Vortrag: Agathe Lasch – Die erste Germanistikprofessorin Deutschlands
22. Januar 2010
© Bibliothek für Universitätsgeschichte Hamburg
Über „Agathe Lasch – Die erste Germanistikprofessorin Deutschlands“ spricht in einem Gastvortrag an der Universität Heidelberg die Autorin Christine M. Kaiser aus Königslutter. Mit der Veranstaltung erinnert das Heidelberger Germanistische Seminar an das Doktorjubiläum der Wissenschaftlerin, die vor 100 Jahren an der Ruperto Carola promoviert wurde. Die Vortragsveranstaltung findet am Donnerstag, 28. Januar 2010, im Palais Boisserée, Hauptstraße 207-209, Raum 038, statt und beginnt um 18 Uhr.
Anders als in Berlin, wo man Frauen den Zugang zur Promotion noch verwehrte, konnte Agathe Lasch in Heidelberg ihre Arbeit über die „Geschichte der Schriftsprache in Berlin bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts“ schreiben und am Germanistischen Seminar der Ruperto Carola als Dissertation bei Wilhelm Braune einreichen. Die Arbeit begründete ihren Ruf als Soziolinguistin der ersten Stunde. Ihr weiterer Lebensweg führte sie an das Frauencollege in Bryn Mawr (Pennsylvania/USA) und schließlich an die Universität Hamburg, an der sie zur Professorin ernannt wurde. Als Frau konnte sich Agathe Lasch auf ihrem wissenschaftlichen Weg gegen alle Widrigkeiten durchsetzen, als Jüdin in Deutschland wurde sie dagegen Opfer der nationalsozialistischen Barbarei. 1934 vorzeitig aus dem Hochschuldienst entlassen, mit Publikationsverbot belegt, ihrer Bibliothek beraubt, verlieren sich ihre Spuren nach dem 15. August 1942, dem Tag ihrer Deportation in das Ghetto in Riga.
Die Referentin Christine M. Kaiser hat sich durch zahlreiche Publikationen und Vorträge zu den Lebensschicksalen jüdischer Wissenschaftler einen Namen gemacht.
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