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Heidelberger Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften feierlich eröffnet

28. Oktober 2008
Am 27. Oktober 2008 wurde die Heidelberger Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften (HGGS) feierlich in der Alten Aula eröffnet – Finanziert mit Mitteln des Rektorats und der Fakultäten wird hier auch und besonders den Einzelpromovierenden unabhängig vom jeweiligen Dissertationsthema ein strukturierter Rahmen für die Phase der Promotion geboten – Festvortrag von Prof. Dr. Ansgar Nünning (Gießen)
Nach knapp einem Jahr Aufbauphase starteten gestern gut 20 Doktorandinnen und Doktoranden in das erste Studienjahr in der HGGS, die von der Philosophischen, der Neuphilologischen, der Theologischen und der Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften getragen wird. Ihr Ziel ist es, innerhalb von drei Jahren ihre Dissertation abzuschließen, erste Erfahrungen in der Wissenschaftspraxis zu erwerben und zugleich ihre Schlüsselkompetenzen weiter zu verbessern.

Vor allem der letzte Punkt stand im Zentrum des Festvortrags von Prof. Ansgar Nünning (Gießen). Er versuchte, die immer wieder – oft auch in kritischer Absicht – gestellte Frage zu beantworten, warum und zu welchem Ziel man eigentlich in einer Graduiertenschule promoviere. Mit Rückgriff auf das Humboldtsche Bildungsideal fiel die Antwort eindeutig aus: Individualpromotion und Graduiertenschule stellten keinesfalls Gegensätze dar, als die sie so oft gesehen würden.

Vielmehr würden die zahlreichen quasi en passant wahrend der Promotionsphase erworbenen Schlüssel-kompetenzen erst durch Einbindung der Doktorandinnen und Doktoranden in eine Graduiertenschule sichtbar. Schließlich gehörten zu einer erfolgreichen Doktorandenausbildung, die Prof. Nünning als „letztes Refugium der Humboldtschen Forschungsuniversität“ beschrieb, neben der „Freiheit“ auch die „Mannigfaltigkeit der Situationen“ – also ein Umfeld, in dem Graduierte im kritischen Austausch Optionen erfahren, in denen sie ihre Freiheit nutzen können. Wurde der oft einsamen „Freiheit“ in der traditionellen Promotion schon immer viel Wert beigemessen, könnten Graduiertenschulen besonders dazu beitragen, dieses zweite Postulat zu verwirklichen.

Wie sehr dieser Ansatz vom Rektorat mitgetragen wird, unterstrich Prorektor Prof. Dr. Thomas Pfeiffer in seinem Grußwort, der die HGGS als „klugen Versuch“ würdigte, das Beste aus zwei Welten zu verbinden, nämlich sowohl die Individualpromotion zu erhalten als auch verbesserte Möglichkeiten für Anregung und Austausch unter den Promovierenden zu schaffen.

Der Vorsitzende des Leitungsausschusses der HGGS, Prof. Dr. Thomas Maissen, hob in seiner Begrüßung die mehrjährige Vorgeschichte des Projekts „Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften“ hervor und dankte den zahlreichen Beteiligten. Mit der Eröffnung des ersten Studienjahres werde umgesetzt, was im Herbst 2005 mit der Unterzeichnung der Senatsempfehlungen durch den damaligen Rektor Hommelhoff begann, nämlich die Verbesserung der Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs, zum Beispiel durch Entwicklung von strukturierten Promotionsprogrammen in allen Fachbereichen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Jessica Riemer, Studentin der Musik an der Universität Mainz, der es gelang, in ihrem Klaviervortrag die der Idee einer neuen und neuartigen Graduiertenschule innewohnende Dynamik hörbar zu machen. Der gelungene festliche Auftakt für die Heidelberger Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften machte neugierig auf die weiteren Erfahrungen von Graduierten und Dozierenden in der interdisziplinären Praxis.

Kontakt:
Dr. Anke Barzantny
Geschäftsführerin HGGS
Kettengasse 12, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543783
anke.barzantny@zegk.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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Irene Thewalt
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