Marsilius-Vorlesung: Tradition und Innovation in der Musik
30. Juni 2010
Foto: © Felix Broede
Über „Tradition und Innovation in der Musik“ spricht an der Ruperto Carola der bekannte Komponist und Klarinettist Jörg Widmann. Er ist Referent der Marsilius-Vorlesung, die am 8. Juli 2010 stattfindet. Sein Vortrag mit Musikbeispielen bezieht sich auf das Zitat Robert Schumanns „Die Zukunft muss das höhere Echo der Vergangenheit sein“. Zu der öffentlichen Veranstaltung lädt das Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg ein.
Jörg Widmann wird in seinem Vortrag zeigen, wie produktiv das Spannungsfeld zwischen dem Anknüpfen an überlieferte Formen und dem Streben nach neuen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten für den kreativen Prozess des Komponierens ist. Dabei will er auch darauf eingehen, wo er Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen kreativen Prozessen in der Kunst und in der Wissenschaft sieht. Neben klassischen Werken von Mozart und Schumann wird der Musiker eigene Werke als Beispiele heranziehen. Außerdem spielt Jörg Widmann „Drei Stücke für Klarinette solo“ (1919) von Igor Stravinsky sowie seine eigene „Fantasie für Klarinette solo“ von 1993.
Der 1973 in München geborene Jörg Widmann erhielt bereits mit elf Jahren Kompositionsunterricht bei Kay Westermann. Zu seinen Lehrern gehören außerdem Komponisten wie Hans Werner Henze oder Wolfgang Rihm. Seine Ausbildung als Klarinettist schloss er an der Musikhochschule München und der Juilliard School of Music in New York ab. Mehrere Klarinettenkonzerte wurden ihm gewidmet. Sein eigenes kompositorisches Schaffen reicht von der Kammermusik über Vokalmusik bis hin zu Orchester- und Bühnenwerken. Jörg Widmann, der bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt, war zwei Jahre Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und ist unter anderem Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. An der Musikhochschule Freiburg hat er eine Doppelprofessur für Klarinette und Komposition inne.
Das Marsilius-Kolleg ist ein zentraler Baustein im Zukunftskonzept der Universität Heidelberg. Die Arbeit des Kollegs ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Die Marsilius-Vorlesungen richten sich an die breite Öffentlichkeit.
Der Vortrag mit dem Titel „,Die Zukunft muss das höhere Echo der Vergangenheit sein.‘ (Robert Schumann) – Über Tradition und Innovation in der Musik“ am 8. Juli 2010 findet in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16 Uhr. Die Veranstaltung mit Jörg Widmann wird im Internet per Livestream übertragen: www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de
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