Begründer des Fachs Ostasiatische Kunstgeschichte
6. August 2010
Foto: (c) Ingeborg L. Klinger, Heidelberg
Vor einhundert Jahren wurde der Kunsthistoriker Prof. Dr. Dietrich Seckel (1910 bis 2007) geboren. An den Heidelberger Wissenschaftler, der das Fach Ostasiatische Kunstgeschichte begründete und an der Ruperto Carola institutionell etablierte, erinnert das Institut für Kunstgeschichte Ostasiens der Universität Heidelberg mit einer kleinen Ausstellung.
Der am 6. August 1910 in Berlin geborene Dietrich Seckel ging nach der Promotion im Fach Germanistik 1936 als Deutschlektor nach Japan. Während seines elfjährigen Aufenthaltes arbeitete er sich intensiv in die japanische Kultur und Kunst ein. Nach seiner Habilitation 1948 an der Universität Heidelberg begann er, die Kunstgeschichte Ostasiens im Kunsthistorischen Institut der Ruperto Carola als Fach institutionell zu etablieren. Im Jahr 1965 wurde Dietrich Seckel der deutschlandweit erste Lehrstuhlinhaber auf diesem Fachgebiet. Die systematischen Arbeiten Seckels, vor allem über buddhistische Kunst, begründeten sein internationales Renommee. Mehrfach hat er dem Fach neue Forschungsfelder erschlossen, so die ostasiatische Schriftkunst, die Raumdarstellung in der Malerei und das Porträt.
Auch nach seiner Emeritierung 1976 nahm Prof. Seckel regen Anteil am akademischen Leben der Universität und richtete einen Fonds zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern ein. Er wurde zum korrespondierenden Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gewählt und wirkte im Kuratorium des Völkerkundemuseums in Heidelberg als Ratgeber mit. An seinem 95. Geburtstag erschien der dritte und abschließende Band seines monumentalen Alterswerks über das Porträt in Ostasien.
Die Vitrinenausstellung, die im Zugangsbereich zur Ausleihe der Universitätsbibliothek (Plöck 107-109) bis Ende November 2010 gezeigt wird, beschäftigt sich mit Leben und Werk des Kunsthistorikers. Erarbeitet wurde sie von Mitarbeitern des Instituts für Kunstgeschichte Ostasiens der Ruperto Carola. Zu sehen sind Exponate aus dem Universitätsarchiv Heidelberg sowie Leihgaben aus einer Privatsammlung. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen sind unter www.iko.uni-hd.de abrufbar.
Kontakt:
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