Heidelberger Geograph Professor Peter Meusburger in den „New Club of Paris“ aufgenommen
4.
Juli
2008
Prof. Dr. Peter Meusburger aus dem Geographischen Institut der Universität Heidelberg ist erster Geograph im "New Club of Paris" – Dem "Club of Rome" nachempfunden
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Prof. Dr. Peter Meusburger (Geographisches Institut, Universität Heidelberg) wurde Ende Mai 2008 als erster Geograph in den "New Club of Paris" aufgenommen. Der "New Club of Paris" ist dem "Club of Rome" nachempfunden und befasst sich mit den Zusammenhängen von intellektuellem Kapital und wirtschaftlicher Entwicklung, mit der Erstellung von Wissensbilanzen, mit lernenden Organisationen und dem Transfer von Wissen in Netzwerken und vielen anderen Fragen der Wissensgesellschaft.
Der "New Club of Paris" wurde anlässlich einer Konferenz des Pariser Büros der Weltbank im Sommer 2005 gegründet und kann als eine Fortsetzung der Tätigkeit der "High Level Expert Group on Intellectual Capital Reporting" betrachtet werden; eines Expertenteams, das von der EU-Kommission 2005 zur Erarbeitung des Themas "Intellektuelles Kapital und Wissensbilanzen" eingerichtet wurde.
Die Ökonomie der immateriellen Werte (menschliche Fähigkeiten, kreative Prozesse, Ausbildungs- und Qualifikationsniveau, intellektuelles und soziales Kapital, Organisationskulturen etc.) betrifft sowohl die mikro-ökonomische als auch die makro-ökonomische Dimension. Die wissensbasierte Wirtschaft hat Auswirkungen auf die Wertschöpfung, sie verändert die Organisation von Arbeit, schafft neue Formen des interkulturellen Austausches und der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, sie verleiht den unternehmensorientierten Dienstleistungen einen immer höheren Stellenwert, führt aber auch zu neuen Abhängigkeiten und Disparitäten. Die meisten dieser Fragen wurden bisher ohne Berücksichtigung der räumlichen Dimension, der räumlichen Unterschiede oder der Bedeutung des räumlichen Kontexts untersucht.
In diese Forschungslücke sind die Projekte von Professor Meusburger und seinem Team vorgestoßen, die sich seit rund 30 Jahren vorwiegend mit räumlichen Disparitäten verschiedener Formen von Wissen, Kompetenzen und Qualifikationen befassen, die anhand zahlreicher Indikatoren auf der räumlichen Mikro-, Meso- und Makroebene nachgewiesen werden können. Wie kommt es zu den räumlichen Konzentrationsprozessen von Arbeitsplätzen hochrangiger Entscheidungsträger und Experten? Warum hat das Internet nicht zu dem von einigen Informatikern und Ökonomen prophezeiten "Globalen Dorf" geführt, in dem Wissen frei über das Internet verfügbar ist und Standorte ihre Bedeutung verlieren? Warum hat fast jede neue Erfindung auf dem Gebiet der Telekommunikation nicht zu einem Abbau sondern eher zu einer Verstärkung von regionalen Unterschieden des Wissens geführt?
Warum funktioniert eigentlich die räumliche Verbreitung verschiedener Formen von Wissen nicht so wie es allgemein angenommen wird? Wie verlaufen die Migrationsmuster von Hoch- und Niedrigqualifizierten? Warum dauert es so lange, bis bestimmte wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptiert werden (bei Max Planck dauerte es 11 Jahre)? Welche Bedeutung hat der räumliche Kontext für die Entstehung, Förderung oder Behinderung von kreativen Prozessen und Innovationen? Wie haben sich die Zusammenhänge zwischen Wissen und Macht im Laufe der Geschichte entwickelt und welche Auswirkungen haben sie für zentral-periphere Entwicklungsunterschiede?
Wie sollten verschiedene Kompetenzen, Kommunikationsströme und Entscheidungsbefugnisse in einer Organisation verteilt sein, damit diese Organisation anpassungs- und konkurrenzfähig bleibt? Wie wird das sogenannte Orientierungswissen oder das kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft durch die Inhaber der Macht manipuliert? Hat das indigene Wissen, also das mündlich überlieferte Wissen von Ureinwohnern, in der modernen Gesellschaft noch eine Überlebenschance? Wie entstehen Netzwerke von Wissenschaftlern und welche Auswirkungen haben sie?
Diese und andere Fragen werden unter anderem auch in zehn Symposien diskutiert, die zwischen 2006 und 2010 mit finanzieller Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung in der Villa Bosch veranstaltet werden und deren Ergebnisse in einer neuen, im Springer Verlag publizierten Reihe "Knowledge and Space" publiziert werden. Der erste Band zum Thema "Clashes of Knowledge" ist bereits erschienen, drei weitere Bände über "Milieus of Creativity", "Geographies of Science", "Cultural Memories" und "Knowledge and Economy" sind in Vorbereitung (weitere Informationen sind unter www.knowledgeandspace.uni-hd.de zu finden). Fünf Symposien werden gerade vorbereitet.
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Peter Meusburger
peter.meusburger@geog.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Der "New Club of Paris" wurde anlässlich einer Konferenz des Pariser Büros der Weltbank im Sommer 2005 gegründet und kann als eine Fortsetzung der Tätigkeit der "High Level Expert Group on Intellectual Capital Reporting" betrachtet werden; eines Expertenteams, das von der EU-Kommission 2005 zur Erarbeitung des Themas "Intellektuelles Kapital und Wissensbilanzen" eingerichtet wurde.
Die Ökonomie der immateriellen Werte (menschliche Fähigkeiten, kreative Prozesse, Ausbildungs- und Qualifikationsniveau, intellektuelles und soziales Kapital, Organisationskulturen etc.) betrifft sowohl die mikro-ökonomische als auch die makro-ökonomische Dimension. Die wissensbasierte Wirtschaft hat Auswirkungen auf die Wertschöpfung, sie verändert die Organisation von Arbeit, schafft neue Formen des interkulturellen Austausches und der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, sie verleiht den unternehmensorientierten Dienstleistungen einen immer höheren Stellenwert, führt aber auch zu neuen Abhängigkeiten und Disparitäten. Die meisten dieser Fragen wurden bisher ohne Berücksichtigung der räumlichen Dimension, der räumlichen Unterschiede oder der Bedeutung des räumlichen Kontexts untersucht.
In diese Forschungslücke sind die Projekte von Professor Meusburger und seinem Team vorgestoßen, die sich seit rund 30 Jahren vorwiegend mit räumlichen Disparitäten verschiedener Formen von Wissen, Kompetenzen und Qualifikationen befassen, die anhand zahlreicher Indikatoren auf der räumlichen Mikro-, Meso- und Makroebene nachgewiesen werden können. Wie kommt es zu den räumlichen Konzentrationsprozessen von Arbeitsplätzen hochrangiger Entscheidungsträger und Experten? Warum hat das Internet nicht zu dem von einigen Informatikern und Ökonomen prophezeiten "Globalen Dorf" geführt, in dem Wissen frei über das Internet verfügbar ist und Standorte ihre Bedeutung verlieren? Warum hat fast jede neue Erfindung auf dem Gebiet der Telekommunikation nicht zu einem Abbau sondern eher zu einer Verstärkung von regionalen Unterschieden des Wissens geführt?
Warum funktioniert eigentlich die räumliche Verbreitung verschiedener Formen von Wissen nicht so wie es allgemein angenommen wird? Wie verlaufen die Migrationsmuster von Hoch- und Niedrigqualifizierten? Warum dauert es so lange, bis bestimmte wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptiert werden (bei Max Planck dauerte es 11 Jahre)? Welche Bedeutung hat der räumliche Kontext für die Entstehung, Förderung oder Behinderung von kreativen Prozessen und Innovationen? Wie haben sich die Zusammenhänge zwischen Wissen und Macht im Laufe der Geschichte entwickelt und welche Auswirkungen haben sie für zentral-periphere Entwicklungsunterschiede?
Wie sollten verschiedene Kompetenzen, Kommunikationsströme und Entscheidungsbefugnisse in einer Organisation verteilt sein, damit diese Organisation anpassungs- und konkurrenzfähig bleibt? Wie wird das sogenannte Orientierungswissen oder das kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft durch die Inhaber der Macht manipuliert? Hat das indigene Wissen, also das mündlich überlieferte Wissen von Ureinwohnern, in der modernen Gesellschaft noch eine Überlebenschance? Wie entstehen Netzwerke von Wissenschaftlern und welche Auswirkungen haben sie?
Diese und andere Fragen werden unter anderem auch in zehn Symposien diskutiert, die zwischen 2006 und 2010 mit finanzieller Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung in der Villa Bosch veranstaltet werden und deren Ergebnisse in einer neuen, im Springer Verlag publizierten Reihe "Knowledge and Space" publiziert werden. Der erste Band zum Thema "Clashes of Knowledge" ist bereits erschienen, drei weitere Bände über "Milieus of Creativity", "Geographies of Science", "Cultural Memories" und "Knowledge and Economy" sind in Vorbereitung (weitere Informationen sind unter www.knowledgeandspace.uni-hd.de zu finden). Fünf Symposien werden gerade vorbereitet.
(Hinweis an die Redaktionen: Bitte fordern Sie ein Portraitfoto von Prof. Meusburger an unter presse@rektorat.uni-heidelberg.de .)
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Peter Meusburger
peter.meusburger@geog.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
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