„Magie“ und performatives Handeln in frühen Hochkulturen
26.
November
2008
Eine kritisch-interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem ägyptologischen Magiebegriff – Tagung der Ägyptologischen Forschungsstätte für Kulturwissenschaft im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg – 28. und 29. November 2008 – Anmeldung erforderlich
Magie zählt neben Theologie, Mythos und Ritual zu den zentralen Kategorien, die Religionen definieren, mit Hilfe derer sich soziale Gemeinschaften verschiedener Kulturen und Epochen definieren. Sie sind daher vornehmliche Kriterien für die Rekonstruktion und Interpretation der Religionen früher Hochkulturen. Gleichzeitig entwickeln diese Kategorien als zentrale Begriffe religions- und kulturwissenschaftlicher Forschungen eine Eigendynamik in Gebrauch und Definition.
Der Blick auf Quellen und Befunde einer bestimmten Kultur oder Epoche wird seit jeher von der Paradigmatik der jeweiligen wissenschaftlichen Perspektive gelenkt. Die inter- und transdisziplinär gesteigerte Zusammenarbeit der letzten Jahre verstärkt einerseits die Möglichkeiten, andererseits aber auch die Gefahren für eine Interpretation kulturspezifischer Quellen und Befunde. Das gilt erst recht für eine so populäre Kategorie wie „Magie“, die in Wissenschaft und Öffentlichkeit inzwischen für die Beschreibung vielfältigster Phänomene bemüht wird.
Diese Dynamik des Magiebegriffes hat unweigerlich Konsequenzen für die Rekonstruktion und Analyse einer Religion früher Hochkulturen. Im besonderen Maße trifft das auf die altägyptische Kultur zu, der aufgrund ihres hohen Alters, ihrer langen Dauer und ihres umfassenden Einflusses auf andere Kulturen ein hoher Stellenwert eingeräumt wird und die seit jeher als Heimstatt der Magie gilt. Dabei vergisst man leicht, dass dies eine erst spätere, von der Antike bis in die Moderne reichende Zuschreibung ist. Dennoch bilden Ägypten und Magie bis heute in der wissenschaftlichen und der öffentlichen Meinung ein untrennbares Paar. Und so wurde in der Ägyptologie, mit ihrem eher traditionell geprägten und relativ starren Magiebegriff, nie die Frage nach der prinzipiellen Zulässigkeit einer Kategorie „Magie“ gestellt.
Ziel der diesjährigen Tagung der ÄFKW ist eine kritische, inter- und transdisziplinär geführte Auseinandersetzung mit dem ägyptologischen Magiebegriff und den Kriterien einer Kategorisierung seiner angeblichen Quellen und Befunde. Es wird die Entwicklung eines tragfähigen Alternativmodells angestrebt, das die ägyptischen Quellen und Befunde des bisherigen Paradigmas „Magie“ neu zu ordnen und zu verstehen sowie zu den anderen Befunden des religiös-rituellen Komplexes in Beziehung zu setzen hilft. Dabei sollen nicht nur die ägyptischen Bedingungen kritisch beleuchtet werden, sondern auch die Bedingungen der Magiediskurse und -begriffe anderer Kulturen bzw. Epochen bis hin in die Moderne vergegenwärtigt werden.
Programm und weitere Informationen:
www.aefkw.uni-hd.de
Anmeldung:
aefkw@urz.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Der Blick auf Quellen und Befunde einer bestimmten Kultur oder Epoche wird seit jeher von der Paradigmatik der jeweiligen wissenschaftlichen Perspektive gelenkt. Die inter- und transdisziplinär gesteigerte Zusammenarbeit der letzten Jahre verstärkt einerseits die Möglichkeiten, andererseits aber auch die Gefahren für eine Interpretation kulturspezifischer Quellen und Befunde. Das gilt erst recht für eine so populäre Kategorie wie „Magie“, die in Wissenschaft und Öffentlichkeit inzwischen für die Beschreibung vielfältigster Phänomene bemüht wird.
Diese Dynamik des Magiebegriffes hat unweigerlich Konsequenzen für die Rekonstruktion und Analyse einer Religion früher Hochkulturen. Im besonderen Maße trifft das auf die altägyptische Kultur zu, der aufgrund ihres hohen Alters, ihrer langen Dauer und ihres umfassenden Einflusses auf andere Kulturen ein hoher Stellenwert eingeräumt wird und die seit jeher als Heimstatt der Magie gilt. Dabei vergisst man leicht, dass dies eine erst spätere, von der Antike bis in die Moderne reichende Zuschreibung ist. Dennoch bilden Ägypten und Magie bis heute in der wissenschaftlichen und der öffentlichen Meinung ein untrennbares Paar. Und so wurde in der Ägyptologie, mit ihrem eher traditionell geprägten und relativ starren Magiebegriff, nie die Frage nach der prinzipiellen Zulässigkeit einer Kategorie „Magie“ gestellt.
Ziel der diesjährigen Tagung der ÄFKW ist eine kritische, inter- und transdisziplinär geführte Auseinandersetzung mit dem ägyptologischen Magiebegriff und den Kriterien einer Kategorisierung seiner angeblichen Quellen und Befunde. Es wird die Entwicklung eines tragfähigen Alternativmodells angestrebt, das die ägyptischen Quellen und Befunde des bisherigen Paradigmas „Magie“ neu zu ordnen und zu verstehen sowie zu den anderen Befunden des religiös-rituellen Komplexes in Beziehung zu setzen hilft. Dabei sollen nicht nur die ägyptischen Bedingungen kritisch beleuchtet werden, sondern auch die Bedingungen der Magiediskurse und -begriffe anderer Kulturen bzw. Epochen bis hin in die Moderne vergegenwärtigt werden.
Programm und weitere Informationen:
www.aefkw.uni-hd.de
Anmeldung:
aefkw@urz.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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