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Schifffahrt in der bronzezeitlichen Ägäis

Pressemitteilung Nr. 287/2010
23. November 2010
Institut für Klassische Archäologie zeigt Sonderausstellung „Inseln der Winde“

Mit dem maritimen Leben der ägäischen Inselwelt und ihrer Schifffahrt in der Bronzezeit befasst sich die Ausstellung „Inseln der Winde“, die am 26. November 2010 an der Universität Heidelberg eröffnet wird. Im Mittelpunkt der Präsentation, die vom Institut für Klassische Archäologie in Kooperation mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe und mit Unterstützung der J. F. Costopoulos Foundation Athen erarbeitet wurde, stehen Rekonstruktionen und detaillierte Modelle von Schiffen und Hafenanlagen. Ergänzend kommen Nachbildungen von archäologischen Funden aus dem Ägäisraum hinzu, darunter ein antikes Bootsmodell sowie Gegenstände aus einem Schiffswrack. Zur Eröffnung der Aus­stellung spricht unter anderem Prof. Dr. Reinhard Stupperich, Geschäfts­führender Direktor des In­sti­tuts für Klassische Archäologie. Für das Ausstellungsteam wird Prof. Dr. Diamantis Panagiotopou­los in die Präsentation einführen. Die Veranstaltung in der Abguss-Sammlung, Marstallhof 4, beginnt um 18.15 Uhr.

 

Die Ägäis erlebte in der Bronzezeit eine rasante kulturelle Entwicklung, bei der das maritime Element eine entscheidende Rolle spielte. Zunächst waren es Bewohner der Kykladeninseln und später die nach ihrem legendären König Minos als Minoer bezeichneten Kreter, die seetüchtige Boote und Schiffe bauten. Mit diesen beherrschten sie zwischen 2.800 und 1.200 vor Christus die wichtigsten Seewe­ge zwi­schen den Ägäisinseln sowie dem europäischen Festland und Kleinasien. „Dadurch wurden Kontakte mit anderen Regionen möglich. Diese waren die Grundlage eines frühen wirtschaftlichen Auf­schwungs und der Motor eines dynamischen kulturellen Fortschritts“, erläutern die Organisatoren der Ausstellung. An ihrer Vorbereitung und Umsetzung waren auch Heidelberger Studierende im Rahmen ihres Archäologie-Studiums in den neuen Bachelor- und Master-Studiengängen beteiligt.

 

Die Ausstellung beleuchtet Technik und Logistik des ägäischen Schiffswesens und verknüpft sie mit den historischen Voraussetzungen und den wirtschaftlichen Zusammenhängen. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die langjährigen Untersuchungen und Experimente des Designers Thomas Guttandin (Hattersheim) und des Architekten und Städteplaners Gerhard Plath (Offenbach), die maßstabsgetreue Rekonstruktionsmodelle von Schiffen und Hafenanlagen zur Verfügung gestellt haben. In einer kombinierten Anwendung von verschiedenen Visualisierungs- und Rekonstruktionsmethoden bietet die Präsentation die erste umfassende Darstellung der technischen, logistischen und klimatischen Aspekte der ägäischen Schifffahrt.

 

Die Ausstellung „Inseln der Winde. Die maritime Kultur der bronzezeitlichen Ägäis“ ist vom 27. November 2010 bis zum 24. Juli 2011 in der Abguss-Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie, Marstallhof 4, zu sehen. Öffnungszeiten: Sonntag 11 bis 17 Uhr; Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag 14 bis 17 Uhr; Mittwoch 14 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Es werden Führungen angeboten. Parallel zur Sonderausstellung findet außerdem ein öffentliches Vor­tragsprogramm statt. Die Vorträge sind kostenlos. Nähere Informationen können im Internet unter www.klassische-archaeologie.uni-hd.de/einrichtungen/antikenmuseum.html abgerufen werden.

 

Hinweis an die Redaktionen:
Digitales Bildmaterial ist in der Pressestelle erhältlich.

 

Kontakt:
Dr. Hermann Pflug
Zentrum für Altertumswissenschaften
Institut für Klassische Archäologie
Telefon (06221) 54-2515
hermann.pflug@zaw.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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