Habilitationsvorhaben an der Ruperto Carola: Förderung für vier Forscherinnen
28. Mai 2010
Vier Wissenschaftlerinnen aus Heidelberg und Mannheim waren mit den Anträgen für ihre Habilitationsvorhaben an der Ruperto Carola in einer neuen Förderrunde des Margarete von Wrangell-Programms des Landes Baden-Württemberg erfolgreich. Um zu habilitieren, werden ihre Forschungsarbeiten zunächst durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und anschließend durch die Universität Heidelberg gefördert. Landesweit wurden insgesamt zehn Förderungen bewilligt. Mit der Auswahl von gleich vier qualifizierten jungen Forscherinnen hat die Ruperto Carola die höchste Bewilligungsquote aller beteiligten Hochschulen erreicht.
Zu den geförderten Wissenschaftlerinnen gehört Dr. Eva-Marie Kessler vom Psychologischen Institut der Universität Heidelberg. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Psychologie des Alterns. Dr. Kessler wurde 2006 an der Jacobs University Bremen promoviert und erhielt für Ihre Dissertation den Margret-und-Paul-Baltes-Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. 2008 wechselte die Wissenschaftlerin an das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Ruperto Carola. Ziel ihres Habilitationsprojektes ist es, innovative Ansätze zur Prävention bei Depression und Todeswünschen im Alter zu entwickeln.
Dr. Viki Joergens befasst sich in ihren Forschungsarbeiten zur Habilitation, die sie am Institut für Theoretische Astrophysik der Universität Heidelberg vorlegen wird, mit dem Ursprung und der Entwicklung substellarer Objekte. Die Wissenschaftlerin hat im Jahr 2003 an der Universität München ihre Promotion abgeschlossen und erhielt für einen Forschungsaufenthalt in Leiden (Niederlande) ein Marie Curie-Stipendium der Europäischen Union. Seit 2006 forscht sie als Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg.
Mit weiteren Förderanträgen waren zwei Medizinerinnen aus Mannheim erfolgreich: Dr. Freia De Bock hat ihre Promotion im Jahr 2005 an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Ruperto Carola abgeschlossen. Sie ist als Ärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mannheim und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mannheimer Institut für Public Health tätig. Für ihre Habilitation an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg untersucht sie, wie Bewegungsförderung im Kindesalter erfolgreich sein kann und welche Einflüsse das Bewegungsverhalten auf verschiedene Gesundheitsparameter bei Kindern hat.
Dr. Judit Boda-Heggemann wurde in Debrecen (Ungarn) in der Medizin promoviert und legte am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg eine naturwissenschaftliche Dissertation vor. Seit 2005 arbeitet sie an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Mannheim und hat mehrere grundlegende Arbeiten zur bildgesteuerten Strahlentherapie veröffentlicht. Auf diesem Gebiet will sie nun an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Ruperto Carola habilitieren.
„Die vier Wissenschaftlerinnen wurden als hervorragende junge Forscherinnen für das Förderprogramm ausgewählt. Dies ist ein Beleg für die Qualität der Forschungsarbeiten und zugleich ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die Universität Heidelberg nachhaltig für eine Förderung von Frauen in der Wissenschaft einsetzt“, betont Dr. Agnes Speck, Leiterin des Gleichstellungsbüros der Universität Heidelberg.
Das jährlich ausgeschriebene Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm für Frauen hat das Ziel, exzellente Wissenschaftlerinnen an den Universitäten und Hochschulen des Landes Baden-Württemberg zur Habilitation zu ermutigen und sie dazu materiell in die Lage zu versetzen. Dazu werden Projekte über drei – in der Medizin unter bestimmten Voraussetzungen auch über vier – Jahre vom Wissenschaftsministerium gefördert, eine zweijährige Finanzierung durch die jeweilige Universität schließt sich an. Das Gleichstellungsbüro berät und unterstützt die Bewerberinnen bei ihrem Antrag.
Weitere Informationen im Internet können unter www.uni-heidelberg.de/gleichstellungsbeauftragte (Rubrik Forschungsförderung und Stipendien) abgerufen werden.
Kontakt:
Dr. Madeleine Bürgi-Müller
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