am anorganisch-chemischen Institut der Technischen Universität München wurde er als Extraordinarius an das Münchener Institut berufen. Weitere Gastprofessuren und ein Forschungsaufenthalt bei der BASF folgten, bevor Hofmann 1994 den Ruf auf einen Lehrstuhl für Organische Chemie an der Universität Heidelberg erhielt. Seit 1995 ist er dort Ordinarius und Direktor am Institut für Organische Chemie.

In München entwickelte Hofmann die Theoretische Chemie erstmalig zu einem Werkzeug für das Verständnis metallorganischer Katalysatoren – ein richtungsweisender Schritt für die moderne Katalyse. Hofmann entwickelte auch die Grundlagen für das rationale Design von Liganden für Homogenkatalysatoren, wodurch sich die Syntheseforschung auf Erfolg versprechende Leitstrukturen fokussieren konnte. Hofmann ist einer der Initiatoren, Gründungsväter und derzeitiger Leiter des CaRLa (Catalysis Research Laboratory), des 2006 gegründeten gemeinsamen Forschungsinstituts der BASF und der Universität Heidelberg für homogene Katalyse. Außerdem ist er seit dessen Gründung im Jahr 2002 Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs "Molekulare Katalyse: Struktur und molekulares Design". "Sowohl aufgrund seiner international anerkannten wissenschaftlichen Leistungen als auch wegen seiner zahlreichen Initiativen zur Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit ist Peter Hofmann ein würdiger Träger der Emil-Fischer-Medaille", äußerte sich GDCh-Vizepräsident Professor Dr. Dieter Jahn im Vorfeld der Verleihung.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 28.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit.

Rückfragen bitte an:
Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker
Öffentlichkeitsarbeit
Postfach 900440
60444 Frankfurt
Tel. 069 7917493, Fax 069 7917307
r.hoer@gdch.de
http://www.gdch.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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http://www.uni-heidelberg.de/presse

Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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