Spannende, bewegende und viele traurige Berichte
5.
Januar
2009
Im Zuge des „Student Journalism Program“ nahm die Studentin der Heidelberger Universität Helene Ganser an der „61st Annual United Nations Department of Public Information/Non-Governmental Organization Conference“ in der UNESCO-Hauptverwaltung in Paris teil – Auch 60 Jahre nach der universellen Deklaration ist die Menschenrechtsfrage noch hoch aktuell
Jedes Jahr findet eine Konferenz des Department of Public Information der Vereinten Nationen und zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NGO) statt. Dies ist eine Möglichkeit, von der eigenen Arbeit zu berichten, von anderen zu lernen und gemeinsam Projekte für die Zukunft zu planen.
Dabei steht stets ein besonderes Thema im Vordergrund. Anlässlich des 60. Geburtstags der Unterzeichnung der universellen Deklaration der Menschenrechte trafen sich im Herbst dieses Jahres in Paris über 1300 Vertreter im Auftrag von mehr als 500 NGOs aus 74 Ländern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Einhaltung der Menschenrechte in ihrer Region zu fördern. Wissen und Erfahrung zur Durchsetzung und Förderung der Menschenrechte in der ganzen Welt sollten hier miteinander und mit der Öffentlichkeit geteilt werden.
Bereits seit 60 Jahren ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen und damit von allen Ländern offiziell anerkannt. Jede Nation hat sich demnach – zumindest offiziell – dem Grundsatz „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ verschrieben. Doch was bedeutet dieses Versprechen heute?
In Deutschland können viele die Menschenrechte nicht benennen oder von anderen Rechten abgrenzen, da sie den meisten als selbstverständlich erscheinen und mit ihrer Einhaltung auch ohne weiteren Nachdruck gerechnet werden kann. Die Berichte verschiedenster Teilnehmer auf der Konferenz – darunter Diplomaten, Nonnen aus dem Sudan, Überlebende des Genozids in Ruanda, Menschenrechtsanwälte und Menschenrechtler aus der ganzen Welt – führten die Welt derer vor Augen, für die ein Wissen um ihre Rechte den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten kann. Ihr Glück, ihre Gesundheit und Würde hängen ganz entscheidend davon ab, ob jemand sie und ihr Umfeld mit ihren Rechten vertraut macht und deren Einhaltung nachhaltig fordert.
Dabei steht stets ein besonderes Thema im Vordergrund. Anlässlich des 60. Geburtstags der Unterzeichnung der universellen Deklaration der Menschenrechte trafen sich im Herbst dieses Jahres in Paris über 1300 Vertreter im Auftrag von mehr als 500 NGOs aus 74 Ländern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Einhaltung der Menschenrechte in ihrer Region zu fördern. Wissen und Erfahrung zur Durchsetzung und Förderung der Menschenrechte in der ganzen Welt sollten hier miteinander und mit der Öffentlichkeit geteilt werden.
Bereits seit 60 Jahren ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen und damit von allen Ländern offiziell anerkannt. Jede Nation hat sich demnach – zumindest offiziell – dem Grundsatz „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ verschrieben. Doch was bedeutet dieses Versprechen heute?
In Deutschland können viele die Menschenrechte nicht benennen oder von anderen Rechten abgrenzen, da sie den meisten als selbstverständlich erscheinen und mit ihrer Einhaltung auch ohne weiteren Nachdruck gerechnet werden kann. Die Berichte verschiedenster Teilnehmer auf der Konferenz – darunter Diplomaten, Nonnen aus dem Sudan, Überlebende des Genozids in Ruanda, Menschenrechtsanwälte und Menschenrechtler aus der ganzen Welt – führten die Welt derer vor Augen, für die ein Wissen um ihre Rechte den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten kann. Ihr Glück, ihre Gesundheit und Würde hängen ganz entscheidend davon ab, ob jemand sie und ihr Umfeld mit ihren Rechten vertraut macht und deren Einhaltung nachhaltig fordert.
Eindrücke der Konferenz
Fotos: Helene Ganser
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In vielen Roundtable Sessions und Workshops wurden Einblicke gewährt in die Arbeit der Angehörigen vieler NGOs, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diesen Menschen zu helfen und auf die Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land aufmerksam zu machen. Spannende, bewegende und auch viele traurige Berichte über verschiedenste Themen füllten drei Tage lang die Konferenzräume der UNESCO in Paris. Im Workshop „Violence Against Women, Women’s Human Rights and Cultural Heritage: Working Together to End This Human Rights Violation” berichteten Menschenrechtlerinnen aus Afrika von grausamen Bräuchen, denen vor allem ältere Frauen und Witwen zum Opfer fallen: Stirbt das männliche Oberhaupt einer Familie, ist die Ehefrau die erste Verdächtige und wird zu menschenverachtenden Praktiken gezwungen, entehrt und aus dem Dorf vertrieben.
Ein Menschenrechtler aus Pakistan schilderte die Erfolge seiner Organisation, die sich für ein Gesetz gegen die Tradition des „Töchter-Verschenkens“ zur Streitschlichtung zwischen Familien erfolgreich eingesetzt hat. In einem Workshop über Frauenhandel wurden Menschenrechtsverletzungen angesprochen, die auch in Europa alltäglich sind. Die älteste Handelstradition der Welt, der Handel mit Frauen, steht auch heute nach dem Drogen- und Waffenhandel auf Platz drei der illegalen Industrien weltweit. Der Workshop „Child Brides: Stolen Lives“ wiederum beleuchtete das Schicksal vieler Millionen Mädchen, die in der Dritten Welt als Kinder bereits verheiratet und ab dem Eintritt der Pubertät zum Eheleben gezwungen werden.
Heute ist es kaum mehr nachvollziehbar, welch fundamentale Bewegung die Allgemeine Menschenrechtserklärung 1948 bedeutete. In der durch den Holocaust verstörten und durch den Kolonialismus immer noch geteilten Nachkriegswelt war die Charta mit dem Ziel, alle für Gleichberechtigung und Würde eines jeden Menschen trotz unterschiedlicher Hautfarbe, Herkunft und Geschlecht zu gewinnen und zu verpflichten, ein gewagtes Unterfangen. Und seit dem 10. Dezember vor 60 Jahren wurde viel erreicht, und die Menschenrechte haben in manchen Ländern mehr an Bedeutung gewonnen, als es sich die Verfasser der Charta damals erhoffen konnten.
Von der Leinwand grüßt Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen.
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Doch viel gilt es auch noch zu bewegen: Zu viele Menschen können nicht in der Würde und mit den Rechten leben, die ihnen zustehen. Zu viele Menschen wissen nicht genug über die Rechte, mit denen jeder von uns geboren wird. Ein langer Weg will noch zurückgelegt sein.
Ein Wunsch, der auf der diesjährigen Konferenz laut wurde, war die anhaltende Proklamierung der Menschenrechte. Auch in westlichen Ländern müssten sie mehr an Alltagsrelevanz gewinnen. Nur wer genau weiß, welche Rechte jedem Menschen zustehen, und nur wer die Menschenrechts-Charta in ihrer Wichtigkeit und Universalität erkennt, kann dazu beitragen, dass sie in allen Teilen dieser Welt Wirklichkeit wird und bleibt.
Auch bei uns müssen die Menschenrechte mehr ins Bewusstsein der Menschen rücken. Jedem sollte die Möglichkeit geben sein, sich für ihre Einhaltung einzusetzen. Jeder muss verstehen: „Diese Rechte gehören auch dir. Mach dich mit ihnen vertraut und verteidige sie für dich selbst sowie für deine Mitmenschen!“
Helene Ganser
Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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