SUCHE
Bereichsbild

Literaturkritik und die Arbeit im Feuilleton

Pressemitteilung Nr. 2/2009
8. Januar 2009
Volker Weidermann, Leiter des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, spricht in der Reihe „Germanisten in der Gesellschaft“ der Universität Heidelberg – 14. Januar 2009, 18.15 Uhr, Germanistisches Seminar, Raum 137 – Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen
Volker Weidermann, Jahrgang 1969, studierte in Heidelberg und Berlin Politikwissenschaft und Germanistik. Er war als Kritiker für die „taz“ tätig bevor er 2001 zur „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ wechselte.

Sein Buch „Lichtjahre. Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute“ löste 2006 eine kurze, aber heftige Feuilleton-Debatte aus. Vorgeworfen wurde dem Literaturkritiker ein personalisierender und emotionaler, ein zu leichter und subjektiver Versuch der Literaturgeschichtsschreibung. Kritikerkollege Hubert Winkels wurde bei der Buchpräsentation der „Lichtjahre“ von Maxim Biller wegen der Kritik, wie sie an Weidermann geübt wurde, als „Arschloch“ beschimpft. Winkels unterteilte daraufhin die Literaturkritiker in der „Zeit“ in „Emphatiker“ und „Gnostiker“: „Die einen suchen das wahre Leben, die anderen die wahre Literatur“. Das Buch wurde ein Publikumserfolg und von dem überwiegenden Teil der Kritik denn auch als mutig, unterhaltsam, gar „epochal“ begrüßt. Weidermann selbst verteidigte seinen Anspruch, „an die Leser zu denken und nach Wegen zu suchen, wie man das oftmals trockene Geschäft der Literaturkritik populärer machen kann, wie man die eigene Begeisterung für die Literatur vermitteln kann, ohne immer nur unter sich zu bleiben.“

Über solche Wege wird Weidermann bei seinem einführenden Kurzvortrag sprechen, über die Literaturkritik in der Tageszeitung, über das Selbstverständnis und Berufsbild des Kritikers, über die Veränderungen im Schreiben. Außerdem soll es um die Berufspraxis gehen: Wie wird man Kritiker? Wie sieht der Berufsalltag aus? Wie verhält sich die Praxis der Literaturkritik zum wissenschaftlichen Umgang mit Literatur, wie er im Germanistikstudium eingeübt wird?

Nach der Einführung sind alle Interessierten eingeladen, mit Volker Weidermann diese und andere Fragen zu diskutieren.

Kontakt:
Holger Pils
Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg
holger.pils@gs.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Seitenbearbeiter: E-Mail
zum Seitenanfang/up