Heidelberger Althistoriker erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis
19. März 2010
Dr. Sebastian Schmidt-Hofner, Althistoriker der Universität Heidelberg, erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2010 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG würdigt damit seine international ausgewiesenen Leistungen zur Erforschung der Spätantike. Der Preis, der mit 16.000 Euro dotiert ist, gilt als wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland und wird an junge Forscher mit herausragender Qualifikation und einem eigenständigen wissenschaftlichen Profil vergeben. Dr. Schmidt-Hofner lehrt und forscht am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Ruperto Carola.
Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft betont, ist Sebastian Schmidt-Hofner „einer der vielversprechendsten Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Alten Geschichte mit hoher internationaler Reputation“. Zur Erforschung der Spätantike habe der Historiker bereits in seiner Dissertation Grundlegendes geleistet, heißt es in der Begründung des Auswahlausschusses. In seiner Doktorarbeit stellt er Gesetzestexte in einen breiteren soziopolitischen Kontext und ermöglicht damit vielschichtige Interpretationen dieser wichtigsten spätantiken Quellengattung. Aktuell befasst sich Dr. Schmidt-Hofner mit der Raumordnung in den Kulturen des archaisch-klassischen Griechenlands. Dabei nutzt der 33 Jahre alte Wissenschaftler erstmals systematisch die Methoden der modernen Raumsoziologie in seinen Forschungsarbeiten zu antiken Gesellschaften.
Sebastian Schmidt-Hofner, Jahrgang 1977 studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Klassische Philologie und Alte Geschichte in München, Oxford (Großbritannien) und Marburg. Im Jahr 2005 wurde er an der Philipps-Universität Marburg promoviert. Nach einer Tätigkeit als Unternehmensberater wechselte Dr. Schmidt-Hofner 2006 als wissenschaftlicher Assistent an die Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Spätantike, insbesondere des vierten Jahrhunderts, Fragen der Staatlichkeit und Staatswerdung in der römischen Kaiserzeit, das spätrömische Recht sowie Raumkonzeptionen und ihre soziokulturellen Bedingungen in der griechischen Welt. Der Wissenschaftler leitet zusammen mit Fachkollegen das internationale Netzwerk „Centralisation and Particularism in Late Antiquity“ und ist Sprecher des Projektes „Raumordnung, Norm und Recht in historischen Kulturen Europas und Asiens“ im Kolleg für den Wissenschaftlichen Nachwuchs der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Die Auszeichnung, die nach dem früheren DFG-Präsidenten und Atomphysiker Heinz Maier-Leibnitz benannt ist, wird jedes Jahr an sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt das Preisgeld von jeweils 16.000 Euro zur Verfügung. Es soll die Preisträger darin unterstützen, ihre wissenschaftlichen Arbeiten weiterzuverfolgen. Dr. Schmidt-Hofner wurde in einem zweistufigen Verfahren unter insgesamt 104 Vorschlägen als Träger des diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preises ausgewählt. Die Preisverleihung findet am 20. Mai 2010 in Bonn statt.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Foto von Dr. Sebastian Schmidt-Hofner kann in der Pressestelle abgerufen werden.
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