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Entwicklung eines landesweiten Speicherkonzepts

Pressemitteilung Nr. 61/2010
29. März 2010
Universitätsrechenzentrum ist maßgeblich an konzeptionellen Arbeiten beteiligt

Das Rechenzentrum der Universität Heidelberg ist maßgeblich an der Entwicklung eines landesweiten Datenspeicherkonzepts für die Wissenschaft in Baden-Württemberg beteiligt. Die zukunftsweisenden konzeptionellen Arbeiten wird das Heidelberger Universitätsrechenzentrum (URZ) in Kooperation mit Kollegen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Auftrag des Landes durchführen, so der Leiter des URZ, Prof. Michael Hebgen. Sie sind Teil eines Pilotprojekts, mit dem ein neuer wissenschaftlicher Hochleistungsspeicher realisiert und als verteiltes Speichersystem an den Universitätsstandorten Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim aufgebaut wird.

Der Hochleistungsspeicher, die sogenannte Large Scale Data Facility (LSDF), soll eine Gesamtkapazität von fast zwölf Petabyte umfassen und wird hauptsächlich aus Mitteln des Bundes und des Landes Baden-Württemberg finanziert. Die erste Phase des auf insgesamt fünf Jahre geplanten Ausbaus hat inzwischen begonnen. Die Gesamtleitung für die Beschaffung dieser IT-Infrastruktur hat die Universität Heidelberg übernommen. Das LSDF-Projekt sieht vor, dem Forschungszentrum BioQuant der Ruperto Carola für seine Forschungsarbeiten in den Lebenswissenschaften Speicher im Umfang von fünf Petabyte zur Verfügung zu stellen. Das gleiche Speichervolumen soll das Karlsruher Institut für Technologie erhalten. Die beiden Standorte werden nach Angaben von Prof. Hebgen durch eine Leitung mit einer Übertragungskapazität von 100 Gigabit pro Sekunde miteinander verbunden.

„Ein Speichervolumen von mehreren Petabyte einzusetzen, bringt komplexe Herausforderungen, die über das bloße Ablegen von Daten hinausgehen“, erläutert der URZ-Leiter. „Files müssen kategorisiert werden, nach bestimmten Kriterien suchbar sein und innerhalb kurzer Zeit durchs Netz geschickt werden können. Zugleich sind abgestufte Archivierungsmechanismen erforderlich.“ Das Knowhow für die Nutzung und das Management eines Hochleistungsspeichers sollen für das landesweite Datenspeicherkonzept verfügbar gemacht werden. Wie Prof. Hebgen betont, strebt das Wissenschaftsministerium in Stuttgart langfristig ein föderiertes Speicher-Gesamtsystem für Baden-Württemberg an.

Im Rahmen des LSDF-Projekts erhält das Universitätsrechenzentrum Heidelberg ebenso wie das Universitätsrechenzentrum Mannheim (RUM) eine Verbindung zu den Großspeichern am BioQuant und am KIT. Beide Rechenzentren, deren Speicherumgebungen bereits gekoppelt sind, erhalten zugleich je 150 Terabyte mehr Speicher für die Anforderungen von Wissenschaftlern und Studierenden. Um die Speichersysteme in Heidelberg und Mannheim gemeinsam administrieren und damit optimal ausschöpfen zu können, werden das URZ und das RUM eine leistungsfähige Virtualisierungssoftware einsetzen. Prof. Hebgen: „Unsere Nutzer können damit problemlos große Datenmengen bearbeiten, ohne sich darum kümmern zu müssen, an welchem Standort diese abgelegt sind. Selbst eine verteilte Speicherung ist möglich.“

Vertragspartner bei der Realisierung der Large Scale Data Facility ist das Unternehmen SVA, ein Business-Partner von IBM. Mit IBM ist eine wissenschaftliche Kooperation angestrebt.

Kontakt:
Prof. Michael Hebgen
Universitätsrechenzentrum
Telefon (06221) 54-4501
michael.hebgen@urz.uni-heidelberg.de

 

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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