Alkohol macht alt
14.
Juli
2008
Heidelberger Alkoholforscher Professor Helmut Seitz als Gastredner auf dem Kongress der Internationalen Gesellschaft für Alkoholforschung in Washington
Foto: Salem
|
Regelmäßiger Alkoholkonsum begünstigt Tumoren der Speiseröhre, der Leber und des Dickdarms – rund 4 Prozent aller Krebserkrankungen sind auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Der renommierte Heidelberger Alkoholforscher Professor Dr. Helmut Seitz, Ärztlicher Direktor am Krankenhaus Salem, untersucht seit 30 Jahren erfolgreich die Mechanismen und genetischen Voraussetzungen von Krebserkrankungen durch Alkoholkonsum und war nun von der Internationalen Gesellschaft für Alkoholforschung als einziger europäischer Vertreter eingeladen, seine Forschungsergebnisse auf dem diesjährigen Kongress der Gesellschaft ab dem 28. Juni in Washington vorzustellen: Alkoholiker altern schneller.
Rund vier Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig oder nehmen alkoholische Getränke in schädigenden Mengen zu sich, 40.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums - neben Leberversagen und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind auch Krebserkrankungen häufige Todesursache bei Alkoholmissbrauch.
International bekannter Experte für Lebererkrankungen
Professor Dr. Helmut Seitz, der an der Universität Heidelberg studierte, promovierte und zwischen Forschungsaufenthalten in den USA am Universitätsklinikum Heidelberg als Oberarzt tätig war, ist seit 1991 Direktor der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Salem in Heidelberg und seit 2000 dessen Ärztlicher Direktor. Als ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet alkoholbedingter Lebererkrankungen wurde Professor Seitz für seine richtungsweisende wissenschaftliche Arbeit bereits mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Seit 2005 ist er Präsident der Europäischen Gesellschaft für Alkoholforschung und seit 2007 Ehren-Professor für Innere Medizin, Gastroenterologie und Alkoholforschung an der Universität Heidelberg.
Auf dem Kongress der Internationalen Gesellschaft für Alkoholforschung stellte Professor Seitz nicht nur den neuesten Stand der internationalen Alkoholforschung sondern auch aktuelle Ergebnisse aus dem eigenen Labor vor: "Wir haben gezeigt, dass der Körper unter chronischem Alkoholeinfluss nicht mehr in der Lage ist, sogenannte freie Radikale unschädlich zu machen", erklärt Professor Seitz. Freie Radikale entstehen bei der Zellatmung und werden mit Alterungsprozessen in Verbindung gebracht. "In der Regel verfügt der Körper über Schutzmechanismen, um diese Radikale abzufangen. Bei Alkoholikern verursachen sie allerdings schwere Schäden im Erbgut der Leber und erhöhen so das Krebsrisiko", so der Wissenschaftler. Die Ergebnisse sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Genetische Marker für Krebserkrankungen nach Alkoholmissbrauch gefunden
Der Heidelberger Alkoholforscher fand außerdem erstmals einen genetischen Risikomarker, der anzeigt, ob sich unter chronischem Alkoholkonsum Krebs entwickelt oder nicht. Mit seinem Team entdeckte er verschiedene Varianten eines Enzyms, das Alkohol in das krebserregende Stoffwechselprodukt Acetaldehyd abbaut. Menschen, die nur über eine bestimmte Variante dieses Enzyms Alkoholdehydrogenase 1C verfügen, sind bei Alkoholkonsum einem besonders hohen Krebsrisiko ausgesetzt. "Damit haben wir einen Marker gefunden, um Patienten mit hohem Risiko frühzeitig zu identifizieren", so Professor Seitz.
Das Krankenhaus Salem ist enger Kooperationspartner der Universität Heidelberg und maßgeblich an Krankenversorgung, Forschung uns Lehre des Universitätsklinikums beteiligt: Seit 2005 leitet Professor Dr. Markus Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, als Chefarzt die Chirurgische Abteilung am Krankenhaus Salem; im Mai 2008 hat Professor Dr. Christof Sohn, Geschäftsführender Direktor der Universitätsfrauenklinik, die Leitung der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Salem übernommen.
Kontakt:
Professor Dr. Helmut K. Seitz
Ärztlicher Direktor Krankenhaus Salem, Heidelberg
Zeppelinstraße 11-33
69121 Heidelberg
Telefon: 06221 / 483 201
E-Mail: helmut_karl.seitz@urz.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Rund vier Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig oder nehmen alkoholische Getränke in schädigenden Mengen zu sich, 40.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums - neben Leberversagen und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind auch Krebserkrankungen häufige Todesursache bei Alkoholmissbrauch.
International bekannter Experte für Lebererkrankungen
Professor Dr. Helmut Seitz, der an der Universität Heidelberg studierte, promovierte und zwischen Forschungsaufenthalten in den USA am Universitätsklinikum Heidelberg als Oberarzt tätig war, ist seit 1991 Direktor der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Salem in Heidelberg und seit 2000 dessen Ärztlicher Direktor. Als ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet alkoholbedingter Lebererkrankungen wurde Professor Seitz für seine richtungsweisende wissenschaftliche Arbeit bereits mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Seit 2005 ist er Präsident der Europäischen Gesellschaft für Alkoholforschung und seit 2007 Ehren-Professor für Innere Medizin, Gastroenterologie und Alkoholforschung an der Universität Heidelberg.
Auf dem Kongress der Internationalen Gesellschaft für Alkoholforschung stellte Professor Seitz nicht nur den neuesten Stand der internationalen Alkoholforschung sondern auch aktuelle Ergebnisse aus dem eigenen Labor vor: "Wir haben gezeigt, dass der Körper unter chronischem Alkoholeinfluss nicht mehr in der Lage ist, sogenannte freie Radikale unschädlich zu machen", erklärt Professor Seitz. Freie Radikale entstehen bei der Zellatmung und werden mit Alterungsprozessen in Verbindung gebracht. "In der Regel verfügt der Körper über Schutzmechanismen, um diese Radikale abzufangen. Bei Alkoholikern verursachen sie allerdings schwere Schäden im Erbgut der Leber und erhöhen so das Krebsrisiko", so der Wissenschaftler. Die Ergebnisse sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Genetische Marker für Krebserkrankungen nach Alkoholmissbrauch gefunden
Der Heidelberger Alkoholforscher fand außerdem erstmals einen genetischen Risikomarker, der anzeigt, ob sich unter chronischem Alkoholkonsum Krebs entwickelt oder nicht. Mit seinem Team entdeckte er verschiedene Varianten eines Enzyms, das Alkohol in das krebserregende Stoffwechselprodukt Acetaldehyd abbaut. Menschen, die nur über eine bestimmte Variante dieses Enzyms Alkoholdehydrogenase 1C verfügen, sind bei Alkoholkonsum einem besonders hohen Krebsrisiko ausgesetzt. "Damit haben wir einen Marker gefunden, um Patienten mit hohem Risiko frühzeitig zu identifizieren", so Professor Seitz.
Das Krankenhaus Salem ist enger Kooperationspartner der Universität Heidelberg und maßgeblich an Krankenversorgung, Forschung uns Lehre des Universitätsklinikums beteiligt: Seit 2005 leitet Professor Dr. Markus Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, als Chefarzt die Chirurgische Abteilung am Krankenhaus Salem; im Mai 2008 hat Professor Dr. Christof Sohn, Geschäftsführender Direktor der Universitätsfrauenklinik, die Leitung der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Salem übernommen.
Kontakt:
Professor Dr. Helmut K. Seitz
Ärztlicher Direktor Krankenhaus Salem, Heidelberg
Zeppelinstraße 11-33
69121 Heidelberg
Telefon: 06221 / 483 201
E-Mail: helmut_karl.seitz@urz.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Seitenbearbeiter:
E-Mail