Von Galilei bis Gaia: die Erforschung unserer Galaxis
Als Galilei sein Fernrohr auf das neblige Band der Milchstraße richtete, erkannte er, dass unsere Galaxis aus zahllosen Sternen besteht und begründete mit dieser unerwarteten Entdeckung die Milchstraßenforschung. Und doch dauerte es noch mehrere hundert Jahre, bis die Gestalt der Milchstraße und ihre Natur als Spiralgalaxie erkannt wurden. Eine der besonderen Herausforderungen hierbei war und ist, dass wir uns mit unserem Sonnensystem am Rande eines Spiralarms befinden und unsere Heimatgalaxie nur „von innen“ sehen können. Zudem wird unser Blick durch Staub beeinträchtigt.
Dennoch spielt die Milchstraße eine ganz besondere Rolle in der Astronomie: Sie ist die einzige Galaxie, in der wir wahre „galaktische Archäologie“ betreiben und die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte anhand stellarer „Fossilien“ bis in die Frühphase zurückverfolgen können. Diese Untersuchungen spielen auch bei der Überprüfung kosmologischer Modelle zur Galaxienbildung eine wesentliche Rolle und sind ein Forschungsschwerpunkt der Heidelberger Astronomie. In den letzten Jahren hat die Milchstraßenforschung dank moderner Himmelsdurchmusterungen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen rasante Fortschritte gemacht. Noch bedeutendere Durchbrüche werden schließlich vom Gaia-Satelliten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA erwartet, der im kommenden Jahrzehnt startet.
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