Am 20. Oktober wird das Heidelberger Exzellenzcluster „Asien und Europa“ feierlich eröffnet
Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung, seit Oktober 2008 Sitz des Exzellenzclusters
Foto: Signe Mähler
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Am 20. Oktober 2008 wird das Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen
Kontext“ vom Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, in
der Alten Aula der Universität feierlich eröffnet (18.00 Uhr, Aula der Alten
Universität, Grabengasse 1, 69 117 Heidelberg). Der interdisziplinäre
kulturwissenschaftliche Forscherverbund entwickelt in Forschung und Lehre eine
in Deutschland bislang nicht gegebene transkulturelle Perspektive, um künftigen
Anforderungen im Austausch zwischen Asien und Europa gerecht zu werden. Als
Festredner spricht Prof. Dr. Arjun Appadurai (New York).
Bislang hinter dem Kulturvergleich versteckt blieben die vielseitigen
Verflechtungen zwischen Asien und Europa, die seit langem in vielen Bereichen
des kulturellen Lebens bestehen. Die Dynamiken im Kulturaustausch zwischen
Asien und Europa zu analysieren, ist nun Forschungsschwerpunkt des
Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext: Wechselnde Asymmetrien
in kulturellen Austauschprozessen“. Der interdisziplinär und transkulturell
ausgerichtete kulturwissenschaftliche Forscherverbund geht damit einer der
drängendsten Fragen unserer Zeit nach, denn im Transfer von Wirtschaftsgütern
und Ideen, bei Migrationsbewegungen oder Konflikten, kennzeichnen Asymmetrien
seit je her das Verhältnis zwischen den Kulturen. In einzigartiger Weise bindet
man dabei Forschende aus Asien ein und fördert die transkulturelle Forschung
durch Kooperationen mit Partnerinstitutionen in Asien und den USA.
Das Heidelberger Exzellenzcluster entwickelt damit eine in Deutschland
bislang nicht gegebene, aber dringlich gebotene transkulturelle
Forschungsperspektive. Im Oktober 2007 genehmigten der Wissenschaftsrat und die
Deutsche Forschungsgemeinschaft den Forscherverbund im Rahmen der
Exzellenzinitiative, um Spitzenforschung in Deutschland gezielt zu fördern, den
Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken und die internationale
Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre zu verbessern. Im Sommer 2008 trat
das Exzellenzcluster mit der Vorlesungsreihe „Transculturality – Theories and
Explorations“ an die Öffentlichkeit.
Sitz des Exzellenzclusters und Zentrum der transkulturellen Zusammenarbeit
ist seit Oktober 2008 das Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung.
Von hier aus sollen Zweigstellen in Indien und China vernetzt werden. Flache
Hierarchien und intensive Nachwuchsförderung kennzeichnen das neue
Forschungsformat. Fünf neue Professuren im Bereich Intellectual History, Visual
and Media Anthropology, Global Art History, Buddhist Studies und Cultural
Economic History sind vorgesehen, zudem mehrere Nachwuchsforschergruppen, ein
Graduiertenprogramm sowie die Infrastruktur für rund 50 Stipendiaten und
Projektmitarbeiter. Ein Datenbanksystem befindet sich im Aufbau, das die
Forschungsergebnisse in zwei vernetzten, gemeinsam entwickelten Datenbanken für
translinguale Konzepte und transkulturelle Bilder erfassen und allen
Forschungsbereichen zugänglich machen soll.
Wie Ungleichgewichte im Kulturkontakt entstehen und wie man ihnen begegnet,
will man in Heidelberg in einem Zeithorizont von der Bronzezeit bis in die
Gegenwart untersuchen. Thematisch umfasst das Exzellenzcluster die vier
Forschungsfelder Regierungskunst und Verwaltung, Öffentlichkeit und Medien,
Gesundheit und Umwelt sowie Geschichte und Kulturerbe. Ihnen sind
interdisziplinäre Einzel- und Gemeinschaftsprojekte zugeordnet. Nachdem eine
Auswahl aus den eingereichten Projektanträgen getroffen wurde, haben die ersten
Forschungsprojekte bereits im März 2008 ihre Arbeit aufgenommen.
Das Exzellenzcluster verbindet Quellen- und Feldforschung mit theoretischen
Ansätzen, überwindet Fächergrenzen, vereint verschiedenste Methoden,
Wissenschaftstraditionen und Erkenntnistheorien weltweit und bindet auch
zahlreiche Disziplinen der Universität Heidelberg ein, unter anderem die
Altertumswissenschaften, die Asienwissenschaften, die politischen
Wissenschaften und die Geographie. Drei Heidelberger Forscherpersönlichkeiten
bilden das Direktorium: Axel Michaels, Professor für Klassische Indologie am
Südasien-Institut, Madeleine Herren-Oesch, Professorin für Geschichte der
Neuzeit am Historischen Seminar und Rudolf Wagner, Professor am Sinologischen
Institut. Sie werden sich im Turnus von sechs Monaten in ihrem Amt als Sprecher
abwechseln. Am 1. Oktober 2008 hat Prof. Madeleine Herren-Oesch das Amt für
sechs Monate von Prof. Rudolf Wagner übernommen.
Hier das Programm als PDF-Datei.
Kontakt:
Dr. Brigitte Merz
Wiss. Geschäftsführerin des Clusters
Karl Jaspers Zentrum
Voßstraße 2, 69 115 Heidelberg
Tel. 06221 544005
Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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